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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mahlstrom-Terraner nahmen die Meldung recht gelassen hin, denn sie waren ja mit den Gesetzen des Mahlstroms vertraut und wussten, dass die Erde mitsamt ihrer neuen Sonne in einer Strömung trieb.
    Die SOL-Geborenen verfielen sogar in einen Freudentaumel, als sie von der verschwundenen Erde hörten. Für sie war das Schicksal Terras eher bedeutungslos, ihnen lag nur die SOL am Herzen.
    Als Rhodan dann bekannt gab, dass die neuen Koordinaten Terras zumindest rechnerisch vorlagen, musste das bei den SOL-Geborenen Enttäuschung hervorrufen. Noch schlimmer traf sie jedoch die Ankündigung, dass er die letzten Treibstoffreserven verwenden wollte, um die Erde anzufliegen.
    Schon wenige Minuten nach Rhodans Durchsage meldete sich Joscan Hellmut in der Kommandozentrale. »Ich spreche als Vertreter aller SOL-Geborenen«, sagte er knapp. »Wir bitten Sie, nichts zu unternehmen, bevor Sie nicht unseren Standpunkt gehört haben.«
    Rhodan zögerte kurz. »Start vorerst verschoben«, gab er dann bekannt. Ich konnte deutlich erkennen, dass sich die SOL-Geborenen in der Kommandozentrale entspannten.
    »Darauf hätte ich mich an deiner Stelle nicht eingelassen, Perry«, widersprach Atlan. »Wenn diese Praktiken Schule machen, dann wirst du als Kommandant keine Entscheidung mehr treffen können, ohne dass nicht irgendeine Interessengruppe Einspruch erhebt.«
    »Die SOL-Geborenen genießen einen besonderen Status.«
    »Wenn Perry nicht nachgegeben hätte, wäre mit passivem Widerstand zu rechnen gewesen«, mischte sich Gucky ein. »Ich kann aus den Gedanken der SOL-Geborenen in der Kommandozentrale erkennen, dass sie keinen Finger mehr gerührt hätten.«
    »Die Stimmung der SOL-Geborenen gefällt mir überhaupt nicht«, sagte Galbraith Deighton. »Ich spüre ihre panische Angst …«
    »Angst wovor?«, fragte Atlan. Aber der Erste Gefühlsmechaniker antwortete ihm nicht.
    Wenig später traf die sechsköpfige Delegation mit Joscan Hellmut an der Spitze ein, er schenkte mir überhaupt keine Beachtung. Ich erkannte unter seinen Begleitern die Anführer verschiedener Interessengruppen. Einer davon war Hoggard Zanta, der Wortführer der Radikalen. Hatte sich Joscan mit ihm verbündet? Das gefiel mir gar nicht. Rhodan und seinen Leuten war anzumerken, dass sie ebenso dachten.
    Rhodan führte die Delegation in einen Konferenzraum, der an die Kommandozentrale grenzte. Ich schloss mich Atlan, Deighton und den Mutanten Gucky, Fellmer Lloyd und Ras Tschubai an. Ich versuchte, Joscans Blick zu begegnen, doch es schien, als weiche er mir krampfhaft aus. Rhodan bot den SOL-Geborenen Platz an, Joscan lehnte ab.
    »Wir werden Sie nicht lange aufhalten, sondern nur unseren Standpunkt darlegen.«
    »Aus welchem Grund wollen Sie den Flug zur Erde eigentlich hinauszögern?«, begann Rhodan.
    »Da liegt ein Irrtum vor«, antwortete Joscan, und seine Begleiter nickten verkniffen. »Wir wollen den Flug nicht hinauszögern, sondern wir werden ihn verhindern!«
    »Das ist ein starkes Stück!«, rief Atlan aus.
    Rhodan winkte beschwichtigend ab. »Und warum wollen Sie das?«, erkundigte er sich.
    »Sie kennen die Gründe«, sagte Joscan. »Die Menschen der Erde sind aphilisch. Wenn sie die SOL orten, werden sie das Feuer eröffnen. Aber selbst wenn sie das nicht tun, sondern uns nur gefangen nehmen und auf die Erde bringen, dann verfallen wir selbst alle der Aphilie.«
    »Ich kann Ihre Befürchtungen verstehen, Joscan«, erwiderte Rhodan. »Sie wissen, dass ich immer für die Probleme der SOL-Geborenen eingetreten bin. Aber was Sie jetzt verlangen, das geht zu weit. Die SOL gehört nicht nur denen, die darin geboren wurden. Sie gehört allen Terranern, auch auf der aphilischen Erde. Es ist unsere Pflicht, dieses Schiff in den Dienst jener Menschen zu stellen, deren Eltern es gebaut haben. Uns darf kein Risiko zu groß sein, um den Aphilikern zu helfen.«
    »Das sehen wir anders«, erwiderte Joscan. »Vielleicht fühlen Sie sich moralisch verpflichtet, etwas für die Aphiliker zu tun. Aber wir SOL-Geborenen haben weder zur Erde noch zu den Terranern eine Beziehung. Wir stellen keine Ansprüche an die Erde und ihre Bewohner, deshalb haben sie auch keinen Anspruch auf die SOL.«
    »Wir pfeifen auf die Erde, jawohl!«, rief Hoggard Zanta dazwischen. »Aber um die SOL werden wir, wenn nötig, kämpfen.«
    Rhodan seufzte. »Ich will nicht darauf eingehen, ob Ihre Haltung egoistisch ist oder nicht, Joscan. Doch selbst wenn Ihnen das Schicksal der Terraner egal ist,

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