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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch nicht erlebt. Ihm imponierte, dass Raydoc es übernommen hatte, die Interessen aller zu vertreten. Andererseits konnte er sich dadurch nicht beeinflussen lassen.
    »Also schön, Leutnant Raydoc«, sagte Bull ernst. »Nehmen Sie zur Kenntnis, dass über diese Frage keine Verhandlungen stattfinden werden.«
    »Sir, ich …«
    »Danton und ich werden uns die Sache durch den Kopf gehen lassen. Damit ist die Diskussion beendet. Haben wir uns verstanden?«
    »Nein, Sir«, erwiderte der Leutnant mit fester Stimme.
    »Also, was haben Sie noch zu sagen?«
    »Nichts mehr, Sir. Wenn Sie Gespräche ablehnen, müssen Sie sich damit abfinden, dass der Dienstbetrieb eingestellt wird.«
    Bull lächelte grimmig. »Sie täuschen sich gründlich, Leutnant.« Er blickte auf die Zeitanzeige. »Es ist jetzt acht Uhr sechzehn. Um neun Uhr findet eine Übung statt, an der alle Schiffsbesatzungen teilnehmen werden. Geben Sie das bekannt! Darüber hinaus sollen Sie Gelegenheit haben, noch mit Miss Hildenbrandt zu sprechen. Nutzen Sie diese Chance.«
    Raydoc wollte nachfragen, doch er erschrak, als er Bulls Augen sah. Plötzlich begriff er, dass er der Kraft dieses Mannes nicht gewachsen war und dass es außer Roi Danton wahrscheinlich niemanden auf Ovarons Planet gab, der es war. Er salutierte und verließ die Zentrale.
    Leutnant Raydoc eilte in die Messe, in der die anderen Vertreter der Besatzung auf ihn warteten. Er war keineswegs der Ranghöchste, war jedoch wegen seines Verhandlungsgeschicks als Sprecher gewählt worden. Knapp berichtete er, wie das Gespräch mit Reginald Bull verlaufen war.
    »Er kann uns das Recht auf ein Leben mit einer Frau nicht streitig machen«, sagte Porre Harald, ein Ingenieur.
    »Wir verweigern den Befehl, wenn die Übung beginnt«, schlug Sobeck Erhart, ein Sergeant der Bodeneinsatztruppe, vor.
    »Wir müssen zu unserem Wort stehen«, stellte Leutnant Raydoc fest. »Bevor wir es jedoch auf eine Kraftprobe ankommen lassen, sollten wir darüber abstimmen lassen.« Er erhob sich. »Ich habe noch etwas zu erledigen, werde aber bis zum Beginn der Übung zurück sein.«
    »Du willst zu deiner Biene, wie?«, fragte Harald.
    Raydoc antwortete nicht. Er ging schweigend. Die Männer blickten ihm neidisch nach.
    Minuten später landete der Leutnant unter dem ›Informationsstand‹. Kayla Hildenbrandt kam ihm entgegen und begrüßte ihn mit einem Kuss.
    »Was führt dich zu mir?«, fragte sie.
    »Wenn die Situation nicht so ernst wäre, würde ich sagen, die Sehnsucht.«
    Kayla tippte ihm auf die Brust. »Ich ahne Böses. Du hast mit Bully gesprochen, und er hat gebrüllt wie ein wild gewordener Bulle.«
    »Ganz so war es nicht. Kayla, ich glaube, du unterschätzt ihn.«
    »Ich unterschätze Bully?« Sie lachte übermütig. »Wir haben ihn schon fast auf die Knie gezwungen, da gibt es nichts mehr zu unterschätzen.«
    »Du irrst dich gewaltig. Er mag auf den ersten Blick poltrig und unbeherrscht erscheinen, denn sein Temperament geht manchmal mit ihm durch. Aber das ist ein Irrtum. Er steckt enorm viel von euch Frauen ein. Glaube aber nur nicht, dass ihr deshalb mit ihm machen könnt, was ihr wollt. Reginald Bull kann auch eiskalt sein.«
    Kayla Hildenbrandt schüttelte den Kopf, hakte sich bei Raydoc ein und führte ihn in das kleine Gebäude unter der Projektion. Hier war die Sendezentrale untergebracht.
    »Willst du Propaganda für Bully bei mir machen?«, fragte Kayla und umarmte den Leutnant bebend.
    »Ganz und gar nicht.« Sanft, aber doch mit Nachdruck löste Raydoc sich aus ihrem Griff. »Ich bin nur da, um eine Katastrophe zu verhindern.«
    »Wie meinst du das?« Kaylas Augen verengten sich.
    »Bull verhält sich Frauen gegenüber anders als bei Männern. Er steckt viel mehr ein und sieht über manches hinweg, was er sonst mit aller Härte ahnden würde.«
    »Du täuschst dich.«
    »Nein, Kayla, es ist wichtig, dass du das begreifst. Bull nimmt Frauen gegenüber Rücksicht, und deshalb sieht es manchmal so aus, als wäre er nicht so ganz ernst zu nehmen.«
    Der Commander musterte Raydoc. »Versuche bloß nicht, mich von meiner klaren Linie abzubringen, Janak«, sagte sie besorgt.
    »Ich will nur verhindern, dass du zu weit gehst.« Er berichtete von seinem Gespräch mit Bull und Danton. »Und ich warne dich vor dem Versuch, Reginald Bull etwa lächerlich zu machen. Das könnte unüberschaubare Konsequenzen haben.«
    »Du meinst es tatsächlich ernst?«
    »Ich meine es ernst, ja! Es wäre ein

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