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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kaschart, der sich in seiner Haut alles andere als wohl fühlte. Zwischen seinen Beinen klemmte das Funkgerät, das sie für den Fall mitgenommen hatten, dass sie den Jäger verlassen mussten.
    Das Hangartor glitt auf, und der Jäger schoss hinein in die goldene Wolke. Der Widerstand war noch nicht so groß, aber kaum erhöhte Kasom die Geschwindigkeit, da machte sich der Gegendruck auch schon bemerkbar. An den kurzen Schwingen entstand die gelbgoldene Schicht des Verderbens.
    Es war Kasom klar, dass ihm nicht viel Zeit blieb. Allerdings hatte er auch nicht die geringste Ahnung, welche Ausdehnung das betroffene Gebiet besaß. Wenn es Lichtjahre waren, konnte er die Hoffnung schon jetzt aufgeben. Immerhin kannte er die Richtung noch, aus der sie gekommen waren, wenn auch nur selten ein Stern durch die goldenen Fadenwolken sichtbar wurde.
    Noch blieb der Funkverkehr mit der Flotte intakt. Die beiden verzweifelten Männer erfuhren, dass auch die letzten Wissenschaftler ihre Bemühungen aufgegeben und die Raumanzüge angelegt hatten, um notfalls ihre Schiffe zu verlassen.
    »Zweihunderttausend Männer und Frauen!«, stöhnte Kasom, und erst jetzt kam ihm so richtig zum Bewusstsein, was das bedeutete. »Sie sind alle verloren, wenn nicht rechtzeitig Hilfe kommt. Auch wenn sie Tage oder gar Wochen aushalten können, so wird der größte Teil von ihnen irrsinnig werden. Sie schweben allein im All, neben ihren unbrauchbaren Wracks. Oder sie bleiben in ihnen, was dasselbe ist. Major, wir müssen durch! Wir haben keine andere Wahl!«
    Die Geschwindigkeit war gering, ein paar hundert Kilometer in der Sekunde. Mehr gab der Antrieb nicht mehr her. Immerhin flogen die Goldfäden genauso schnell, und im Vakuum gab es außer ihnen kein Hindernis. In aller Ruhe konnten sie auf der Hülle des Jägers ihre todbringenden Netze spinnen und die Kokons formen.
    Nicht mehr lange, und das erste Leck würde die Atemluft aus der Kabine entweichen lassen. Längst hatten die beiden Männer die Helme geschlossen. Die Funksprüche, die innerhalb der lahm gelegten Flotte gewechselt wurden, waren noch schwach zu hören. Sie wurden mit jeder Minute leiser und undeutlicher. Auch das würde bald zu Ende sein, und dann würde es fast unmöglich werden, die Schiffe wieder zu finden.
    Kasom war, als seien die goldenen Wolken nicht mehr so dicht wie vorher. Ihre Intensität ließ nach, was aber keineswegs bedeutete, dass die einzelnen Fäden ihr Vorhaben aufgegeben hätten. Im Gegenteil. Je mehr der Jäger sich dem wahrscheinlichen Rand des energieverseuchten Gebiets näherte, desto mehr Goldrostnetze entstanden auf seiner Hülle. Kaschart aktivierte den Sender, denn durch die Wandung des Jägers hindurch waren die ersten Kokons in das Bordgerät eingedrungen und machten es unbrauchbar.
    »Wir verlassen den Jäger«, schlug Kasom vor. »Es hat keinen Sinn mehr. Die Hülle wird bald auseinander fallen und könnte uns nur gefährden.«
    Kaschart war an dem Punkt angelangt, von dem an ihm alles egal war. Er nahm das Funkgerät und kletterte aus der Luke. Er hielt sich an einer halb zerbrochenen Strebe fest, bis auch Kasom erschien. Der war nicht so vorsichtig, und als er seinen massigen Körper durch die Luke zwängte, brach diese auseinander. Die Goldrostspinner hatten das Metall der Hülle schon halb zerfressen.
    Aber am Himmel waren schon mehr Sterne als vorher zu sehen. Langsam trieben sie in der einmal eingeschlagenen Richtung weiter, immer weiter weg von den Schiffen der Flotte, deren Funkverkehr noch immer schwach zu hören war.
    »Die Dummköpfe!«, schimpfte Kasom, als er erfahren musste, dass einigen der Kommandanten die Nerven durchgegangen waren. Sie waren mit Höchstbeschleunigung gestartet – und ihre Schiffe waren explodiert. »Sie hätten wissen müssen, wie sinnlos das ist! Die Flotte ist verloren, wir können nur noch dafür sorgen, dass wir die Besatzungen retten.«
    Mit einer Halteleine stellten sie eine Verbindung miteinander her, um sich nicht zu verlieren. Kaschart richtete die Antenne dorthin, wo er die Erde vermutete, und ging auf Empfangs-Höchstleistung. Wenn er erst einmal ein Signal erhielt, bekam auch das Senden wieder einen Sinn.
    Es gab nur noch vereinzelte Goldfäden. Sie alle strebten in das Zentrum des verseuchten Gebiets zurück und kümmerten sich nicht um die beiden Männer. Ihr Gemeinschaftsinstinkt schien ihnen mitgeteilt zu haben, wo die bessere Beute zu finden war.
    Plötzlich kam Kasom ein furchtbarer Gedanke. Im

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