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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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denn alle ausgefallen?«, fragte Rhodan ungläubig.
    »Nein, sind sie nicht«, antwortete der Mausbiber. »Die Reaktoren arbeiten in voller Kapazität, aber der von ihnen erzeugte Nutzstrom wird irgendwie abgeleitet. Kein schäbiges Milliwatt kommt zum Energieleitungssystem durch. Dasselbe trifft auf die Notaggregate zu, und auch die Batterien liefern keinen Strom. Die Techniker fluchen zum Steinerweichen, weil nicht einmal eine Taschenlampe funktioniert.«
    Unter den Wissenschaftlern in der Kommandozentrale setzte eine hitzige Diskussion ein, und irgendjemand rief über das Stimmengewirr hinweg: »Somit dürfte feststehen, dass die MARCO POLO zum teuersten Schrotthaufen des Universums geworden ist.«
    Niemand lachte. Dafür war die Lage an Bord der MARCO POLO viel zu ernst.
    ***
    Der Planet stabilisierte sich schnell wieder, die Erschütterungen der Planetenmasse flauten ebenso rasch ab wie die hyperstrukturellen Energiebeben. Goshmo's Castle beruhigte sich, die Natur des Planeten kam wieder ins rechte Lot.
    Und zwischen den Burgen der Mucierer, die nun wieder feste Formen angenommen hatten, näherte sich weiterhin die titanische Gestalt von Zeus.
    Als der Göttervater der griechischen Mythologie am Horizont aufgetaucht war, hatte er eine Größe von gut dreitausend Metern besessen. Je näher er aber dem Fragmentraumer kam, desto kleiner wurde er.
    »Wahrscheinlich will er damit symbolisieren, wie klein er sich uns gegenüber fühlt«, meinte Goshmo-Khan. »Aber das ist alles nur Blendwerk, um uns zu täuschen. Ich möchte schwören, dass er für den Zwischenfall mit der MARCO POLO verantwortlich ist.«
    »Das werden wir gleich herausfinden«, sagte Reginald Bull grimmig und gab Alarm für den Feuerleitstand. »Wenn es sein muss, werden wir ihm ordentlich einheizen, bis er sich tatsächlich so klein und nichtig vorkommt, wie er tut.«
    Bull aktivierte die Außenlautsprecher des Raumschiffs. »Bleiben Sie stehen, Zeus!«, sprach er ins Mikrofon, und seine Stimme donnerte orkanartig über die Ebene.
    Die Erscheinung des auf eine Größe von tausend Metern zusammengeschrumpften Zeus machte tatsächlich Halt. Vom Posbiraumer trennten ihn noch etwa drei Kilometer. Er stemmte die Fäuste in die Hüften und rief in ähnlicher Lautstärke: »Was für ein unrühmlicher Empfang für den Vater aller Götter, der vom Olymp heruntersteigt, um sich euch winzigen Sterblichen zu widmen! Statt euer Raumschiff mit Girlanden zu schmücken und schöne Frauen für mich tanzen zu lassen, richtet ihr eure Geschützrohre auf mich. Dabei wisst ihr doch längst, dass eure Thermostrahlen meinen Energiekörper nicht einmal kitzeln können.«
    »Ersparen Sie sich Ihre geschwollenen Reden«, antwortete Bull gereizt. »Sie haben uns Ergebenheit geschworen. Doch eben begingen Sie einen schweren Verrat.«
    »Sie spielen auf den Zwischenfall mit der MARCO POLO an?« Zeus machte mit seinen über fünfhundert Meter langen Armen eine Geste des Bedauerns und stieß dabei so gegen eine Felsenburg der Mucierer, dass der Fels in seinen Grundfesten erschüttert wurde. Dann fuhr er fort: »Das ist ein Missverständnis. Ich schwöre, dass ich für die MARCO POLO und ihre Besatzung nur das Beste wollte. Ich hatte mich auf die Begegnung mit Perry Rhodan schon sehr gefreut.«
    »Dann streiten Sie gar nicht ab, dass Sie für das Schicksal der MARCO POLO verantwortlich sind?«, fragte Bull wütend. »Was haben Sie mit dem Schiff und der Besatzung gemacht?«
    »Wenn Sie bereit sind, Reginald Bull, mich Einsamen zu einem Gespräch auf Ihrem Schiff zu empfangen, werde ich Ihnen alles erklären.«
    »Kommen Sie nur, Zeus. Ich bin auf Ihre Rechtfertigung gespannt.«
    Zeus setzte sich wieder in Bewegung – und schrumpfte mit jedem Schritt noch weiter zusammen. Zusätzlich zu seinen Machtmitteln musste Zeus auch noch Mutantenfähigkeiten besitzen. Denn abgesehen davon, dass es ihm möglich war, sich Informationen aus den Gedankeninhalten anderer Lebewesen zu holen, besaß er auch die Gabe, Fremdmaterie und -energie nach seinem Willen zu formen.
    Diese Fähigkeit setzte er auch jetzt wieder ein, als er aus dem Planetenboden eine Treppe wachsen ließ, die zu einer tausend Meter hohen Plattform des Posbiraumers hinaufführte. Das Besondere an dieser Treppe war, dass die Stufen an ihrem Beginn für einen hundert Meter großen Giganten gedacht waren, während sie an ihrem Ende den Bedürfnissen eines normal gewachsenen Humanoiden entsprachen.
    Mit gutem Grund: Als hundert

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