Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Ermittlungen seien alle zweihundert etwa gleichwertig.«
    »Du sprachst in deinem Erlass von einer Erhöhung des Strafmaßes«, erinnerte Rhodan. »Spezifisch woran ist dabei gedacht?«
    »Zwangsarbeit für die geringsten Vergehen, nicht unter einem Jahr, und sofortige Recharakterisierung für alles, was über das Niveau der Trivialdelikte hinausgeht.«
    »Hat jemand ermittelt, wie viel Mehrarbeit dadurch auf die Justiz und die Organe des Strafvollzugs zukommt?«
    »Wir gehörten geprügelt, wenn wir das nicht getan hätten«, antwortete Deighton mit dumpfer Stimme. »Die Justiz ist nur gering tangiert. Bei der Mehrzahl der Vergehen handelt es sich um solche, die in den juristischen Rechenzentren abgehandelt werden können. Der Strafvollzug wird allerdings erheblich belastet.«
    »Falls der Anstieg der Trivialkriminalität nicht gebremst werden kann, wie lange dauert es, bis die Kapazität des Strafvollzugs erschöpft ist?«
    Galbraith Deighton zuckte beinahe hilflos mit den Schultern. »Drei, vier Monate … kaum länger.«
    »Und dann?«
    »Dann kommt der Augenblick, in dem wir großmaßstäbliche Hypophrenese in Erwägung ziehen müssen.« Ein Ausdruck von Bitterkeit schwang in Deightons Stimme mit.
    »Auch das hilft uns nicht weiter«, wandte Rhodan ein. »Es müssten Heime für die Hypophrenen eingerichtet werden, und wenn die Hälfte der Menschheit in den unseligen Wahn verfällt und als Strafe Hypophrenese zugemessen bekommt, dann leben zehn Milliarden Kretins hinter Energiezäunen neben zehn Milliarden Normalen. Ist das ein erstrebenswerter Zustand?«
    Betroffenheit zeichnete sich auf den Gesichtern der anderen ab, seit das Stichwort Hypophrenese gefallen war. Sie hatte die Todesstrafe ersetzt, wurde aber nur gegen Verbrecher angewandt, bei denen nach einstimmiger Ansicht aller Experten die Möglichkeit einer Resozialisierung nicht gegeben war.
    »Nein, das ist kein erstrebenswerter Zustand«, bekannte Deighton. »Aber noch gibt es Hoffnung, dass es nicht so weit kommen wird. Noch können wir …«
    »Und falls doch?«, unterbrach Rhodan in hartem Ton.
    Galbraith Deighton hielt dem bohrenden Blick stand. »Es gibt Gedanken, die sind so fürchterlich, dass man sie besser nicht zu Ende bringt«, erklärte er mit fester Stimme.
    »Dann sage ich dir, was getan werden muss.« Rhodans Stimme bekam etwas Zwingendes. »Die Straffälligen werden nur einer milden Behandlung unterzogen und nach Goshmos Castle gebracht.«
    Goshmos Castle, das war der Wüstenplanet, der die Sonne Medaillon auf einer engeren Bahn als die Erde umkreiste. Auf jener Welt hatte Zeus gelebt, die abtrünnige Königin des Insektenvolkes der Ploohns, die durch die Machenschaften der Jaymadahr Conzentryn, der rechtmäßigen Herrscherin der Ploohns, den Tod gefunden hatte.
    »Die Mucierer werden sich freuen«, bemerkte Roi Danton sarkastisch. Er sprach von den Eingeborenen auf Goshmos Castle. ›Feuerflieger‹ hatten die Terraner sie genannt, als sie zum ersten Mal auf ihrer Welt gelandet waren. Sie besaßen eine primitive Zivilisation und hatten Zeus einst als oberste Gottheit verehrt.
    »Die Mucierer kümmern mich im Augenblick wenig«, wehrte Rhodan ab.
    Reginald Bull schüttelte den Kopf.
    »Mit deiner Zustimmung brauche ich wohl auch nicht zu rechnen, wie?«, erkundigte sich Rhodan.
    »Ich muss erst darüber nachdenken«, antwortete Bull unbehaglich. »Wir beklagen uns über ein Ansteigen der Kriminalität, das anzudeuten scheint, dass die Menschen das Maß für Gut und Böse verloren haben, dass ihnen die Liebe abhanden gekommen ist. Aber gleichzeitig entwerfen wir Pläne, die noch fürchterlicher sind als all diese kleinen Untaten, die aus dem Mangel an Liebe entstehen …«

3.
    Kämpfer wider den Teufel
    Achtzig Jahre zuvor, im Jahr 3460 allgemeiner Zeitrechnung, war es der Menschheit mit der Hilfe der Ploohns gelungen, ihren Planeten in eine stabile Umlaufbahn um die rote Sonne Medaillon zu bringen. Medaillon und die benachbarten Sterne lagen innerhalb einer dünnen, lang gestreckten Materiebrücke, die zwei auseinander strebende Galaxien miteinander verband. Im Lauf der vergangenen Jahrmillionen waren diese beiden Galaxien zusammengestoßen, hatten einander durchdrungen und waren längst wieder im Begriff, sich voneinander zu lösen. Das energetische Chaos, das einen solchen Vorgang begleitete, hatte nicht nur den ›Mahlstrom‹ entstehen lassen, also jene Nabelschnur, die außer von Sternen und Planeten auch von ungewöhnlich

Weitere Kostenlose Bücher