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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Telster redete immer schneller, bis die Worte formlich über seine Lippen sprudelten.
    Margor nahm ihm das Auge ab. »Das genügt!«, sagte er.
    Telster wich taumelnd vor ihm zurück und starrte ihn feindselig an. »Du hast mich versklavt!«, stieß er schwer atmend hervor. In seinen Augen flackerte der beginnende Wahnsinn. »Ich war immer nur dein Sklave, du hast mich ausgenützt, meinen Willen gebrochen . Dafür werde ich dich . «
    »Was wirst du?«, fragte Margor streng. Der Blick in die Vergangenheit hatte den Paratender die Wahrheit erkennen lassen. Telster hatte etwas erlebt, was Niki in seiner einfachen und treffenden Art einen ›Wischer‹ nannte, doch war sein parapsychisch unbegabter Geist dieser Belastung nicht gewachsen.
    Telster war als Paratender für Boyt wertlos geworden.
    »In diesem Leben wirst du nichts mehr tun«, sagte Margor und setzte die angestaute Psi-Energie frei.
    Boyt Margor widmete sich wieder persönlich dem Auge. Er wusste nun, dass er damit in die Vergangenheit blicken konnte. Aber er war sicher, dass das Auge ihm noch mehr zu bieten hatte. Nikis Andeutung, dass der Blick in die Vergangenheit ein ›unvollkommener Wischer war, ließ ihn auf weitere Enthüllungen hoffen.
    Allerdings gelang es ihm trotz äußerster Konzentration nicht, klare Bilder aus der Vergangenheit zu bekommen. Er sah nur verschwommene Schemen und bruchstückhafte Szenen und führte diese Misserfolge darauf zurück, dass ihn die Beschäftigung mit dem Auge ungemein ermüdete.
    Als er nach einer längeren Erholungspause neuerlich daranging, durch gedankliche Assoziationsketten den Schleier über der Vergangenheit zu lüften, sah er statt der erwarteten Bilder plötzlich eine fremdartige Umgebung. Vor allem warf er nicht nur einen Blick in diese Szenerie, sondern er war physisch in sie hineinversetzt worden.
    Er verspürte einen eigenartigen Ruck - und fand sich im nächsten Moment in einer Art Blase wieder. Ihm war klar, dass er soeben einen ›Wischer‹ erlebt hatte.
    Margor war vorsichtig genug, sich nicht länger in dieser eigenartigen Blase aufzuhalten. Es kostete ihn keine Mühe, den Wischer in umgekehrter Folge zu wiederholen und in sein Quartier in Australien zurückzukehren. Er spürte nur einen seltsamen Ruck, danach fand er sich im Labor wieder.
    Obwohl er diesmal eine gewaltige Leistung vollbracht hatte, fühlte er sich nicht geschwächt, sondern lediglich leicht benommen. Das Triumphgefühl berauschte ihn förmlich. Endlich hatte er eine Eigenschaft des Auges entdeckt, die für ihn von praktischem Nutzen sein würde.
    Er konnte in eine Art Blase überwechseln, die in übergeordneten Bereichen angesiedelt war. Für ihn stand von Anfang an fest, dass sich diese Nische im Hyperraum befand. Das war eine logische Schlussfolgerung.
    So fantastisch diese Erkenntnis auch sein mochte, sie überraschte Margor nicht sonderlich. Wirklich verblüfft war er nur, weil es ihm so leichtgefallen war, in die Hyperraumblase vorzudringen.
    Es hatte tatsächlich nur einer spekulativen Gedankenkette bedurft. Während des Versuchs, die Vergangenheit zu erforschen, hatte er darüber nachgedacht, ob es ihm mit dem Auge möglich sein würde, auch körperlich die Barriere zwischen den Dimensionen zu durchbrechen. Diese Spekulation hatte den überraschenden Effekt bewirkt.
    Vor allem eine Frage beschäftigte ihn: Hatte er die Hyperraumblase durch Wunschdenken selbst erschaffen, oder hatte sie schon vorher existiert? Daraus ergab sich jedoch schnell eine zweite Frage: Wie lange blieb eine solche Nische existent? Hatte sie Bestand, oder verpuffte sie, kaum dass er sie wieder verließ?
    Boyt Margor wiederholte den Versuch. Wieder blickte er durch das Auge und formte einen klaren Gedanken. Im gleichen Moment erlebte er den Wischer und gelangte in die Hyperraumblase.
    Er vermochte nicht zu sagen, ob es dieselbe war. Doch das war ihm nicht so wichtig wie die Tatsache, dass er sich mühelos an diesen Ort versetzen konnte.
    Diesmal blieb er länger, und er machte keine besorgniserregenden Entdeckungen. Er fühlte sich in keiner Weise verändert, konnte klar denken und sich ungehindert bewegen. Das Atmen bereitete ihm keine Schwierigkeiten, nur seine Sinnesorgane schienen Anpassungsschwierigkeiten zu haben. Sein Blick war getrübt, seine Nase vermittelte ihm den Geruch von Sterilität, dem etwas von verbrannten Isolationen anhaftete. Er betastete seinen Körper und merkte, dass er zwar den Druck der Finger spürte, seine Nerven die

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