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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterwanderten die Betondämme und pflanzten sich von dort aus fort.
    Der Sprecher des Berichts schloss mit der Frage: Ist der Bio-Plastik-Müll als Lebewesen anzusehen? Wäre es möglich, dass diese biologisch lebenden Kunststoffwucherungen so etwas wie Instinkt oder gar Intelligenz entwickelt haben? Könnte man in diesem Zusammenhang sogar von einer Invasion unseres Planeten sprechen?
    Der Bildschirm wurde urplötzlich dunkel.
    »Horre, ist es jetzt so weit?«
    Ich konnte mir eine Antwort ersparen. Auf dem Bildschirm erschien ein Sprecher und erklärte, dass das Programm aus aktuellem Anlass geändert würde. »Wir zeigen Ihnen in einer Direktübertragung den Kampfeinsatz der Grünträger der Naturschutzliga gegen Umweltzerstörer.«
    »Das ist es, Horre!«
    Auf dem Bildschirm erschien ein Ausschnitt der Naturschutzzone Süd. Die Kamera schwenkte und fing das Panorama des Parks ein. Am Himmel kreiste ein einsamer Vogel. Durch das Unterholz brach ein abgemagerter Hakdal. Noch vor einem halben Jahrhundert galten die Hakdals als jagdbare Pflanzenschädlinge. Als das Fleisch dann knapp wurde, fand ein findiger Kopf heraus, dass Hakdals genießbar waren und entsprechend gewürzt sogar vorzüglich schmeckten. Jetzt gab es auf ganz Zannack nur noch einige zehntausend Exemplare dieser Tiergattung. Eine stattliche Zahl, und doch waren auch sie zum Aussterben verurteilt.
    Dann war auf dem Bildschirm eine andere Szene zu sehen. Fünf vermummte Gestalten tauchten zwischen den Bäumen auf.
    »Sind das Wilderer, Horre?«, fragte Layga erschrocken. »Sie tragen Schusswaffen und sie legen Fallen aus.«
    Layga hatte Recht. Die fünf Vermummten stellten Selbstschussapparate auf, spannten Netze in den Ästen der Bäume und über Fallgruben und legten sich mit schussbereiten Narkosegewehren auf die Lauer. Und Millionen von Itrinks auf ganz Zannack sahen ihnen dabei zu. Ich hätte in diesem Augenblick gerne Gisgos Gesicht gesehen, wenn er herausfand, dass die Übertragung aus der Naturschutzzone Süd stammte.
    Die Szenen auf dem Bildschirm wechselten nun in schneller Folge. Die Kameras fingen Tierherden ein, die alle wie unter einem seltsamen Zwang einem gemeinsamen Punkt zustrebten. Die Wilderer lockten die Tiere mit Ultraschallimpulsen an.
    »Wie locken die Jäger die Tiere an?«, fragte Layga schaudernd.
    Die Ereignisse strebten ihrem Höhepunkt zu. An die fünfzig Tiere hatten das von den Jägern umstellte Gebiet erreicht. Auf den umliegenden Bäumen hatten sich einige Vögel niedergelassen. Auch ein seltener Schilleroff war darunter.
    Als das erste der Tiere in eine Fallgrube einbrach und die Vermummten ihre Narkosewaffen ansetzten, schlugen meine Leute zu. Sie zündeten von ihrem sicheren Versteck aus die Gasbomben. Das entströmende Betäubungsgas hing wie eine dichte Wolke über dem Einsatzgebiet. Die Tiere fielen um, doch den Vermummten konnte das Gas nichts anhaben. Entsetzt erkannte ich, dass ihre Verkleidung nicht allein der Tarnung diente, sondern dass es Schutzanzüge mit Sauerstoffgeräten waren. Vielleicht handelte es sich sogar um Raumanzüge.
    Die Vermummten wandten sich zur Flucht, ohne sich um die bewusstlosen Tiere zu kümmern. Sie erkannten, dass sie in eine Falle gegangen waren, und wollten nur noch das nackte Leben retten. Auf ihrer Flucht rannten sie jedoch meinen Leuten geradewegs in die Arme. Drei der Vermummten fielen unter den ersten Salven, der vierte brach ebenfalls wenig später im Geschosshagel zusammen. Der letzte Überlebende hätte vielleicht eine Chance gehabt, ungeschoren davonzukommen. Doch anstatt die Gelegenheit zur Flucht zu nutzen, tat er etwas in dieser Situation völlig Unverständliches. Er richtete eine stabähnliche Waffe, wie ich sie vorher noch nie gesehen hatte, auf seine vier toten Kameraden. Daraus schoss ein Feuerstrahl hervor und äscherte die vier Toten ein. Kaum war dies geschehen, fiel auch der letzte Vermummte im Feuer meiner Leute.
    Wir hatten gesiegt. Dennoch konnte ich nicht triumphieren. Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir wenigstens einen der Jäger lebend in die Hände bekommen hätten, um ihn nach seinen Hintermännern auszufragen. Vielleicht wäre dabei sogar Gisgo d'Everens Name gefallen.
    Aber mein Vorgesetzter war auch so schwer belastet. Der Übertragung folgte eine Diskussion zwischen Politikern, Geheimpolizisten und Naturschützern. Ich war ebenfalls dazu eingeladen worden, hatte aber aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Immerhin hatte ich zum Zeitpunkt, da ich

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