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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beobachtete, er entdeckte kein Anzeichen dafür, dass sie bewohnt waren. Das war ihm lieb, beunruhigte ihn aber auch. Wenn die Gebäude leer standen, gab es dort womöglich weder Luft noch Nahrung. Allerdings bemerkte er, dass die Kuppeln aussahen, als seien sie erst vor kurzem errichtet worden.
    Noch etwas sorgte dafür, dass er die Hoffnung nicht aufgab. Er war auf der Welt des Leuchtfeuers zurückgelassen worden, damit er eine heilige Aufgabe versah. Kempah glaubte an eine Vorsehung, die verhindern würde, dass er auf so lächerliche Art und Weise wie durch Sauerstoffmangel sterben musste.
    Coden Gonz, der Kommandant der ALHAMBRA, war auf seine Art ein Diplomat. Aber aus seinem Herzen eine Mördergrube machen, das konnte er nicht.
    »Es steht mir schlecht an, Ihr Verhalten zu kritisieren«, sagte er zu Julian Tifflor, als dieser ihn in der Hauptzentrale begrüßte, »doch halten Sie es wirklich für geschickt, dass der Chef des NEI ausgerechnet den gefährlichsten Ort in der Milchstraße besuchen will?«
    Gonz war hochgewachsen und schlank, mit schwarzem, dicht gelocktem Haar und tiefblauen Augen. In der äußeren Erscheinung glich er seinem Gegenüber. Dass es ihm mit seiner Warnung ernst war, konnte man an seinen Augen sehen.
    »Ihre Sorge in allen Ehren, Kommandant«, antwortete Tifflor. »Haben Sie schon darüber nachgedacht, wie Sie sich an meiner Stelle fühlen würden, wenn Sie monatelang die Dunkelwolke nicht verlassen konnten? Und übermäßig gefährlich ist der Arcur-Sektor keineswegs. Gewiss, die Laren sammeln dort ihre Flotte. Aber nur, weil sie an Energiemangel leiden und deshalb unsere Galaxis verlassen wollen.«
    Coden Gonz lächelte.
    »Nur noch eine Frage: Wer ist Ihr Begleiter? Ich brauche wenigstens einen Namen für das Logbuch.«
    Tifflor machte einen Schritt zur Seite. Dadurch geriet der Mann, der mit ihm den Kommandostand betreten hatte, erst voll in das Blickfeld des Kommandanten. Coden Gonz sah einen Mann von etwa einem Meter achtzig Größe, der einen kräftigen Eindruck machte. Er hatte dunkles, kurz geschnittenes Haar, das ein wenig unordentlich wirkte, und braune Augen. Die Nase war kräftig ausgebildet. Über der rechten Augenbraue gewahrte Gonz eine kleine Narbe.
    »Kennen Sie ihn nicht?«, fragte Tifflor.
    »Nie gesehen«, antwortete der Kommandant.
    »In dieser Gestalt wahrscheinlich nicht.«
    »Besitzt er mehrere Gestalten?«
    »Insgesamt achtundvierzig«, stellte Tifflor fest.
    In Gonz' Gesicht wetterleuchtete es. Die Zahl hatte ihn auf eine Spur gebracht. »Anson Argyris?«, fragte er.
    »Ebenderselbe.« Julian Tifflor lachte. »In der Maske des Kaufmanns Arpad Gunter.«
    Roctin-Par war ebenfalls an Bord gekommen. Er begrüßte Julian Tifflor zurückhaltend und herzlich zugleich, ebenso dessen Begleiter. Dann forderte er beide auf, an seinem Tisch Platz zu nehmen.
    Roctin-Par war der Führer abtrünniger Laren, die sich auf Gäa niedergelassen hatten, bevor die Invasion der Milchstraße eingeleitet wurde. Sie hatten sich vom Konzil der Sieben losgesagt und waren in diese Galaxis geflüchtet, weil sie sich hier vor den Häschern des Konzils sicher glaubten. Zuerst hatten sie befürchtet, der Angriff der Laren gelte ihnen. Erst später war deutlich geworden, dass die Invasion nur der Expansionsstrategie des Konzils Rechnung trug. Roctin-Par und seine Leute hatten sich dem Solaren Imperium als Verbündete angeboten. Er war ein typischer Lare, nicht hochgewachsen, eher gedrungen, mit dunkler, beinahe schwarzer Hautfarbe und den charakteristischen gelben Lippen sowie dem kupferroten, drahtigen Haar, das er allerdings nicht zu einem Nest aufgetürmt trug.
    »Es war mir ein Anliegen, Ihrer Einladung zu folgen«, sagte Roctin-Par zu Tifflor. »Leider weiß ich bislang kaum, was Sie beabsichtigen.«
    »In Hotrenor-Taaks Lager befinden sich einige Personen, die ich nicht einfach ihrem Schicksal überlassen kann.«
    »Die Kelosker«, warf Roctin-Par ein.
    »Und Kershyll Vanne.«
    »Das Konzept! Ich habe von ihm gehört. – Wissen die Kelosker und Vanne von Ihrem Vorstoß?«
    »Nein. Wir haben keine Möglichkeit, ihnen Nachrichten zukommen zu lassen. Aber das ist erst einmal zweitrangig. Ich möchte so bald wie möglich einen festen Standort beziehen und die Aktivitäten beobachten.«
    »Mit festem Standort meinen Sie die Oberfläche eines Planeten?«
    »Houxel drängt sich geradezu auf.«
    »Ist Ihnen bekannt, warum die dortige Station aufgegeben wurde?«, fragte Roctin-Par.
    Tifflor

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