Silberband 093 - Abschied von Terra
Kontrollinstrumente, und die HÜPFER wurde förmlich auf das große Schiff der Invasoren zu katapultiert.
Das Tageslicht ließ Saedelaeres Augen tränen. Unfähig. Einzelheiten zu erkennen, starrte er ins Freie. Seine Sinne hatten sich so sehr den Zuständen an Bord angepasst, dass sie sich nur langsam wieder an die natürliche Umgebung gewöhnten.
Das menschliche Auge war so geschaffen, dass es nur einen Teil der tatsächlichen Umwelt registrierte. Damit verhinderte die Natur eine Reizüberflutung des menschlichen Gehirns. Bei den Hulkoos war das womöglich ganz anders.
Alaska trat in die blendende Helligkeit hinaus. CLERMACs Impulse waren versiegt. Die Inkarnation hatte sich zurückgezogen, als stünde sie der Flucht des Terraners gleichgültig gegenüber.
Die Kleine Majestät hingegen strahlte ihre Befehle mit gewohnter Stärke aus. Alaska hatte jedoch den Eindruck, dass der Organismus in dem Becken verunsichert war. Offenbar war er noch nicht über die Hintergründe der Ereignisse informiert.
Der Aktivatorträger nahm wieder schemenhafte Konturen wahr. Das waren die weiter entfernt gelandeten Schiffe der Hulkoos und einzelne Gebäude nahe der Stadt. Er ging langsam weiter. Nur weg von hier, obwohl ihn früher oder später jemand festhalten und in das Raumschiff zurückbringen würde.
Er war noch immer so benommen, dass er nur mühsam über seine Situation nachdenken konnte.
Etwas bewegte sich vor seinen Augen. Alaska erkannte die Umrisse eines Flugkörpers. Die HÜPFER!, dachte er verwundert.
»Hierher!«, hörte er Douc Langur pfeifen.
Alaska begriff nicht, was um ihn herum geschah. Das unverhoffte Auftauchen des Forschers passte in die Szenerie eines traumhaften Erlebnisses, nicht in die Realität.
Er spürte, dass er gepackt und auf die Schleuse der HÜPFER zugezogen wurde. Langur schien wütend zu sein, er pfiff unverständliche Befehle.
Alaska stolperte in die Schleusenkammer. »Festhalten!«, rief Langur schrill.
Hulkoo-Kommandant Gerogrosch blickte auf das Erfassungssystem der Bordwaffen. Seine Hände zuckten, aber er wagte nicht zu feuern. Dabei war es fraglich, ob er den kleinen Flugkörper jemals wieder so exakt in die Schusslinie bekommen würde.
Die Entscheidung CLERMACs, den Eingeborenen entkommen zu lassen, war ihm unverständlich, aber er bezweifelte nicht, dass sie richtig war. Die Inkarnation handelte immer richtig.
Zorn stieg in ihm auf. Die Dreistigkeit, mit der jener Eingeborene angegriffen hatte, war nicht zu überbieten. Dieses Wesen hatte eine Katastrophe heraufbeschworen. Niemand wusste im Augenblick, ob die betroffenen Raumfahrer sich jemals erholen würden.
In diesem Augenblick befahl CLERMAC über Bordfunk alle Hulkoo-Kommandanten zu sich. Gerogrosch warf noch einen bedauernden Blick auf die Zieloptik. Die Chance, das kleine Raumschiff zu vernichten, war vorläufig vertan.
Er verließ die Waffenzentrale und begab sich in die Halle der Inkarnation. Ein halbes Dutzend Kommandanten hatten sich schon eingefunden, mit Gerogrosch zusammen trafen sieben weitere ein. Gerogrosch wusste, dass er einige bekannte Gesichter diesmal nicht sehen würde. Außer Progmyrsch waren drei weitere Kommandanten dem Angriff zum Opfer gefallen.
Als er zur Kugel hinaufblickte und CLERMAC in Gestalt eines unaussprechlich schönen Hulkoos darin schweben sah, besänftigten sich seine Gedanken. Die Inkarnation in ihrer unvergleichlichen Weisheit und Voraussicht hatte sicher schon einen sinnvollen Plan.
»Ich grüße euch!« CLERMACs Stimme erfüllte Gerogrosch mit neuer Zuversicht.
»Ihr wundert euch, warum ich den Flugkörper, mit dem der Eingeborene geflohen ist, nicht vernichten ließ«, sagte CLERMAC. Diese Feststellung sprach für sein Einfühlungsvermögen und sein Verständnis.
»Wie ihr wisst, gibt es nur noch wenige Eingeborene auf dieser Welt, die in BARDIOCs Machtbereich aufgenommen wurde. BARDIOC ist daran interessiert, über das gesamte Volk dieses Planeten zu herrschen, nicht nur über wenige Exemplare. Deshalb sind diese Wesen für unsere weiteren Pläne von unschätzbarem Wert. Nur über sie können wir mehr über die verschwundene Menschheit erfahren. Der Mann, den ich zu mir gerufen habe, scheint besonders interessant zu sein, deshalb habe ich mich entschieden, ihn entkommen zu lassen. Früher oder später wird die Kleine Majestät diese wenigen Menschen kontrollieren, dann erfahren wir alles. Geduld ist in diesem besonderen Fall angebracht.«
Auch jetzt verstand Gerogrosch die
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