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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nachzudenken, beantwortete. Die Polizisten legten die Leichen der Aggressiven in Metallbehälter und transportierten sie zum Verbrennen ab. Einer der Ordnungshüter legte dem Biologen die Hand auf die Schulter. »Es ist besser, wenn wir weitermachen«, sagte er.
    Layzot erhob sich und ging mit schleppenden Schritten zu den Semmlern. Einer der Ingenieure meldete ihm, dass die Fahrzeuge unbeschädigt geblieben waren. Die Verladeaktion nahm ihren Fortgang. Fast unbeteiligt sah der Biologe zu. Der Zwischenfall hatte ihn tief erschüttert. Vielleicht war doch alles falsch, was sie machten. Vielleicht hatten die Aggressiven Recht. Er nahm sich vor, sich mit ihren Theorien näher zu befassen.
    Als sich die Schotten der Waggons schlossen, stieg Layzot in den Zug, der wenig später lautlos anrollte, obwohl die Arbeiten der Polizisten noch nicht beendet waren. Die Vorbereitungen der Expedition liefen weiter, als sei nichts geschehen. Erst als der Zug mit Überschallgeschwindigkeit durch die Vakuumröhre nach Hammak gerast war, erwachte Layzot aus seiner Teilnahmslosigkeit. Von seinem Platz aus sprach er über Funk mit den Sicherheitsbehörden von Hammak, doch diese waren längst über die Vorgänge mit den Extremisten informiert. Der Bahnhof war vielfach abgesichert worden. Es konnte nichts mehr passieren.
    Beruhigt überwachte Layzot die Entladung des Zugs. Aus eigener Kraft rollten die Kettenfahrzeuge auf den Bahnsteig. Im hellen Licht schienen sie unerträglich weiß zu sein. Sie wirkten wie ungefüge Fremdkörper aus einer anderen Welt. Sie waren flach und schwer, und es sah aus, als krallten sie sich mit ihren Ketten geradezu in den Boden. Layzot erfasste ein gewisser Stolz, als er die Semmler auf den Lift zufahren sah. Diese kompakten Maschinen waren unter seiner Mitwirkung entstanden.
    »Reelahg«, sagte ein junger Mann zu ihm, den er vorher nicht bemerkt hatte. »Ich dachte, Emper Had wolle mich zu den warmen Wiesen führen, als ich hörte, was geschehen ist. Sind die Semmler in Ordnung? Bist du verletzt?«
    Layzot erhob sich von der Bank, auf die er sich gesetzt hatte. »Seem – ich freue mich, dass du pünktlich bist.« Er schnaubte hörbar durch die Nase, um seinen Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen. »Ich hätte dich gebraucht.«
    »Es ging nicht schneller, Reelahg.« Der wissenschaftliche Assistent des Biologen war kleiner als Layzot. Sein Haarkleid war gelblich weiß; ein unübersehbares Zeichen dafür, dass Seem Allag noch sehr jung war. Viele Kollegen und Berater Layzots hielten Seem Allag für zu jung, doch für den Wissenschaftler zählten nur die Fähigkeiten Allags. Die Farbe seines Pelzes war ihm egal. Was nützte ihm ein rostroter Assistent, der keine entsprechenden wissenschaftlichen Leistungen erbrachte? Bei dieser Expedition brauchte er Männer, auf die er sich voll verlassen konnte. Und einen besseren als Seem Allag hatte er nicht gefunden.
    Zwei Ingenieure kamen zu ihm und meldeten ihm, dass die Semmler abfahrbereit waren. Layzot hob beide Hände und zeigte die unbehaarten Innenseiten. »Also los, Männer, dann wollen wir nicht länger warten. Der Tag ist kurz, und der Weg zur Station Extrem I ist weit.«
    Layzot ging der Gruppe zum Lift voran. Lautlos schloss sich das Schott hinter ihnen. Die Luft in der Kabine war kühler als in der Halle. Ruckfrei lief die Kabine an und beschleunigte scharf. Fast eine Minute später verzögerte sie entsprechend heftig.
    Reelahg Layzot bestieg den Semmler I als Erster. Seem Allag folgte ihm und nahm auf dem Sitz des Piloten Platz. Die Ingenieure und die anderen Wissenschaftler, die zum Team Layzots gehörten, kletterten in Semmler II und III. Über Funk gaben sie Layzot Bescheid, als alles abfahrbereit war.
    »Dann los«, sagte der Biologe laut. Die Kerntriebwerke der Fahrzeuge sprangen röhrend an. Seem Allag legte seine Hand auf eine grüne Taste. Im gleichen Augenblick begannen die Heißluftstrahler vor den Außenschotten zu arbeiten. Das erste Schott glitt langsam zur Seite. Eine mit Schnee und Reif bedeckte Bahn von zwanzig Schritten Länge öffnete sich vor ihnen. Layzot gab das Kommando, Seem Allag fuhr los.
    Knirschend fraßen sich die Ketten voran. Das nächste Schott schob sich zur Seite, und der Blick der Männer fiel auf eine grün schimmernde Eiswand von unabsehbarer Dicke. Aus 24 Strahlern fauchte heiße Luft gegen das Eis und schmolz es rasend schnell weg. Das Schmelzwasser versickerte in eisfreien Abwasserschächten. Irgendwo weit unter ihnen

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