Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gelungen, sie aus dem Sonnensystem herauszulösen, doch dann war der Kontakt abgerissen. Inzwischen gab es in der Dunkelwolke Provcon-Faust eine Neue Menschheit. Ein Neues Imperium war den Trümmern des Solaren Imperiums entwachsen. Ich war stolz auf Gäa und unser Werk.
    Werde nicht sentimental, mahnte mein Extrahirn. Das trübt den Blick für die Realität.
    »Sieh da, auch ein Logiksektor kann sich irren«, sagte ich laut. »Ich bin absolut nicht sentimental, sondern lediglich zufrieden und ein wenig stolz.«
    Natürlich war es nicht gelungen, die vielen von Terranern besiedelten Planeten in der Milchstraße zu retten. Sie waren in die Hände der Laren und des Konzils gefallen. Wir hatten nicht verhindern können, dass sie geknechtet und rücksichtslos ausgebeutet wurden. Erst in den letzten Jahrzehnten hatte sich die Lage leicht entspannt, seit wir uns mit einem Status quo zufrieden gaben. Wir hätten beim besten Willen niemals alle Menschen auf Gäa und den anderen Planeten in der Provcon-Faust aufnehmen können.
    So hatten wir zwar keinen Idealzustand erreicht, aber immerhin einen guten Erfolg. Ich war überzeugt davon, dass Perry das Neue Einsteinsche Imperium und seine Macht entsprechend würdigen würde.
    Träumer, spottete mein Extrasinn.
    »Sei still!«, befahl ich, wohl wissend, dass der Logiksektor darauf nicht achtete. Er meldete sich, ob es mir passte oder nicht.
    Sekunden später trat Julian Tifflor aus dem Transmitter. Er trug eine schlichte Uniform ohne Rangabzeichen. In der Hinsicht glich er Perry, er hasste alles Auffällige und Protzige. Mir wurde bewusst, dass Tiff auch sonst große Ähnlichkeit mit Rhodan hatte. Vielleicht war es das, was mir an ihm so gefiel.
    Er reichte mir die Hand.
    »Warum seid ihr nicht zusammen gekommen?«, wollte ich wissen.
    »Das kann ich kaum mit einem einzigen Satz beantworten«, sagte Tiff. »Dazu muss ich weiter ausholen.«
    Ich fragte mich, was geschehen sein mochte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich gar nichts anderes erwartet, als dass Perry sofort nach Gäa kommen würde. Mir wurde kalt. Wollte Tifflor mir schonend beibringen, dass Perry Rhodan wirklich nicht mehr lebte? Unwillkürlich griff ich nach seinem Arm, aber die Frage kam mir nicht über die Zunge. Ich fürchtete die Wahrheit. Welch grausames Schicksal hatte Perry nach so langer Zeit in die Heimat zurückfinden lassen und ihn dann in den Tod geführt?
    Julian Tifflor erriet meine Gedanken. Er schüttelte den Kopf. »Nein, er ist nicht tot«, sagte er.
    »Was dann? Ist er verletzt? Was ist geschehen?«
    »Um es kurz zu machen, Atlan: Perry hat meine Einladung angenommen, nach Gäa zu kommen.«
    »Warum ist er dann nicht hier?«
    Tiff hob abwehrend die Hand. »Lass mich bitte ausreden. An Bord seines Raumschiffs sind einige Kelosker, das sind die siebendimensional denkenden Wesen, die das Konzil in den vergangenen Jahrtausenden mit strategischen Plänen versorgt haben. Perry hat diese Konzilsangehörigen als Verbündete gewonnen.«
    Er blickte mich prüfend an, während in mir eine bange Ahnung aufstieg. Ich glaubte bereits zu wissen, was Tifflor sagen würde.
    Du kennst Perry Rhodan doch genau, ermahnte mich mein Logiksektor. Warum regst du dich also auf?
    »Mit Hilfe dieser Kelosker will Perry den Laren strategische Langzeitpläne in die Hände spielen, die in der Zukunft helfen werden, die Macht der Laren zu brechen. Es handelt sich um gefälschte Pläne.«
    Ich schwieg. Bald anderthalb Jahrhunderte hatte ich für das Überleben der Menschheit gekämpft und unter ständiger Bedrohung durch das Konzil das Imperium einer Neuen Menschheit aufgebaut. In all dieser Zeit war ich fest davon überzeugt gewesen, dass Perry alles ebenso gemacht hätte. Doch nun musste ich erkennen, dass ich mich getäuscht hatte.
    Mein Freund hatte sich nicht verändert. Offensiv und kompromisslos ging er gegen die Laren und das Konzil vor. Was hatte er erlebt? War er blind vor Hass geworden, dass er glaubte, seine Menschheit auf diese Weise vom Konzil befreien zu müssen?
    Du nimmst ihm gar nicht übel, dass er eine aggressive Politik betreibt, korrigierte mein Logiksektor. Du wirfst ihm nur vor, dass er sich nicht ausreichend über die Situation in der Galaxis informiert und dich nicht genügend berücksichtigt. Du bist in deiner Eitelkeit gekränkt, weil er über deinen Kopf hinweg handelt.
    Das war eine harte Feststellung. Ich weigerte mich, darüber nachzudenken.
    »Außerdem will er das Solsystem von den Keloskern

Weitere Kostenlose Bücher