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Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sonnenorbit.
    Wir nahmen die Geheimstation fast mühelos ein. Die Fremden boten uns kaum noch Gegenwehr. Ihr Rückzug glich einer überstürzten Flucht. Sie dachten nur noch daran, diesen Planeten so schnell wie möglich zu verlassen und wenigstens das nackte Leben zu retten. Und diese Chance bot ihnen der Transmitter, dachten sie.
    Als wir in die Transmitterhalle kamen, verschwand gerade der letzte Fremde in dem flimmernden Feld. Unter normalen Umständen wären sie an Bord ihrer Schiffe herausgekommen, doch da es keine gleich gepolten Empfänger mehr gab, landeten sie im Hyperraum, von wo es für sie kein Entrinnen gab. Die Gefahr war gebannt.
    Plötzlich entsann ich mich wieder, dass Gucky bei der zweiten Teleportation allein gekommen war, obwohl er Horre hätte mitbringen sollen.
    »Wo ist Horre geblieben?«, fragte ich ihn deshalb.
    »Ich bin mit ihm in seine Wohnung teleportiert«, erklärte Gucky. »Er wollte sich persönlich um seinen Doppelgänger kümmern.«
    »Und?«
    »Er war bereits tot«, antwortete Gucky. »Aus den Gedanken seiner Gefährtin habe ich erfahren, dass sie ihn, in der Meinung, Horre vor sich zu haben, vergiftete und selbst Gift nahm. Sie lag bereits im Sterben, als ich das Motiv für ihre Tat erfuhr. Sie wollte nicht mehr in dieser kalten, unpersönlichen Plastikwelt leben, die ohnehin zum Sterben verurteilt ist.«
    ***
    Horre l'Eger
    Layga, dass du solcher Gefühle fähig warst! Wie konnte ich das ahnen!
    Ich musste immer wieder an sie denken, obwohl weit wichtigere Probleme mich beschäftigten. Was war ein Einzelschicksal gegen die Befreiung unseres Planeten von unheimlichen Invasoren? Und doch …
    Nach der Eroberung der Geheimstation der Fremden hatten wir eine sensationelle Entdeckung gemacht. Wir hatten Gisgo d'Everen gefunden und die anderen, die von Doppelgängern ersetzt worden waren. Sie lagen allesamt friedlich in den Traummaschinen und waren mit ihrem Geist in der fernen Vergangenheit einer schöneren, blühenden Welt. Man konnte aber auch sagen, dass sie mit ihren Träumen in der fernen Zukunft weilten; denn noch war nicht alles verloren, wir hatten immer noch die Möglichkeit, unseren Planeten vor dem Untergang zu bewahren und wieder ein Paradies daraus zu machen. Das hatte Roi behauptet. Er hatte aber auch gesagt, dass unser Volk dieses Ziel aus eigener Kraft anstreben müsse. Noch war nichts verloren.
    Ich verlor nur drei Freunde. Und wenn es Gisgo und die anderen führenden Persönlichkeiten auch nicht recht wahrhaben wollten, so waren es doch die beiden Terraner und der Ilt gewesen, die uns vor einem schlimmen Schicksal bewahrt hatten.
    Sie blieben nicht mehr lange. Der Abschied von ihnen fiel kurz und ernüchternd aus. Die Öffentlichkeit erfuhr nicht einmal etwas vom Start ihres Raumschiffs; das Fernsehen wurde nicht zugelassen. Die Politiker fürchteten, ihre Popularität zugunsten der Sternenfahrer zu verlieren. Ich wollte Roi das Versprechen abnehmen, dass sein Volk weiterhin in Kontakt mit uns Itrinks blieb. Er legte sich aber nicht fest. Als sein Raumschiff bereits den oberen Schichten der Atmosphäre zustrebte, erhielt ich von ihm einen Funkspruch via Satellit.
    »Wir sehen uns wieder, Horre. Dies ist kein Abschied für immer. Wenn wir Terraner unsere eigenen Probleme in den Griff bekommen haben, werden wir uns um die Itrinks kümmern.«
    Dieser Funkspruch machte mich noch schwermütiger. Nicht, dass ich an Rois Versprechen zweifelte. Er meinte es sicherlich ernst. Aber es war mir zu unbestimmt, zu vage. Er hatte nicht gesagt, wann die Terraner wiederkommen würden. Es konnte in einem Jahr sein, in einem Jahrzehnt oder auch in hundert Jahren. Bis die Terraner mit ihren eigenen Problemen fertig geworden sind, hatte er gesagt.
    Und das, befürchtete ich, konnte auch erst in einer Ewigkeit sein.

28.
    Der vierte Planet
    »Vorsicht!«, rief Reelahg Layzot. »Bei Emper Had – seien Sie vorsichtig!«
    Die Ingenieure unterbrachen ihre Arbeit. »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte einer. »Zum einen sind die Semmler praktisch unzerstörbar. Bedenken Sie, für welchen Einsatz sie vorgesehen sind. Zum anderen gehen wir kein Risiko ein.«
    »Natürlich nicht«, sagte Layzot seufzend. Er fuhr sich mit beiden Händen über den rostbraunen Pelz, der seinen Schädel bedeckte. »Ich bin nur etwas nervös. Ich werde Sie nicht mehr stören.«
    Der Biologe wandte sich um und entfernte sich von den Röhrenwaggons des Zugs, der die drei schweren Spezialfahrzeuge aufnehmen sollte.

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