Silberband 079 - Spur des Molkex
Großadministrator gewählt.«
Jaymadahr Conzentryn hatte die nächste Frage bereits formuliert gehabt. Sie sprach sie jedoch nicht aus, weil die letzte Antwort des Gefangenen sie verwirrte. Wenn es stimmte, dass dieser Perry Rhodan seit der Gründung des Imperiums der Terraner Großadministrator war, so konnte dieses Imperium noch nicht lange existieren, denn die Mediziner und Biologen, die die toten Terraner sezierten, hatten behauptet, die Lebenserwartung dieser Wesen würde durchschnittlich 140 Jahre betragen.
Aber die Tatsache, dass Raumschiffe dieses Imperiums fern ihrer eigenen Galaxis im Mahlstrom operierten, stand dazu in einem unlösbaren Widerspruch. Ein Imperium, das bestenfalls hundert Jahre existierte, konnte nicht in der Lage sein, seine Expansion auf fremde Galaxien auszudehnen. Es musste genug mit der Stabilisierung seiner internen Verhältnisse zu tun haben.
Jaymadahr Conzentryn kam jedoch nicht mehr dazu, diesbezügliche Fragen an den Gefangenen zu stellen, denn in diesem Augenblick heulte der Alarm durch das Flaggschiff, und die Stimme des Ortungsoffiziers gab bekannt, dass soeben eine riesige Flotte von mindestens zwanzigtausend kugelförmigen Raumschiffen in den Normalraum gekommen wäre und sofort Kurs auf die ploohnsche Flotte genommen hätte.
Diese Mitteilung ließ die Königin den Gefangenen vollkommen vergessen. Sie hatte nur nicht daran gedacht, dass der Translator noch eingeschaltet war und demzufolge auch die Meldung des Ortungsoffiziers in die Sprache der Fremden übersetzt hatte. Deshalb blickte Jaymadahr Conzentryn überrascht auf, als der Gefangene plötzlich rief: »Das ist Perry Rhodan! Er wird euch zeigen, was es heißt, sich mit Terranern anzulegen!«
Die Königin blickte den Gefangenen irritiert an, dann schaltete sie den Translator aus und befahl den Wachen: »Bringt ihn weg! Und mich bringt in die Zentrale! Wir werden die Flotte der Terraner vernichten.«
19.
Die zwanzigtausend Kampfschiffe der Solaren Flotte waren in geschlossener Formation durch drei Linearetappen gegangen und in den Normalraum zurückgefallen. Als die Ortungsgeräte wieder arbeiteten, stellten sie fest, dass man rund sieben Millionen Kilometer vor der ploohnschen Flotte herausgekommen war. Die dreißigtausend fremden Raumschiffe schwebten antriebslos als lockerer Pulk vor dem Hintergrund der Energieballung des Schlunds.
Perry Rhodan zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, dann gab er den Angriffsbefehl. Die Kommandanten waren über Rhodans taktische Planung informiert worden und hatten detaillierte Befehle erhalten. Die Positroniken ihrer Schiffe brauchten nur noch die wenigen Korrekturen vorzunehmen, die sich aus der Entfernung und der Stellung des gegnerischen Verbands ergaben, die man nicht genau hatte vorausberechnen können.
Die Impulstriebwerke der Kampfschiffe brüllten auf. Die kugelförmigen Giganten setzten sich in Bewegung, beschleunigten mit Maximalwerten und formierten sich zu drei Stoßkeilen, deren Spitzen auf verschiedene Stellen des feindlichen Verbands zielten.
Mit unbewegtem Gesicht beobachtete Perry Rhodan die Ortungsbildschirme, auf denen die gegnerischen Schiffe als grüne Reflexpunkte abgebildet wurden. Er sah, wie Bewegung in die Schiffe der Ploohns kam, wie sie anfangs verwirrt auseinander strebten, sich aber relativ schnell formierten.
Der Großadministrator runzelte die Stirn, als er sah, dass sich die dreißigtausend Raumschiffe der Ploohns keineswegs zu der klassischen Abwehrformation aufstellten, die aus einer riesigen Halbkugel bestand, in den man den Gegner hineinlaufen ließ und dann von drei Seiten aus unter konzentrierten Beschuss nahm. Die Schiffe der Ploohns formierten sich vielmehr zu einem Gebilde, das an das Aussehen des Mahlstroms mit seiner Einschnürung in der Mitte erinnerte. An beiden Enden dieser Formation bildeten sich kugelförmige Verdickungen, während durch die ›Nabelschnur‹ ein ständiger Strom von Raumschiffen floss.
Perry Rhodan forderte eine Analyse der Hauptpositronik an. Er kam jedoch intuitiv zum richtigen Schluss, bevor die Positronik alle denkbaren Möglichkeiten durchgerechnet und die mit dem größten Wahrscheinlichkeitsgehalt ausgewählt hatte.
Der fremde Flottenbefehlshaber hatte die Absicht der Terraner anscheinend intuitiv durchschaut und so darauf reagiert, dass seine Flotte daraus erhebliche taktische Vorteile ziehen würde, wenn die terranische Flotte ihre taktische Konzeption nicht über Bord warf. Der ständige Fluss
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