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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gestikulieren mit dem Ellenbogen anstieß.
    Der Maschinenraum war von den Technikern bereits geräumt worden. Nur Ribald Corello befand sich mit seinem Trageroboter bei einer der Schlüsselstellen, um mittels seiner noch schwach ausgebildeten telepsimatischen Fähigkeit die Sprengsätze umgruppieren zu können, falls dies erforderlich wurde.
    Während ich den Sprengplan studierte, erklärte mir Waringer Einzelheiten und beantwortete meine Fragen.
    »Wieso ist es überhaupt notwendig, an den Großreaktoren zusätzlich Strahlenherde zu entfesseln?«, wollte ich wissen.
    »Diese Reaktoren zeigen kaum messbare Abnützungserscheinungen«, erklärte Waringer geduldig. »Da die BOX-3691 angeblich aber ungeheure Strecken zurückgelegt hat, müssen an den Reaktoren Beschädigungen durch Überhitzung zwangsläufig eingetreten sein. Wir könnten sie natürlich tatsächlich laufen lassen und über das Sicherheitslimit hochdrehen. Das Risiko wäre jedoch zu groß, dass ein Reaktor durchgeht. Wenn wir dagegen die Reaktoren bis an die Leistungsgrenze hochfahren und in einem genau berechneten Moment die Sprengsätze zünden, erreichen wir den gewollten Effekt viel gefahrloser. Die frei werdende Strahlung täuscht eine Überhitzung der Reaktoren vor, manche von ihnen werden sogar ausfallen – dies jedoch, ohne dass wir eine unkontrollierbare Kettenreaktion befürchten müssen.«
    Das leuchtete mir ein. Ich fand indes einige wunde Punkte. Manche Sprengsätze saßen so dicht an neuralgischen Punkten, dass bei ihrer Zündung wichtige Schiffsfunktionen ausgefallen wären.
    Es war kein Problem, diese Sprengsätze mit Hilfe der Leitstrahlen zu versetzen. Ribald Corello musste seine Fähigkeit nur ein einziges Mal anwenden.
    Nachdem das geschehen war, konnten wir uns in die Kommandozentrale zurückziehen und von dort die gesteuerten Zerfallserscheinungen der Reaktoren vornehmen.
    »Ist nun deine Mission hier erfüllt, und können wir wieder auf dein Schiff zurückfliegen?«, fragte einer der Willys in vollem Ernst.
    »Wo denkst du hin!«, rief ich in gespielter Empörung. »Meine Arbeit hier hat noch nicht einmal begonnen.«
    »Aber die BOX-3691 wird bald von harter Strahlung durchsetzt sein«, jammerte der Willy. »Das ist viel zu gefährlich für dich. Wir können nicht zulassen …«
    Ich hörte nicht hin. Sosehr ich Matten-Willys und Posbis schätzte, sie waren mir momentan nur hinderlich. Es wurde Zeit, dass ich mich wieder einmal absetzte.
    Die Zentrale der BOX-3691 befand sich im absoluten Mittelpunkt des Gigantwürfels. Die gewaltigen Ausmaße des Steuerzentrums ließen sich allein schon daran ermessen, dass aus dem Boden sechs Stahlkuppeln von vier Metern Höhe und mit acht Metern Durchmesser aufragten. Darin befand sich das Zentralplasma. Diese gewaltige Masse entwickelte eine überragende Intelligenz und besaß die Fähigkeit, einen gut funktionierenden Verband mit den technischen Anlagen und der Schiffspositronik eingehen zu können.
    Hier waren nicht nur die meisten terranischen Techniker beschäftigt, sondern es wimmelte geradezu von Siganesen, die in die unzugänglichen Schiffsteile vordrangen, um entweder funktionierende technische Teile zu zerstören oder einfach Materialschäden zu provozieren.
    Während meines kurzen Aufenthalts in der Steuerzentrale trafen aus den verschiedensten Schiffssektionen Anrufe für mich ein. Es handelte sich um Anfragen verzweifelter Energiefachleute über das Schaltsystem der BOX, Metallurgen wollten die Zusammensetzung von Legierungenwissen, die sie präparieren und auf ›alt‹ trimmen sollten, Einsatzkommandos schickten Hilferufe aus, weil Posbis sie an der Erfüllung ihrer Pflicht hinderten.
    Es war mir unmöglich, mich bei allen ›Krisenherden‹ persönlich einzufinden, deshalb musste ich mich damit begnügen, den Einsatztrupps Verhaltensmaßregeln zu geben. Aber selbst in Situationen, in denen meine persönliche Anwesenheit erforderlich gewesen wäre, konnte ich nicht schnell genug eingreifen, weil meine Leibwächter mich wie besorgte Glucken umringten und an raschem Handeln hinderten.
    Ich hoffte verzweifelt, einen der Mutanten zu treffen, machte auch gegenüber Waringer und den anderen Terranern versteckte Andeutungen darüber, dass ich die Hilfe eines Mutanten benötigte, und sandte dringende Gedankenimpulse an Gucky aus. Doch es war wie verhext, keiner kreuzte meinen Weg: kein Teleporter, nicht der Movator Takvorian und schon gar nicht Ribald Corello, dessen Trageroboter meine

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