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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dichter interstellarer Materie gleich einem dünnen Nebel erfüllt war, sondern zudem die beiden Aufrisstrichter, natürlich gewachsene Transmitterstationen sozusagen, von denen sich einer in unmittelbarer Nähe Medaillons, der andere am Rande der von den Ploohns beherrschten Galaxis befand. Diese Trichter – Schlund und Kontraschlund genannt – ermöglichten den zeitverlustfreien Verkehr von Raumschiffen zwischen dem Medaillon-Sektor und dem Rand der Ploohn-Galaxis. Ursprünglich, als die Menschen die Rettung ihres Planeten eigentlich nur der Gunst der Ploohn-Königin Jaymadahr Conzentryn zu verdanken hatten, war geplant gewesen, dass Terraner und Ploohns in Zukunft zu beiderseitigem Wohl eng zusammenarbeiten würden. Die Jahre hatten den Plan jedoch ausgewaschen, und aus der Zusammenarbeit war nichts geworden. Die Mentalität der beiden Völker war zu verschieden, als dass sie gemeinsame Projekte hätten in Angriff nehmen können. Die Ploohns blieben auf ihrer Seite der Nabelschnur, die Terraner auf der anderen.
    Auf der Erde hatte sich das Leben nach den mörderischen Wirren der Flucht aus dem heimatlichen Sonnensystem allmählich zu normalisieren begonnen. Die Katastrophen hatten Opfer gefordert: Die Menschheit zählte nur noch wenig über zwanzig Milliarden Seelen, und in den folgenden Jahrzehnten hatte sich die Fortpflanzungswilligkeit der Terraner als so schwach erwiesen, dass die Zahl eher geringer geworden war. Die Psychologen sahen darin den Ausdruck eines Schocks. Es würde einige Generationen dauern, bis die Menschen sich davon erholten.
    Die ersten Jahrzehnte waren der Wiederherstellung des normalen Lebensablaufs gewidmet. Schäden wurden repariert, die Agrikultur den neuen Bedingungen angepasst: Medaillons Strahlung war anders als die von Sol, und manche Frucht, die in der alten Heimat ohne Mühe herangereift war, bedurfte nun massiver Hilfe. Die Produktivität im Nahrungsmittelbereich musste ohnehin drastisch gesteigert werden, denn nicht länger stand den Terranern der billige Transmitter auf Olymp zur Verfügung, der alle benötigten Produkte von den Welten des Solaren Imperiums in stetem Strom zur Erde transportierte.
    Probleme gab es viele, aber alle wurden gelöst.
    Gleich nach der Versetzung in den Mahlstrom schien sich ein neues Gefühl der Zusammengehörigkeit der Menschen bemächtigt zu haben. Kriminalität war fast nicht mehr vorhanden gewesen. Die Menschen hatten sich mit ihrem Ziel identifiziert und sich entschlossen, es unter allen Umständen zu erreichen.
    Was aber war wirklich ihr Ziel? Das Leben auf der Erde, unter der fremden Sonne, zu normalisieren? Gewiss, das gehörte zum Generalplan, war aber nur ein Etappenziel – ein Schritt, den man getan haben musste, bevor das endgültige Ziel anvisiert wurde. Insgeheim, tief im Innern ihres Herzens, wussten alle, was sie wollten. Zugleich hielt jeder sich für einen sentimentalen Narren, der seinen geheimen Wunsch nicht aussprechen durfte, um sich nicht bloßzustellen. Fast alle wollten zurück in die Milchstraße, unter den goldenen Schimmer von Sol. Aber wie sollte sich diese Sehnsucht verwirklichen lassen? Die Position der heimatlichen Galaxis war seit geraumer Zeit bekannt. Man wusste, dass sie Millionen Lichtjahre weit entfernt war. Das Experiment, die Erde mit Hilfe eines Sonnentransmitters zu versetzen, steckte noch jedem in den Knochen. Sollte Ähnliches wirklich ein zweites Mal versucht werden?
    Die Sehnsucht blieb also vorerst geheim. Aber die Männer und Frauen der Regierung in Terrania City kannten die Stimmung im Volk. Wie anders war es zu erklären, dass sie als erstes Projekt, nachdem die Verhältnisse auf der Erde sich endlich wieder normalisiert hatten, ein Super-Raumschiff in Angriff nahmen, das ehrgeizigste Vorhaben, das die Menschheit jemals begonnen hatte? Und schon als das neue Raumschiff auf den Tischen der computergesteuerten Zeichner zum ersten Mal Form annahm, war es auf den Namen SOL getauft worden.
    Die Menschen waren begeistert. Das Schiff bestand aus zwei Kugelzellen, wie sie für die Schlachtschiffe der UNIVERSUM-Klasse verwendet wurden: jede 2.500 Meter im Durchmesser. Zusammengehalten wurden die beiden Kugeln durch einen zylindrischen Mittelrumpf, der ebenso lang wie dick war, nämlich 1.500 Meter. Das Zyklopenschiff hatte das Aussehen einer Hantel: in der Mitte der dicke Zylinder, zu beiden Seiten je eine Kugel.
    Die SOL wurde mit den modernsten Triebwerken ausgestattet. Ihre Energiequelle war eine

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