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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich von dem Gewicht zu befreien. Das konnte aber ebenso eine Falle sein.
    Vorsichtig näherte er sich dem Unbekannten. Nur dessen Oberkörper ragte unter dem Rotorrad hervor.
    »Ich weiß nicht, wer du bist und was du vorhast«, sagte Vanne leise. »Natürlich will ich sicher sein, dass es kein Fehler ist, wenn ich dich befreie.«
    Der Bepelzte verstand ihn offenbar nicht, denn er reagierte nicht auf seine Worte.
    Vanne zögerte. Wäre er noch Aphiliker gewesen, hätte ihm diese Situation keine Schwierigkeiten bereitet. Er hätte den Unbekannten einfach seinem Schicksal überlassen. Aber so konnte er nicht anders, als wenigstens zu versuchen, den anderen aus der misslichen Lage zu befreien. Doch wie er befürchtet hatte, war die Scheibe so schwer, dass sie sich nicht einmal anheben ließ.
    Das Wimmern des Verunglückten verstummte, wahrscheinlich beobachtete er gespannt, was geschah.
    Vanne kletterte auf die Scheibe und versuchte, sie wieder zu starten. Obwohl er die Kontrollen nach Gudukas Erfahrungen bediente, reagierte die Maschine nicht. Sie befand sich weiterhin unter dem Einfluss eines übergeordneten Kontrollsystems. Dieses abzuschalten erschien Vanne unmöglich. Er musste einen anderen Weg finden, um seinem Gegner zu helfen.
    Suchend schaute er sich um. Er benötigte möglichst eine stabile Metallstange, die er als Hebel benutzen konnte.
    Als er sich entfernte, wimmerte der Bepelzte. Offensichtlich glaubte er Vanne habe seine Bemühungen eingestellt und ließe ihn im Stich. Vanne machte zum Abwarten auffordernde Handzeichen, aber er bezweifelte, dass der andere ihn verstand.
    Unweit der Landestelle stieß er auf eine stählerne Wand. Er bewegte sich an ihr entlang bis zu einer Art Torbogen. Zwei massige Säulen begrenzten den Durchgang. Erst als Kershyll Vanne einen Schritt zurücktrat, um sich einen Überblick zu verschaffen, machte er eine seltsame Entdeckung. Die Säulen waren nichts anderes als die Beine einer Statue. Der extrem nach hinten gebogene Körper dieses Kunstwerks schien das Dach der Anlage zu bilden. Die Düsternis und die eigenwillige Haltung der Statue hinderten Vanne daran, sich ein genaues Bild von der Darstellung zu machen. Zweifellos hatte jedoch ein entfernt menschenähnliches Wesen als Modell gedient, nicht ein Pelzwesen wie jenes unter der Flugscheibe.
    Kershyll Vanne wurde von der Biologin Ankamera abgelöst.
    Sie sah sofort, dass Vanne sich getäuscht hatte. Das dargestellte Wesen war nicht menschenähnlich, sondern es handelte sich um einen Vierbeiner. Ankamera umrundete die Anlage und entdeckte genau auf der anderen Seite ein weiteres Portal, dessen Säulen ebenfalls aus zwei modellierten Metallbeinen bestanden. Der zum Dach ausgebildete Körper war flach und erinnerte an eine Riesenspinne. Wahrscheinlich stellte das Ganze kein intelligentes Wesen, sondern ein Tier dar. Vielleicht war es eine mythologische Figur.
    Ankamera lief zum nächsten Komplex und stellte fest, dass es sich dabei ebenfalls um eine zoomorphe Darstellung handelte. Vielleicht war das Gebiet rund um die Senke von den Anhängern eines Tierkults errichtet worden.
    Ankamera war so fasziniert, dass sie den eigentlichen Grund ihres Hierseins vergaß. Das den Bewusstseinen übergeordnete Regulativ ließ ihr jedoch keine Chance, den gemeinsamen Körper länger als notwendig für ihre eigenen Neigungen einzusetzen, denn nun kehrte Kershyll Vanne wieder an die Spitze zurück.
    Er war sich darüber im Klaren, dass er hier draußen nicht finden würde was er suchte. Also musste er in eine der Statuen eindringen.
    Sofort argwöhnte er automatische Sperren und Fallen. An eine Bedrohung durch lebende Wesen glaubte er nicht, denn wer immer diese Anlage geschaffen hatte, schien längst verschwunden zu sein. Auch Artgenossen des Pelzwesens hielten sich in diesem Gebiet wohl nicht auf, sonst hätten sie längst auf die Klagerufe des Verunglückten reagiert.
    Vanne trat vorsichtig zwischen zwei Beinsäulen. Die absolute Dunkelheit im Innern des Monuments würde die Suche erschweren, aber das musste er in Kauf nehmen. Er tastete sich mit ausgestreckten Armen vor, bis er gegen ein Hindernis stieß. Eine Wand verlief parallel zum Eingang. An ihr entlang konnte er zu beiden Seiten tiefer in das Gebilde eindringen.
    Vanne entschied sich für den nach links verlaufenden Gang. Die Luft war von einem undefinierbaren Duft erfüllt, der ihn abstieß. Vielleicht war das sogar ein beabsichtigter Effekt, um Eindringlinge fern zu

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