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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gebiet.
    Wastor und Klamous tauchten im Lichtschein auf. »Ev Cymth, bist du dort oben?«, rief Wastor.
    »Ich weiß, warum ihr zurückgekommen seid«, erwiderte der Wächter. »Das Konzept ist mit einem Flugobjekt nach Endetal unterwegs, zusammen mit einem anderen Wächter.«
    »Wie lange ist es her, dass die Scheibe vorbeigeflogen ist?«
    »Noch keine zehn langen Gedanken.«
    Ev Cymth hatte den Eindruck, dass diese Auskunft die Androiden nicht sehr befriedigte.
    »Wirst du uns begleiten?«, fragte Wastor.
    »Um keinen Preis.«
    »Was weißt du über Endetal?«
    »Nichts!«
    Die beiden Wesen unten vor dem Turm beratschlagten leise. Wahrscheinlich hielten sie es für besser, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, anstatt ihre Zeit mit einem weiteren Verhör Ev Cymths zu vergeuden.
    Auf jeden Fall gingen sie weiter, und ihre Leuchtkugeln flogen vor ihnen her.
    Ev Cymth war wieder allein. Er fühlte sich fast in die Zeit zurückversetzt, da das Leben für ihn ausschließlich im Rhythmus des Wachdienstes stattgefunden hatte. Das Geräusch, mit dem sich die Große Tube öffnete und ihren Inhalt in die Mulden der Ebene presste, verstärkte diesen Eindruck.
    Doch die jüngsten Erlebnisse hatten ihn verändert. Er hatte erkannt, dass er selbst ein Gefangener war.

6.
    Nach einem beängstigenden Flug durch ein Gebiet totaler Dunkelheit wurde es schlagartig wieder hell. Diesmal kam das Licht aber nicht von einer künstlichen Sonne, sondern aus einer Senke mitten im Land. Die nächtliche Region war offenbar durch eine Energiebarriere abgeschirmt, die diese Helligkeit fern hielt.
    Kershyll Vanne blinzelte hektisch, bis die Blendung wich und er weitere Einzelheiten wahrnahm. Er vermutete, dass vor ihm ein kontrollierter atomarer Prozess ablief, denn darauf ließ ein mächtiger Wall schließen, der sich rund um die Senke aufwölbte.
    Weiter nach außen verliefen Furchen unterschiedlicher Breite und Länge. Sie bildeten ein geometrisches System, das zweifellos einen Sinn besaß. Zwischen diesen Rillen, vor allem an ihren Schnittpunkten, gab es Tausende Erhebungen, die mit antennenähnlichen Auswüchsen ausgerüstet waren. Da diese Antennen stetig geschwenkt wurden oder um die eigene Achse rotierten, entstand der Eindruck, als befinde sich das ganze Land in unablässiger Bewegung.
    Erst nach einer Weile bemerkte Vanne, dass die Scheibe über der Senke kreiste, als warte sie auf weitere Anweisungen. Das Pelzwesen hing immer noch am Rand der Maschine. Früher oder später würden seine Kräfte erlahmen, aber Vanne hoffte, dass die Scheibe zuvor landete. Er wollte nicht mit ansehen müssen, wie der Pelzige abstürzte.
    Der Sinn seines Aufenthalts auf Nachtfalter blieb ihm weiterhin verborgen, er war nach dem Zusammentreffen mit dem menschenähnlichen Wesen, das Interkosmo gesprochen hatte, noch rätselhafter geworden. Woher war dieser Fremde gekommen? Die Antwort konnte eigentlich nur lauten, dass es sich ebenfalls um einen von ES abgegebenen Körper handelte. Aber jenes Geschöpf hatte offenbar von Vannes Existenz gewusst, was umgekehrt nicht zugetroffen hatte.
    Vanne wusste, dass vor ihm und seinen sechs Schicksalsgefährten bereits andere Bewusstseine willkürlich ausgestoßen worden waren. Sie waren materialisiert, ohne ihre Herkunft und wahre Identität zu kennen. Allmählich hatte ES diesen Vorgang aber unter Kontrolle gebracht, so dass Vanne von sich behaupten konnte, der erste gewollt abgegebene Bewusstseinskomplex zu sein.
    Eine Frage drängte sich ihm auf. Wieso schickte ES die zwanzig Milliarden Menschen nicht wieder zur Erde? Existierte die Erde nicht mehr? Oder musste ES aus bestimmten Gründen vorsichtig operieren?
    Vannes Überlegungen wurden jäh unterbrochen, weil die Flugscheibe zur Landung ansetzte. Sie glitt jetzt aus dem Bereich des Furchensystems hinaus und flog dicht über jenen im Halbdunkel liegenden Gebilden, die Vanne schon vorher gesehen hatte. Er nahm an, dass es sich um Gebäude oder Maschinenanlagen handelte.
    Die Maschine landete. Gleichzeitig schrie das Pelzwesen schmerzvoll auf.
    Mit einem gewaltigen Satz sprang Kershyll Vanne von der Scheibe, sofort zur weiteren Flucht bereit. Der befürchtete Angriff blieb jedoch aus. Nur das Wimmern des Pelzwesens war zu hören. Vanne wartete, dass sich seine Augen besser an das Halbdunkel gewöhnten. Von seinem Platz aus war das Glühen in der Senke nur undeutlich zu sehen.
    Vanne erkannte, dass der Pelzige unter die Scheibe geraten war und nun versuchte,

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