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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Hotrenor-Taak, manchmal habe ich das Gefühl, daß Sie in mir nicht den zukünftigen Herrscher einer Galaxis sehen, sondern den primitiven Häuptling einer noch primitiveren Horde. Es ist geradezu beleidigend, wie niedrig Sie mich einschätzen. Aber so einfach, wie Sie sich das vorstellen, geht es nicht.«
    Hotrenor-Taak tat, als verstehe er nicht ganz. Er blickte sich suchend um und sagte: »Einige Ihrer Leute fehlen, Perry Rhodan. Wo sind sie?«
    »Sie können Ihre Hoffnung aufgeben, daß sich die Mutanten auf ihre Zimmer zurückgezogen haben«, antwortete Rhodan mit einem feinen Lächeln. »Die Wahrheit ist vielmehr, daß ich ihnen den Befehl gegeben habe, sich abzusetzen, als ich Ihre Absichten durchschaute.«
    Der Lare starrte wortlos zu dem Terraner auf. Sein Gesicht blieb dabei ausdruckslos, soweit Rhodan das erkennen konnte, nur in seinen Augen schien es aufzublitzen. Rhodan glaubte dies als Zustimmung, wenn nicht gar als Anerkennung werten zu können.
    Hotrenor-Taak nickte. Er blickte sich noch einmal im Gemeinschaftsraum um, so als wolle er sich erneut davon überzeugen, daß die fünf Mutanten tatsächlich nicht anwesend waren, dann wandte er sich um und entfernte sich schweigend.
    Er war nicht lange geblieben und hatte nur wenige Worte gesprochen. Er hatte weder verärgert noch überrascht gewirkt. Rhodan war überzeugt, daß der Lare seine Maßnahme billigte, ja daß er sogar damit gerechnet haben mußte. Wenn er die Mutanten hier angetroffen hätte, dann wäre er zweifellos von Rhodan enttäuscht gewesen. Aber sein Schweigen war dennoch bezeichnend: Als Lare fand er es unter seiner Würde, einem Terraner seine Anerkennung auszusprechen, selbst wenn er sie empfand.
    »Das ist besser gelaufen, als ich befürchtet habe«, meinte Lord Zwiebus, fletschte das Neandertalergebiß und stellte seine Keule in die Ecke, deren Paralysator er vorsorglicherweise entsichert hatte.
    »Hotrenor-Taak ist dennoch ein schlechter Verlierer«, sagte Atlan. »Ich würde ihn liebend gern einmal von seinem hohen Roß herunterholen – wenn du weißt, was ich damit meine, Perry.«
    »Doch, doch«, erwiderte Rhodan, »diese alte terranische Redewendung ist mir nicht unbekannt, Arkonide. Aber wir sollten Hotrenor-Taak trotzdem dankbar sein. Er hätte auch auf der Rückholung der Mutanten bestehen können.«
    »Ja, aber dann hätte er sich weitere Zugeständnisse abringen müssen«, sagte Atlan. »Und dazu kann er sich bestimmt nicht überwinden. Lieber läßt er die Mutanten in Freiheit.«
    »Und an dieser Freiheit sollen sie sich noch eine Weile erfreuen.«
    »Willst du sie nicht zurückholen – jetzt, nachdem Hotrenor-Taak den Feldzug gegen sie abgeblasen hat?« fragte Atlan.
    »Vielleicht ist es nur ein Täuschungsmanöver«, gab Rhodan zu bedenken. »Aber wie dem auch sei – geben wir den Laren erst einmal eine Nuß zu knacken.«
    Rhodan wandte sich an den Paladin-Roboter und sprach den Kommandanten des Thunderbolt-Teams an. »Harl, geben Sie den Dezentralisierungsbefehl an die Mutanten!« ordnete er an. »Daran sollen sich die Laren erst einmal die Zähne ausbeißen.«
    »Na, wenn du da nur nicht zu optimistisch bist«, meinte Atlan. »Du glaubst doch nicht, daß die Laren nicht imstande sind, den SolAb-Kode zu entschlüsseln? So raffen und zerhacken kann man einen Funkspruch gar nicht, daß sie ihn nicht wieder zu einem Klartext zusammenflicken können.«
    »Sollen sie nur ruhig«, meinte Rhodan schmunzelnd. »Und was werden sie dann erfahren?«
    »Heute gibt es Synthesefleisch«, antwortete Atlan und mußte ebenfalls grinsen.
    »Eben«, sagte Rhodan. »Und mit diesem Klartext können die Laren verteufelt wenig anfangen. Nicht einmal der beste Robotrechner des Universums könnte herausfinden, was damit gemeint ist.«
    »Befehl ausgeführt«, meldete Harl Dephin über die Außensprechanlage des Paladin-Roboters. »Gucky hat den Erhalt des Funkspruchs bestätigt. Die fünf Mutanten schwärmen über den ganzen Planeten aus.«
    »So weit, so gut«, fiel in diesem Moment die dröhnende Stimme des Haluters Icho Tolot ein. »Aber du mußt erkennen, daß die Dezentralisierung der Mutanten nichts weiter als eine psychologische Spielerei ohne effektive Wirkung ist, Rhodanos. Wenn du schon handeln willst, dann solltest du auch einen Schritt weitergehen.«
    Rhodan nickte verstehend. »Ich weiß, was du meinst, Tolotos. Der nächste logische Schritt wäre der Versuch einer Kontaktaufnahme mit Roctin-Par. Doch damit will ich noch

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