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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nur schemenhaft waren sie im Nebel zu erkennen.
    »Zu spät, meine Herren«, sagte Eawy ter Gedan und lehnte sich zufrieden im Sessel zurück.
    Czerk Matzlew hatte die nordafrikanische Küstenlinie bereits überflogen und befand sich über dem Kattara -Meer. Auf dem Reliefschirm zeigte ihm eine schraffierte Doppellinie an, wo der Kanaldurchstich zum Mittelmeer gewesen war, durch den die Kattara -Senke geflutet worden war. Der Kanal war versandet und hatte sich aufgrund von Bodenverschiebungen während der Rückkehr der Erde ins Solsystem wieder geschlossen. Matzlew konnte nicht erkennen, ob Roboterkolonnen an der Wiederherstellung des Kanals arbeiteten.
    Tief unter ihm blinkte ein Licht in stetem Rhythmus. Irgendetwas trieb im Meer.
    Matzlew zog den Gleiter in weitem Bogen herum und ließ ihn gleichzeitig steil absinken. Deutlich konnte er nun sehen, dass jemand auf dem Wasser Zeichen gab.
    Die Scheinwerfer erfassten einen Fluggleiter. Die Maschine war schon halb im Wasser versunken, schwamm aber noch. Auf ihrem Dach stand eine schlanke Frau, ihr blondes Haar flatterte im Wind. Geschickt in den Knien federnd, glich sie die Schaukelbewegungen aus.
    Die Wellen schlugen gegen die Maschine und Gischt schäumte hoch.
    Matzlew erkannte die Frau, die Demeter gesucht hatte.
    Er öffnete die Seitentür und ließ sein Fahrzeug tiefer absinken. Die Frau blickte Hilfe suchend zu ihm hoch.
    »Hallo«, sagte er spöttisch. »Haben Sie den Gleiter mit einem Tauchboot verwechselt?«
    »Helfen Sie mir«, bat sie. »Die Maschine versinkt, und ich kann nicht schwimmen.«
    »Unangenehm«, erwiderte er. »Leider muss ich befürchten, dass Sie wieder gewalttätig werden.«
    »Ich verspreche Ihnen, dass ich vernünftig sein werde.« Sie ruderte mit den Armen, weil eine besonders große Welle den Gleiter erschütterte. Mit Mühe und Not schaffte sie es, sich noch auf den Beinen zu halten. Allerdings verlor sie ihre Lampe.
    »Bevor ich Sie herausfische, will ich wissen, woher Sie von Demeter wissen.«
    Die Frau blickte Matzlew verblüfft an. »Was für eine dämliche Frage«, entgegnete sie. »So kann nur ein Mann fragen.«
    »Verzeihen Sie mir meine Dummheit«, sagte er mit frostigem Lächeln. »Mir ist überhaupt nicht klar, wieso Sie von Demeter wissen.«
    »Das ist doch absolut logisch!«, rief die Frau aufgebracht. »Helfen Sie mir nun endlich heraus?«
    Der Gleiter war inzwischen so weit versunken, dass die Wellen schon sein Dach überspülten.
    »Wer hat Ihnen von unserem Fund erzählt?«, beharrte der Archäologe.
    Die Frau riss die Augen auf. »Sie wissen es wirklich nicht«, stellte sie fest und schien grenzenlos überrascht zu sein.
    »Antworten Sie, oder ich lasse Sie allein!«
    Sie presste die Lippen zusammen und blickte ihn prüfend an. Das Wasser umfloss bereits ihre Waden.
    »Können wir nicht in Ruhe darüber reden, nachdem Sie mich herausgeholt haben?«
    »Nein.«
    Ihr Gesicht verzerrte sich. Sie streckte die Arme nach Matzlew aus. »Ich weiß es doch selbst nicht«, schrie sie. »Als ich erwachte, wusste ich, dass jemand zu Demeter vorgedrungen ist. Das war gleichbedeutend für mich mit dem Auftrag, ihr zur Hilfe zu kommen.«
    »Wäre es möglich, dass die Kuppel eine Nachricht abgestrahlt hat, als wir eingedrungen sind? Könnte es so gewesen sein, dass Sie durch diese Nachricht aufgeweckt worden sind?«
    »So muss es gewesen sein!«, rief sie verzweifelt. Der Gleiter sackte unter ihr weg. Plötzlich stand sie bis zu den Hüften im Wasser. Czerk Matzlew ließ seine Maschine weiter absinken.
    Er streckte die Hand aus. Die Frau klammerte sich an ihn und kletterte in die Kabine.
    »Sie hätten mich ruhig ein wenig früher herausholen können«, sagte sie schnaubend. »Ich bin völlig durchnässt.«
    »Ihr Pech«, antwortete er gelassen. »Sie hätten klarer und offener antworten sollen.« Er deutete über die Schulter zurück. »Wenn Sie die Rückenlehne nach vorn klappen, finden Sie ein Fach mit trockener Kleidung. Es sind einfache Kombinationen, wie wir sie bei der Arbeit tragen. Ziehen Sie sich um.«
    Sie gehorchte wortlos und kroch über die Lehne nach hinten. Czerk Matzlew zog den Gleiter hoch und nahm wieder Südkurs.
    »Es tut mir leid«, sagte sie einlenkend, als sie sich umgezogen hatte. »Ich hätte von Anfang an ehrlich zu Ihnen sein sollen, aber Sie sind immerhin in Demeters Kuppel eingedrungen und haben sie in Gefahr gebracht.«
    »Das ist ein Irrtum«, entgegnete er. »Ich habe die Kuppel zwar gefunden, ich habe

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