Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
durch.
    Das Pelzwesen umrundete indessen das tanzende Rad und gab wütende Laute von sich.
    Guduka berührte andere Tasten. Der Rotor drehte sich jetzt, die Scheibe glitt seitwärts, auf eine der Säulen zu. Doch der befürchtete Aufprall blieb aus, die Scheibe bog vor der Säule ab in Richtung der Rampe. Offenbar besaß sie ein empfindliches Sensorensystem, das Hindernissen auswich.
    Der Verfolger stürmte hinterher. Vor dem unteren Ende der Rampe holte er die Flugscheibe ein. Mit einem Satz, den Guduka diesem eher plump wirkenden Wesen nicht zugetraut hätte, bekam es den äußeren Rahmen des Gebildes zu fassen. Das Rad wackelte heftig, aber es flog weiter.
    Guduka hatte genügend Erfahrungen mit dem Steuermechanismus gesammelt, so dass jedes andere Bewusstsein die Maschine nun ebenfalls fliegen konnte. Also machte er Platz für Kershyll Vanne, der am ehesten als Verteidiger in Betracht kam.
    Vanne sah, dass der Angreifer sich am Scheibenrahmen hochzuziehen versuchte. Das war für den Pelzigen ein lebensgefährliches Unterfangen, denn er konnte schnell in die rasenden Rotorblätter geraten. Trotzdem ließ er nicht los.
    Vannes Lage war nicht dazu angetan, angesichts dieser Hartnäckigkeit auch noch Bewunderung zu empfinden. Da er keine Waffe besaß, um den Gegner loszuwerden, war er auf seine Körperkraft angewiesen, aber die half ihm momentan wenig. Er blickte auf die Kontrollen. Wenn er jäh abbremste, genügte vielleicht der Ruck der Scheibe, um den Angreifer abzuschütteln.
    Diese Überlegung war zweifellos richtig, erwies sich aber als undurchführbar. Die Flugscheibe reagierte nicht mehr auf die von Vanne ausgelösten Schaltungen. Da sie ihre Richtung änderte und mit unverminderter Geschwindigkeit weiterflog, konnte das nur bedeuten, dass sie nun von außerhalb kontrolliert wurde. Vanne fragte sich, was er mehr fürchten musste, den Bepelzten, der sich mit dem Mut der Verzweiflung festklammerte, oder die Fernsteuerung.
    Er stand auf der unteren Stufe im Zentrum des Rades und musste hilflos mit ansehen, wie es eine riesige Halle durchquerte und sich einem Tor näherte, das langsam aufglitt. Außerhalb erstreckte sich eine lichtüberflutete, mit seltsamen Sockeln übersäte Ebene.
    Aus einem Seitengang erschien ein menschenähnliches Wesen. Es blieb beim Anblick der Scheibe stehen und warf beide Arme in die Höhe, als wollte es Vanne Zeichen geben. Zu seiner Verblüffung rief es in akzentfreiem Interkosmo: »Springen Sie ab! Springen Sie sofort ab!«
    Dieser wahnwitzige Vorschlag kam einer Aufforderung zum Selbstmord gleich. Vanne zögerte – und dann blieb die mysteriöse Begegnung schon hinter ihm zurück.
    Die Scheibe verließ die Halle und tauchte ein in das Licht der künstlichen Sonne von Nachtfalter.
    Lange Reihen grauer Säulen ragten aus dem Boden. Kershyll Vanne riskierte es, nacheinander alle anderen Bewusstseine nach ›oben‹ zu lassen, damit sie einen unmittelbaren Eindruck von der seltsamen Landschaft gewinnen konnten. In der Ferne, am Rand der Ebene, erhob sich ein turmähnliches Gebilde. Dahinter herrschte Dunkelheit.
    Vanne nahm eine Bewegung unter sich wahr. Zwischen den Säulen bewegte sich ein weiteres Pelzwesen. Sein Ziel schien der Turm zu sein. Als es die Flugscheibe sah, blieb es stehen und blickte herauf.
    Das Pelzwesen schrie, und der sich am Rand der Maschine festklammernde Passagier erwiderte den Schrei.
    Das Rotorrad flog weiter und ließ den einsamen Wanderer hinter sich.
    Der Wächter Varryleinen Ev Cymth blickte der Scheibe nach. Wenn ihn nicht alles täuschte, war sie unterwegs nach Endetal.
    Ev Cymth wusste nicht, was er davon halten sollte, vor allem bedauerte er den anderen Wächter, der sich an dem Flugobjekt festhielt. Wahrscheinlich hatte der Arme sein ganzes Leben in der Festung von Phark zugebracht und wusste überhaupt nichts von Endetal und der Todesschachtel.
    Ev Cymth erreichte seinen Wachturm unmittelbar vor Sonnenuntergang. Er kletterte hinauf und wartete.
    Sein Blick suchte den Horizont ab, denn er war überzeugt davon, dass dort bald die beiden Abgesandten erscheinen würden. Er täuschte sich nicht.
    Zwischen den Schatten der Grafitsäulen wurden die Androiden sichtbar. Sie bewegten sich mit einer Geschwindigkeit, die Ev Cymth in Erstaunen versetzte.
    Als Kaftra unterging, erschienen über den Besuchern wieder jene Leuchtkugeln, die Ev Cymth schon bei der ersten Zusammenkunft erschreckt hatten. Die Kugeln schwebten auf den Turm zu und erhellten ein weites

Weitere Kostenlose Bücher