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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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restlichen Minuten verstrichen in Schweigen. Niemand empfand das Bedürfnis auf nichts sagende Konversation. Das Verhalten der Aphiliker prägte zugleich die Immunen. Wer im Dschungel lebt, muss sich anpassen, Überflüssiges aus seinem Leben streichen und sich auf das Wesentliche konzentrieren.
    Der Signalgeber meldete sich mit hellem Piepsen, das sich in Sekundenabständen wiederholte. Berendsen entriegelte eines der Schotten. Immer noch schweigend, stellte Sergio sich davor auf, die Beine leicht gespreizt und die Hände am Rahmen. Sylvia stellte sich hinter ihn.
    Als der Gleiter langsamer wurde, kam schräg voraus eine weite Hügellandschaft in Sicht. Der Ton des Signalgebers veränderte sich hin zu einem lang gezogenen Pfeifen.
    »Springen!«, kommandierte Jorge Berendsen. »Und viel Glück!«
    »Danke.« Sergio ging leicht in die Hocke und stieß sich kraftvoll ab. Er segelte einige Meter geradeaus, dann begann sein Absturz, der sofort in ein sanftes Gleiten überging, als er den Antigrav aktivierte.
    Sylvia folgte ihm dichtauf. Den Gleiter beachtete sie schon nicht mehr; er gehörte nicht mehr zu ihrem Leben.
    Sergio Percellar steuerte den Mittelpunkt der Lichtung an. Niemand war zu sehen, doch sein geschärfter Instinkt verriet ihm, dass Menschen in der Nähe waren. Es blieb zu hoffen, dass sie nicht in einer Falle landeten.
    Kaum berührten seine Füße den Boden, schaltete Sergio den Antigrav aus und warf sich in Deckung. Sylvia, die ihm eine Sekunde später folgte, tat es ihm gleich.
    Einige Atemzüge lang lagen sie reglos und angespannt im hohen, nassen Gras. Gerade als Sergio nach Sylvias Hand tastete und sie sich stumm verständigten, aufzuspringen und in den Dschungel zu laufen, ertönte die Stimme: »Sylvia Demmister und Sergio Percellar, ihr seid unter Freunden. Steht auf und seht euch um!«
    »Bleib liegen!« Sergio kroch ein Stück von Sylvia fort, bevor er sich aufrichtete, bereit, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Er erblickte einen einzelnen Mann im Kampfanzug der Solaren Streitkräfte, der allerdings den Helm zurückgeklappt hatte und keine Waffe trug. Auf dem Brustteil des Kampfanzugs waren die Buchstaben OGN aufgemalt.
    Der Mann lächelte, als er Sergio entdeckte, dann breitete er die Arme aus. Eine universale Geste der Friedfertigkeit. »Willkommen bei euren Freunden vom Stützpunkt Carteys Kopf, Sergio und Sylvia. Natürlich bin ich nicht allein gekommen. Erschreckt also nicht.«
    Im Dschungel wurde es lebendig. Nacheinander traten fünf Personen auf die Lichtung. Alle trugen Kampfanzüge. Im Gegensatz zum ersten Mann steckten in ihren Holstern tödliche Impulsstrahler und Paralysatoren, und in den Händen hielten sie Impuls- und Desintegratorgewehre oder Raketenwerfer.
    Spontan argwöhnte Sergio doch Verrat. Ihm erschien es unwahrscheinlich, dass Immune über eine solche Kampfausrüstung verfügten. Aber dann entsann er sich, dass diese Truppe Rhodans Sohn unterstand, und Roi Danton war zweifellos in der Lage, die modernste Ausrüstung zu beschaffen.
    »Du kannst dich zeigen, Sylvia«, sagte er, ohne den Kopf zu wenden. Er musterte die Bewaffneten genauer und stellte fest, dass drei von ihnen Frauen waren. Auf den ersten Blick hatte er das nicht erkennen können.
    Er lächelte, weil Sylvia sich unmittelbar neben einem der Bewaffneten aus dem Gras erhob. Sie hatte ihn so gut verstanden wie immer. Wäre das eine Falle gewesen, hätten sie durch ihr gutes Zusammenspiel trotz allem eine Überlebenschance gehabt.
    Der Mann, neben dem Sylvia aufgetaucht war, zuckte erschrocken zusammen, aber der Befehlshaber winkte begütigend ab. Er wandte sich wieder an Sergio. »Ich bin Captain Veruw Targas und Kommandant des Stützpunkts, den wir Carteys Kopf nennen. Wir haben Order, euch zu unserem Stützpunkt zu bringen. Dort könnt ihr euch frei bewegen, bis Roi Danton eintrifft.«
    »Danke, Captain«, sagte Percellar. Er ging zu Sylvia und nahm sie in die Arme.
    Captain Targas erkundigte sich bei mehreren Beobachtungsposten, die auf den höchsten Bergen der Umgebung stationiert waren, nach verdächtigen Luftfahrzeugen. Erst als er durchweg negative Antworten erhalten hatte, gab er den Befehl zum Abmarsch.
    Zwei Bewaffnete sicherten auf einem kaum erkennbaren Pfad voraus, zwei weitere übernahmen die Rückendeckung. Captain Targas ging zwischen Sergio und Sylvia. Er trug wieder seine Waffen und hatte auch den Liebenden Waffengürtel mit je einem Impulsstrahler und Paralysator

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