Silberband 091 - Die Terra-Parouille
dich mit ihm telepathisch in Verbindung setzen, Gucky, und auf diese Weise den genauen Standort erfahren.«
Der Mausbiber kam der Aufforderung sofort nach und hatte auf Anhieb Gedankenkontakt mit Lloyd. So konnte er sich orientieren und mit Tschubai zu Atlans Stützpunkt teleportieren.
Der Arkonide hatte einen Wohnblock nahe der Administration und unweit des Berührungskreises bezogen. Die dort untergebrachten Feyerdaler waren allesamt gefangen genommen worden.
Hektik herrschte. Rund um das Gebäude patrouillierten Raumsoldaten, Straßensperren waren errichtet worden, und Space-Jets überwachten den Luftraum. Überall lagen die ausgebrannten Wracks feyerdalischer Roboter. Atlan hatte sich mit den militärischen Beratern und den Mutanten in einem großen Kellerraum einquartiert. Tschubai berichtete ihm in Stichworten von ihren Erlebnissen im Berührungskreis und dass Rhodans Flucht im letzten Moment von einem rebellischen Feyerdaler verhindert worden war.
Atlan atmete auf, als er hörte, dass Perry und seinen Begleitern nichts geschehen war. Er akzeptierte alles stillschweigend, bis auf eine Tatsache. »Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass der Berührungskreis Perry festhält«, sagte er. »Wie man es auch dreht, es kommt immer wieder dabei heraus, dass die Kaiserin von Therm falsches Spiel mit uns getrieben hat. Sie hat uns gegen die Feyerdaler ausgespielt und umgekehrt die Feyerdaler gegen uns. Wir waren ihr nur Mittel zum Zweck.«
»Die Kaiserin von Therm hat diesen Konflikt nur heraufbeschworen, um die Feyerdaler wachzurütteln«, rechtfertigte Tschubai die Handlungsweise der Superintelligenz.
»Für uns ist das ein schwacher Trost.« Atlan machte eine wegwerfende Handbewegung. »Aber das alles spielt jetzt keine Rolle mehr. Es kann nicht mehr lange dauern, bis die Feyerdaler kapitulieren. Zwischen den Planeten wird zwar noch gekämpft, aber es gibt auf beiden Seiten kaum Verluste. Und Vorlkröhne befindet sich praktisch in unserer Hand. Alle führenden Feyerdaler haben sich zurückgezogen. Ihr kommt gerade zur rechten Zeit. Ich brauche Teleporter, um die letzte Bastion der Feinsprecher unblutig zu erobern.«
Gucky und Ras Tschubai erfuhren nach und nach, wie die etappenweise Eroberung von Vorlkröhne abgelaufen war.
Dabei hatten die Mutanten die Hauptarbeit geleistet, vor allem Ribald Corello als Hypnosuggestor. Er hatte die in diesem Gebäude wohnenden Feyerdaler hypnosuggestiv beeinflusst, dass sie sich kampflos ergaben.
Fellmer Lloyds Aufgabe war es gewesen, die Stimmungen unter den Feyerdalern telepathisch in Erfahrung zu bringen, so dass Atlan die richtigen militärischen Maßnahmen einsetzen konnte, um mit geringstem Aufwand die größte Wirkung zu erzielen.
In den meisten Fällen war jeder Widerstand durch das unerklärliche Auftauchen der Raumsoldaten von der SOL gebrochen worden. Takvorian hatte mit seinen Movator-Fähigkeiten dazu beigetragen, indem er sich und einen oder mehrere Helfer in einen rascheren Zeitablauf versetzte und stets dort erschien, wo die Feyerdaler am empfindlichsten waren. Auf Unterstützung durch ihre Robotanlagen konnten die Verteidiger längst nicht mehr hoffen, denn diese waren entweder schon vorher durch das Bombardement der SZ-2 vernichtet oder später von den Mutanten lahm gelegt worden.
Irmina Kotschistowa, der Metabio-Gruppiererin, war da eine besonders wichtige Aufgabe zugefallen. Das Robotsystem der Feyerdaler, ähnlich hochgezüchtet wie das terranische, kam ohne Bioplasma-Zusätze nicht aus. Es gab überall in Vorlkröhne wichtige Schaltstellen, in denen die Verantwortung auf biologischen Plasmazusätzen ruhte.
Darauf konzentrierte sich Irmina. Mit ihrer Fähigkeit gruppierte sie die Zellstruktur der Zusätze um, ließ sie wuchern und brachte sie zur Explosion … bis sie funktionsunfähig waren.
»Warum gehst du bei der letzten Bastion der Feyerdaler nicht ebenso vor?«, erkundigte sich Tschubai. »Dort sind die wichtigsten Feyerdaler von Blotgrähne verschanzt. Wenn Ribald sie hypnosuggestiv beeinflusst, kann er sie zur Kapitulation zwingen – und der Sieg wäre unser.«
Atlan schüttelte den Kopf. »So einfach darf ich es mir nicht machen. Eben weil es sich um die verantwortlichen Feyerdaler handelt, will ich sie nicht beeinflussen lassen. Sie müssen von sich aus kapitulieren, oder unser Sieg wäre nichts wert.«
Tschubai nickte verstehend. Nur wenn die Feyerdaler selbst einsahen, dass die Terraner ihnen überlegen waren, würden sie
Weitere Kostenlose Bücher