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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fall wurde ich operiert.
    Langsam schwand der Druck auf mein Hirn. Ich befand mich nicht mehr an Bord der SOL. Die Decken im Innern unseres Fernraumschiffs bestanden aus Stahl, nicht aus dunklem Gestein. Und allmählich wurde mir bewusst, dass die Wesen, die an meinem Körper arbeiteten, Tbahrgs waren. Genauer gesagt, arbeiteten sie nicht an mir, sondern führten einen verzweifelten Kampf mit dem Willy, der mich umklammerte.
    Ein Vollrausch konnte nicht schlimmer sein. Alles, was ich wahrnahm, schien vielfach gefiltert zu sein. Länger als eine Sekunde konnte ich kein Bild fixieren, dann verschwammen alle Konturen. Die Geräusche waren seltsam verzerrt, und mit meinen Muskeln ließ sich nicht viel anfangen. Ich schaffte es so eben, mich aufzurichten und dem Spektakel zuzusehen.
    Es war schon schlimm genug, wenn man von Posbis und Willys gejagt wurde – jetzt erlebte ich, wie viel schwieriger es war, einen Matten-Willy zu fangen.
    Die Tbahrgs hatten es mit vereinten Kräften geschafft, Kleenz von mir wegzuzerren. Innerhalb weniger Sekunden brachte er es dennoch fertig, sich extrem in die Länge zu ziehen und wie ein Strick kreuz und quer um die ihn jagenden Tbahrgs zu schlingen. Als sich Kleenz wieder bewegte, fielen die Tbahrgs übereinander und bildeten ein wirres Knäuel von Gliedmaßen. Dazu gaben sie Laute von sich, die ihr Erschrecken und ihre Entrüstung mehr als deutlich zum Ausdruck brachten. Schade, dass ich keinen Translator zur Hand hatte, meine Sammlung an Flüchen hätte sicherlich eine Bereicherung erfahren.
    Zwei Tbahrgs näherten sich Kleenz von hinten und griffen nach ihm. Sie konnten nicht wissen, dass es bei einem Willy kein Oben und Unten, kein Vorn und Hinten gab. Zwar bekamen die beiden Kleenz zu fassen, aber wenig später hatte der Willy sie vollständig bedeckt. Ihr entsetztes Schreien wurde von seinem Körper stark gedämpft, und ich konnte mir vorstellen, was sie empfanden. Nach kurzer Zeit gab Kleenz sie wieder frei.
    Erneut verschwamm alles vor meinen Augen. Bis ich die aufsteigende Übelkeit niedergekämpft hatte, war Kleenz verschwunden, und nur die entgeistert dreinblickenden Tbahrgs verrieten mir, wo er steckte. Der Matten-Willy hatte sich in einem Arbeitsroboter versteckt. Für ein Wesen, das seine Körperform fast nach Belieben wählen kann, ist dies eine Kleinigkeit.
    »Halte aus, Galto!«, hörte ich ihn schreien. »Ich helfe dir!«
    Ich hätte grinsen mögen, wäre mir nicht so elend zumute gewesen. Wenn jemand Hilfe brauchte, dann war es Kleenz. Der Roboter, in dem er sich versteckt hatte, war für solche Spielereien nicht vorgesehen. Ich konnte sehen, wie er sich förmlich in Einzelteile zerlegte. Qualm wallte auf, und Blitze umflossen seinen metallenen Leib.
    Gerade noch rechtzeitig zog Kleenz sich auf dem Kopf des Roboters zu einem großen Ball zusammen, dann stieß er sich ab, während die Maschine in sich zusammensackte. Kleenz wirbelte wie ein wild gewordener Kugelblitz umher, er flog von einer Wand zur anderen, prallte in unnatürlichen Winkeln wieder ab, raste wie eine Kanonenkugel durch die auseinander spritzenden Tbahrgs und stieg dann senkrecht zur Decke hoch. Sekunden später ließ er sich wieder fallen. Diesmal hüllte er zwei Gestalten ein, die sich an dem allgemeinen Durcheinander bislang nicht beteiligt hatten, sondern reglos wie Statuen das Geschehen verfolgt hatten.
    Die Tbahrgs erstarrten sekundenlang, dann stürmten sie gleichzeitig auf Kleenz los. Der Willy brauchte nicht einmal eine Zehntelsekunde, um von den Unbekannten abzulassen und dafür die Tbahrgs einzuhüllen.
    Sekundenlang versuchte ich, die beiden Gestalten zu fixieren, die das Chaos auch weiterhin mit unerschütterlicher Ruhe betrachteten. Dass sie die Herren dieser Anlage sein mussten, war nicht zu übersehen. Offensichtlich konnten nicht einmal Kleenz’ Attacken sie aus der Fassung bringen.
    »Galto, ich komme dir zu Hilfe«, versprach Kleenz. Er löste sich von den Tbahrgs und glitt auf mich zu.
    Erstmalig kam Bewegung in die Fremden. Sie zogen ihre Waffen. Bevor ich den Matten-Willy warnen konnte, schossen sie auf ihn.
    »Uumpht«, sagte Kleenz und fiel in sich zusammen. Er konnte gerade noch vier Augen ausfahren und mich betrachten, dann verlor er das Bewusstsein.
    Das war auch zu viel für mich. Langsam kippte ich zur Seite. Das Scheppern, mit dem mein Helm auf dem Boden aufschlug, nahm ich kaum mehr wahr.
    Verwirrt starrte Tahta den Terraner an. Sie hatte noch nie ein Bild von Perry

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