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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Treppe herunter. Sie filmten die Szene, blieben jedoch am Fuß der Rolltreppe stehen.
    »Was verlangen Sie?«, fragte der Polizist.
    »Legen Sie Ihre Waffe nieder und kommen Sie her. Ich habe keine Lust, die ganze Zeit über zu brüllen. Und sorgen Sie vor allem dafür, dass der Zug nicht einläuft. Ich will nicht gestört werden.«
    Der Polizist zog ein Funksprechgerät aus der Brusttasche seiner Uniform und gab einen entsprechenden Befehl an die Zentrale durch. Dann legte er seine Trommeldum auf den Boden und kam zu Aynet und dem Biologen. Der Aggressive zielte nach wie vor auf die Schläfe seiner Geisel. Niemand konnte wissen, ob er einen tödlichen oder einen paralysierenden Schuss abgeben würde. Jede Pick war mit einer Munition geladen, die Giftkapseln enthielt. Es war davon abhängig, wie weit der Schütze den Abzug betätigte, ob die Kapsel im Körper des Getroffenen zerplatzte oder nicht. Die Hülle der Kapsel bestand aus einem hoch verdichteten Kunststoff, der ebenfalls Giftstoffe enthielt. Diese wirkten aber nur paralysierend. So genügte ein Streifschuss, um einen Gegner kampfunfähig zu machen. Durchschlug die Kugel ein lebenswichtiges Organ, wirkte sie auf jeden Fall tödlich.
    Die Trommeldum des Polizisten war noch gefährlicher. Sie war mit Stahlgeschossen geladen, die an der Spitze drei mit Widerhaken versehene, auseinander strebende Stifte trugen. Von solchen Waffen getroffen, wurde jeder Gegner förmlich auseinander gerissen.
    »Also, Aynet, was wollen Sie?«, fragte der Offizier.
    »Das wissen Sie doch«, erwiderte der Aggressive. »Wir verlangen, dass ein Raumfahrtprogramm entwickelt wird, das darauf abzielt, den Feind dort anzugreifen, wo er wirklich verwundbar ist. Auf seinem eigenen Planeten. Auf dem dritten Planeten dieses Sonnensystems.«
    »Sie sind ein Narr, Aynet.«
    »Und Sie sind ein Blinder in Uniform«, gab der Aggressive heftig zurück. »Leute wie Sie sind unser Unglück.«
    »Wenn ich so herumlaufen würde wie Sie, dann …«
    »Wenn Ihnen meine Nase nicht passt, sehen Sie woanders hin«, empfahl der Rasierte. »Und nun wollen wir vernünftig sein, Blinder.«
    »Unterlassen Sie die Beleidigungen.«
    »Gut, es tut mir Leid. Sagen Sie Ihrem Vorgesetzten, dass ich eine Diskussion in der Bahnhofshalle mit den maßgeblichen Politikern von Stiemond will. Als Gesprächspartner will ich haben: Beyket, Achmil, Kayiot, Bierayt und Woyhitol. Zumindest aber drei von ihnen. Ist das klar? Das Streitgespräch soll von allen Stationen von Stiemond übertragen werden. Alle Phäbäer sollen uns hören können.«
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Sie sich durchsetzen werden.«
    »Und? Darüber nachzudenken, sind Sie nicht da. Verschwinden Sie und informieren Sie die Minister!«
    Plötzlich flog das Schleusenschott krachend auf. Ein Röhrenzug raste in die Station. Der Aggressive wurde abgelenkt. Mehrere Polizisten stürmten die Rolltreppen herunter. Aus der Ausfahrtschleuse am entgegengesetzten Ende des Bahnsteigs rannte ein zweiter Stoßtrupp von Uniformierten hervor. Wenigstens drei Reporter erwiesen sich als verkleidete Polizisten. Schüsse fielen.
    Reelahg Layzot versuchte, Aynet die Pick wegzuschlagen, als einer der Polizisten mit einer Trommeldum auf den Aggressiven schoss und ihn am Kopf traf. Der Biologe hörte, dass Aynet die Pick noch auslöste, doch die Kugel zischte vorbei. Der Rasierte brach schlagartig zusammen. Auch die Aggressiven hinter den Semmlern verloren die Schlacht. Zwei von ihnen hatten sich in die Fahrzeuge zurückgezogen, konnten das Sicherheitsschott jedoch nicht mehr schließen. Die Polizisten warfen Giftpatronen in die Semmler und töteten die Rasierten.
    Layzot ließ sich mit zitternden Knien auf eine Bank sinken. Fassungslos betrachtete er die blutige Szene. Er war ein absoluter Gegner der Theorien von Aynet, aber er wäre niemals auf den Gedanken gekommen, seine Überzeugung mit Waffengewalt durchzusetzen. Layzot dachte in diesen Sekunden seltsamerweise sogar daran, dass Aynet Recht gehabt hatte. Der dichte Pelz, den alle Phäbäer trugen, war eine Schutzvorrichtung der Natur gegen die Kälte. Wer nach draußen ging, konnte ohne ihn kaum existieren. In der Stadt aber war es warm. Man fror auch mit nackter Nase nicht. Insofern war die Rasur wirklich nicht mehr als eine Modeerscheinung, die zur Provokation geworden war, weil sie gegen alle Traditionen verstieß.
    Die Reporter fotografierten Layzot. Irgendjemand stellte ihm ein paar Fragen, die er mechanisch, ohne

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