Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
so zu sein, dass der grüne Kristall Ilma in Trance hielt und ihre Bewegungen steuerte, andererseits war es völlig unverständlich, wie ein Kristall, der in keinem Zusammenhang mit der Unterwelt von Olymp stand, jemanden so lenken konnte, dass diese Person den Fallensystemen aus dem Weg ging.
    Ein Transmitterfeld versetzte Nchr in einen Wald aus riesigen Bäumen mit grausilbernen Stämmen, die in Abständen von durchschnittlich drei Metern säulenhaft aufragten. Der Waldboden war frei von Unterholz.
    Nchr erblickte die Akonin rund zehn Meter vor sich und eilte ihr nach. Aber die zehn Meter, die sie vor seiner Ankunft schon gegangen war, vermochte er nicht zu rekonstruieren. Es gab keine Fußspuren, nach denen er sich hätte richten können. Deshalb war er darauf gefasst, in eine weitere Falle zu laufen. Als sie zuschlug, überraschte ihn der Schmerz dennoch so sehr, dass er schrie.
    Ilma wirbelte herum. Die Kette mit dem Medaillon rutschte ihr zwischen den Fingern hindurch. Sie merkte es nicht einmal, sondern starrte, vor Entsetzen wie gelähmt, auf das zuckende Etwas, das einmal ein Mensch gewesen sein mochte.
    Als es Nchr gelang, den Schmerz unter Kontrolle zu bringen, und er sich bewegte, um sich wieder zusammenzufügen, wirkte das auf die Akonin so grauenhaft, dass sie gellend schrie. Sie hörte erst auf damit, als der Gys-Voolbeerah sich vollständig regeneriert hatte und sie packte und schüttelte. Nchr überlegte dabei, wie er ihr die Erinnerung an die letzten Minuten nehmen könnte, denn sie hatte ihn als breiige, zuckende Masse gesehen und musste sich klar darüber sein, dass sich daraus niemals ein Akone oder ein anderes normales Lebewesen regenerieren konnte.
    »Was … was ist los, Pedar?«, fragte Ilma tonlos.
    Pedar?, durchfuhr es Nchr. Wie kann sie mich noch Pedar nennen, wenn sie gesehen hat …?
    Dann erkannte er ihren leeren Blick, bemerkte, dass die Kette mit dem Medaillon fehlte – und begriff. Ilma musste alles vergessen haben, was unter dem Einfluss des Kristalls geschehen war – und anscheinend hatte der Einfluss noch einige Minuten angehalten, nachdem sie die Kette verloren hatte.
    »Es ist nichts weiter, Ilma«, antwortete er. »Wir befinden uns nur auf einem Spaziergang durch die Unterwelt Olymps.«
    Ohne den Einfluss des grünen Kristalls konnte sie den Fallen jedoch nicht ausweichen. Nchrs Blick suchte nach der Kette mit dem Medaillon, aber er fand sie nicht.
    Als Pyon Arzachena die portalähnliche Öffnung erreichte, vernahm er ein bedrohliches Knistern. Im ersten Moment fürchtete er, der Felsendom würde einstürzen, aber dann bemerkte er den meterlangen Spalt, der über dem Bogen des Portals klaffte. Dort oben hingen verbrannte positronische Bauelemente – und aus dem Fels links und rechts reckten sich die ausgeglühten Mündungen zweier Strahlprojektoren.
    Der Prospektor erkannte, dass er vor den Überresten einer tödlichen Falle stand. Wenn die Projektoren aktiviert worden wären, sobald er sich zwischen ihnen befand, hätte er vor seinem Tod nicht einmal mehr erschrecken können.
    Pyon fand jedoch die Frage viel interessanter, warum die Falle unbrauchbar geworden war. Das Knistern, das er gehört hatte, deutete auf einen Energieüberschlag hin, also auf eine recht triviale Ursache. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, dass ein Mann wie Kaiser Argyris bei der Planung der Fallensysteme nicht sorgfältiger vorgegangen war. Zweifellos waren sie installiert worden, um etwas sehr Wertvolles vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen. Sie durften also nicht störanfällig sein.
    Pyon Arzachena wurde ratloser, je länger er über das Problem nachdachte. Also widmete er sich wieder der weiblichen Person, deren Schrei er gehört hatte. Er huschte geduckt durch das Felsportal – und fand sich in einem Wald aus grauen Metallstangen mit Metallkugeln an den Spitzen wieder. Aus den Kugeln zuckten Blitze.
    Irgendwie wusste der Prospektor, dass es sich bei dem Stangenwald nicht um eine Kulissenprojektion handelte. Das bewog ihn dazu, mit dem Flugaggregat zu starten. Aber gleich darauf versagt es und Pyon stürzte ab.
    Erst jetzt bemerkte er das Netz aus dünnem Stahldraht, das scheinbar aus dem Nichts erschienen war und sich bis zur Höhe der Stahlkugeln und auf einer Breite von mindestens dreißig Metern spannte. Erschaudernd wurde sich Pyon klar darüber, dass die harten Drähte ihn zerschnitten hätten. Er lebte nur deshalb noch, weil sein Flugaggregat ausgefallen war.
    Wie

Weitere Kostenlose Bücher