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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem langen Tau über Bord und holte ihn halb voll wieder ein. Mit dem salzigen Wasser befeuchtete er sein Gesicht. Das erfrischte momentan – und wenn später die Sonne das Wasser getrocknet hatte, würde das Salz auf der Haut brennen und den Schlaf vertreiben.
    Die Sonne stieg höher. Sie wärmte fast wie im Sommer.
    Skan Mavrees dachte zum hundertsten Mal daran, dass er sich ein Segel nähen könne, mit dem er das Boot wieder in die Gewalt bekam. Die Sache hatte nur einen Haken: Seit dem Ende des Orkans herrschte völlige Flaute.
    So weit war er in seinen Gedanken, als er das Geräusch hörte.
    Skan Mavrees fuhr auf und sah sich um. Motorengeräusch!, entschied er und entdeckte schließlich ein blitzendes Etwas, das sich dicht über dem Wasser auf ihn zubewegte. Es kam aus Westen … genau wie zuvor das schwarze Ding.
    Skan Mavrees stand an der Reling und brüllte und winkte, bis ihn die Kräfte verließen …
    Bei einem Schnitt von tausend Stundenkilometern brauchte der schwere Transporter sechs Stunden, um das von Douc Langur auf der Karte markierte Gebiet zu erreichen. Walik Kauk, der den Gleiter flog, wich nach Norden aus und steuerte in sicherer Entfernung aufs Meer hinaus. Die Region war gebirgig und unübersichtlich, Kauk wollte den geheimnisvollen Kreis deshalb von der See her anfliegen.
    Er ließ den Transporter bis auf eine Flughöhe von wenigen Metern absinken. Die Antigrav-Stabilisatoren arbeiteten wegen des Sturmes auf Höchstleistung. Bisweilen raubten dichte Schneewolken fast jede Sicht. Die Ortung zeigte jedoch, dass die Sturmzone nur wenige Kilometer nach Süden reichte.
    Walik Kauk korrigierte den Kurs zweimal. Er näherte sich nun dem Kreis, wo dieser am weitesten nach Westen auf die See hinausreichte.
    Bluff Pollard starrte aus dem Bugfenster. Baldwin Tingmer kauerte schräg hinter dem Piloten und hielt in nordwestlicher Richtung Ausschau, der Rausch der vergangenen Nacht war spurlos an ihm vorübergegangen. Augustus saß steif im Hintergrund der Kabine und hielt den Kopf leicht geneigt. Wahrscheinlich unterhielt er sich wieder mit einem der imaginären Kontrollelemente.
    Der Übergang zur Windstille war abrupt. In der einen Sekunde herrschte noch dichtes Schneetreiben, und in der nächsten brannte die Sonne vom Himmel herab. Das Summen des Triebwerks wurde schlagartig leiser, als die Stabilisatoren keine Turbulenzen mehr ausgleichen mussten.
    Walik reduzierte die Geschwindigkeit. Unter dem Gleiter funkelte die spiegelglatte See. Am rückwärtigen Horizont und zu beiden Seiten wuchs eine düstere grauschwarze Wand auf, das war die soeben durchflogene Sturmzone. Vorab herrschte klare Sicht, und als Walik Kauk das Fahrzeug kurzzeitig bis auf knapp tausend Metern steigen ließ, erschien über der Kimm die Küste Norwegens.
    Erst wieder dicht über der Wasseroberfläche beschleunigte er von neuem.
    »Die Temperatur steigt«, meldete Baldwin. »Innerhalb von zehn Minuten um fast zwanzig Grad. Aktuell siebzehn Grad Celsius.«
    Fast wie im Sommer, dachte Kauk. In diesen Breiten dauerte es gewöhnlich bis Juni, bis die Tagestemperaturen die Zehngradmarke überschritten. Die Kraft der Sonne allein reichte für eine solche Erwärmung also noch nicht aus. Etwas anderes musste im Spiel sein.
    »Ein Fahrzeug voraus!«, rief Bluff plötzlich.
    Was der Junge entdeckt hatte, war ein eigenartig konstruiertes Boot, es erweckte zudem den Anschein, als hätte es einen schweren Sturm überstanden. An der Reling stand ein Mann und ruderte wild mit den Armen. Walik Kauk nahm Kurs auf das Boot.
    Noch bevor sie den Mann erreichten, brach er zusammen.
    Er war mittelgroß und hatte dichtes weißes Haar. Seine eingefallenen Wangen verrieten, dass er längere Zeit keine Nahrung mehr zu sich genommen hatte. Baldwin Tingmer injizierte ihm ein Stärkungsmittel. Kurz darauf kam der Unbekannte wieder zu sich.
    Skan Mavrees fühlte sich von Minute zu Minute besser. Das Wasser, das man ihm vorsetzte, hätte er am liebsten literweise in sich hineingegossen, und die Konzentratkekse wären seinem Heißhunger binnen weniger Minuten zum Opfer gefallen. Er war jedoch klug genug, sich zu beherrschen. Jeweils zwischen zwei kleinen Schlucken oder Bissen erzählte er seine Geschichte.
    Vor der Katastrophe hatte er bei einem Fischerei- und Fischverwertungskombinat gearbeitet. Er war immer ein Eigenbrötler gewesen, das Verschwinden der Menschen hatte er daher mit einiger Gelassenheit ertragen.
    Er hatte selbst keine Vorstellung davon,

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