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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vermisst wird, wurde gefunden. Tot.«
    Im selben Augenblick schwang die Tür auf. Eine Ordonanz mit hochrotem Kopf und zornig funkelnden Augen kam hereingeschossen. »Sir!«, rief der Mann mit keuchender Stimme. »Draußen stehen zwei Quälgeister, die es darauf abgesehen haben, mich um den Verstand zu bringen. Der eine besteht darauf …« Er wurde von einer breitschultrigen, in einen schwarzen Talar gekleideten Gestalt beiseite geschoben.
    »Red nicht so viel, Männchen«, brummte der Mönch ungnädig. »Jedes Wort ist vergeudete Zeit.«
    »Vater Ironside!«, rief Roi Danton überrascht.
    Der schwarz Gekleidete verneigte sich leicht. »Ich bitte um Verzeihung für mein ungestümes Eindringen, aber die Angelegenheit duldet keinen Aufschub.« Ironside zeigte die Selbstsicherheit eines Mannes, der sich der Wichtigkeit seiner Mission bewusst ist. Die Ordonanz zog sich leicht verwirrt zurück, und erst dann betrat Bruder Serafino zögernd den Raum.
    In der Bildwiedergabe des Interkoms wartete der Anrufer darauf, dass Rhodan sich wieder ihm zuwandte, aber Reginald Bull trat entschlossen vor und unterbrach die Verbindung.
    »Sprechen Sie, Vater!«, forderte Rhodan.
    »Ich habe soeben erfahren, Sir, dass Silas Pranther in dem Haus, in dem ich wohne, tot aufgefunden wurde. Er hat Selbstmord begangen, und zwar unmittelbar nachdem er sich von mir verabschiedet hatte.«
    Ironside blickte die versammelten Regierungsmitglieder der Reihe nach an. Ein verräterisches Funkeln in Rhodans Augen verriet ihm, dass der Großadministrator bereits verstanden hatte, was sich hinter der Feststellung verbarg. Auch Reginald Bull schien den Zusammenhang durchschaut zu haben. Deighton und Roi Danton hingegen erwiderten Ironsides Blick ein wenig erstaunt.
    »Das heißt«, fuhr der Mönch fort, »dass die Söhne der reinen Vernunft auf keinen Fall von Pranther selbst erfahren haben können, dass er mich aufsuchte, um zu beichten. Pranther kann es ihnen nicht verraten haben, denn schon Minuten nachdem er mich verlassen hatte, war er tot. Die Verzweiflung muss ihn dazu getrieben haben, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen.« Er legte eine kurze Pause ein. Mittlerweile hatten auch Danton und der Sicherheitschef die entsetzliche Schlussfolgerung in ihrer ungeheuerlichen Tragweite erkannt. »Ich weiß nicht, meine Herren«, setzte Vater Ironside von neuem an, und nun klang seine Stimme zornig und bitter zugleich, »welche Informationen aus diesem illustren Kreis hinaus an die Öffentlichkeit gelangt sind. Aber von meiner Begegnung mit Silas Pranther können die Söhne der reinen Vernunft nur auf dem Weg über Sie erfahren haben.«
    Die Anschuldigung hing anklagend im Raum.
    Niemand sprach. Roi Danton senkte den Kopf, als fühle er sich für das Attentat persönlich verantwortlich. Galbraith Deighton schien in tiefes Nachdenken versunken. Reginald Bull hatte sich abgewandt und die Hände fast bis zu den Ellenbogen in die Taschen gerammt. Nur Rhodan zeigte sich äußerlich ungerührt. Er musterte Ironside, als müsse er sich erst entscheiden, ob er dessen Worte ernst nehmen sollte oder nicht.
    »Das ist seltsam«, sagte Perry Rhodan nach einer Weile. »Erst gelangen wir zu der Erkenntnis, dass jemand aus den oberen Rängen der Administration den Simbot aus dem Karakorum-Werk entführt haben muss. Gleich darauf wird uns deutlich gemacht, dass die Information über Silas Pranther und Vater Ironside ausgerechnet aus diesem Kreis nach draußen gelangt sein muss. Wer findet dafür eine Erklärung?«
    Sein Blick fiel zuerst auf Galbraith Deighton. Er sah, dass der Halbmutant zusammenzuckte und die Augen in ungläubigem Schreck aufriss. Gleichzeitig erklang hinter ihm eine eigentümlich harte Stimme – eine bekannte Stimme, die er noch nie in diesem Tonfall hatte sprechen hören.
    »Machen wir Schluss mit dem Theater«, sagte die Stimme. »Es ist der Vernunft unwürdig. Das Signal ist gegeben, und die Revolution wird sich mit unwiderstehlicher Macht über diese Welt ergießen, bis sie das Licht der reinen Vernunft auch in den hintersten Winkel getragen hat. Der Mann, den ihr sucht … dieser Mann bin ich!«
    Mit langsamen, roboterhaften Bewegungen drehte Perry Rhodan sich um. Sein Gesicht war versteinert. In diesem Augenblick, und nur diese eine Sekunde lang, wirkte der große Mann der Menschheit kraftlos. Er musterte Bull, der vor ihm stand und mit einem mittelschweren Strahler auf ihn zielte – den Freund, den Kameraden, der den langen Weg seit der

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