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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mannes nicht mehr sichtbar war, fanden wir einen sehr seltsamen Gegenstand. Niemand kann sich erinnern, je etwas dieser Art gesehen zu haben. Die Götter müssen es geschaffen und im Sand verborgen haben.«
    Er schnippte mit den Fingern. Menketre grinste verhalten; er kannte die Eigenschaft seines Vertreters. Ranofer besaß einen guten Verstand und war hart genug, um sich gegen mehrere hundert Bauarbeiter, Steinmetze und Holzarbeiter durchzusetzen. Die Rudersklaven schleppten den Korb herbei, hoben den Deckel ab und zogen etwas heraus, was in Tücher eingeschlagen und etwas länger als ein Unterarm war. Sie legten es vor die Füße des Herrschers und zogen die Leinenfetzen zurück.
    Omen-tep-phaser, der Palastpriester, stieß einen erstickten Laut aus. Er mochte Schrecken oder glühende Begeisterung ausdrücken.
    »Kennst du es, Priester?«, fragte der Baumeister rau. Er mochte Omen-tep-phaser nicht.
    »Zweifellos ein Werk der Götter. Sie haben dich dadurch vor allen ausgezeichnet.«
    »Wen? Mich etwa?«, erkundigte sich Menketre spöttisch.
    »Nicht daran zu denken! Ich meine den göttlichen Herrscher des Landes, Beweger der Steine.«
    Vor den Männern lag ein seltsamer Gegenstand. Er bestand aus zwei Würfeln, deren Kantenlänge etwa dem Maß entsprach, das ausgestreckter und weggespreizter Daumen und letzter Finger einer Hand umspannten. Die beiden Würfel waren von einem Säulenabschnitt miteinander verbunden; auch dieser runde Gegenstand war etwa so lang wie eine Würfelkante. Im hellen Licht schimmerte und glühte der Fund auf und leuchtete in violetter Farbe. Der Priester und der Baumeister bückten sich gleichzeitig und strichen vorsichtig mit den Fingerkuppen über den Gegenstand.
    »Metall, das ich nicht kenne«, sagte Menketre verblüfft.
    »An welcher Stelle genau fandet ihr dieses Geschenk unbekannter Götter?«, erkundigte sich der Pharao.
    Schiere Ehrfurcht und Begeisterung beherrschten Ranofers Gesicht. »Direkt an der Stelle, Herrscher, an der dein Stab im Sand steckte«, antwortete er.
    »Dann war es dieses Göttergeschenk, das letztlich die Suche bestimmte und den Ort, an dem es gefunden werden wollte«, murmelte der Pharao.
    »Mit Sicherheit«, fügte Omen-tep-phaser hinzu.
    »Also bestimme ich, dass das Geschenk der Götter zunächst dorthin zurückgebracht wird, woher es kommt«, erklärte Chnemu Chufu nach kurzer Überlegung. »Baut nahe den Fundamenten einen Schrein dafür und bewacht den Fund. Weiterhin soll er in die Pyramide eingemauert werden, dass niemand ihn stehlen kann, auch nicht, wenn eine Ewigkeit vergangen sein wird. Dafür wird Menketre verantwortlich sein. Geht jetzt zurück an die Arbeit und nehmt das Geschenk der Götter wieder mit. Und noch etwas: Wenn du die Männer nicht schlägst, werden sie kräftiger rudern. Ich verbiete es dir, Ranofer.«
    Der junge Mann wurde aschfahl. »Ich gehorche!«, würgte er hervor.
    »Wann werde ich, wenn ich die Stätte des Bauwerks besuche, mehr sehen als ein großes Loch im Sand?«
    »Wenn der Stern sich abermals erhebt, zur Jahreszeit Achet«, sagte Menketre. »In weniger als einem Jahr sollten wir mit dem Fundament so weit sein.«
    »Dann also wird das kommende Jahr im Zeichen dieses Göttergeschenks stehen.« Der Pharao hoffte in diesem Augenblick, dass er den Zeitpunkt der Fertigstellung erleben würde. »Dieses Geschenk führte uns an den Platz, seine Gegenwart beeinflusst die Gedanken der Menschen auf gute Art, und der Fund wird auch weiterhin das Schicksal bestimmen.«
    Menketres Denken veränderte sich. Er fühlte plötzlich, dass er mehr wusste und kannte, als er bisher gezeigt hatte. An einem warmen Abend, der den Eifer der Grillen in den Feldern zu verdoppeln schien, sagte er zu Assyjah, der langbeinigen Nubierin mit der zedernduftenden Haut: »Ich weiß, dass Ranofer die Pyramide weitaus größer anlegt.«
    Assyjah presste ihre Hüfte gegen ihn und ließ Bier aus einem Krug in den Becher fließen.
    »Woher weißt du das? Du warst vierzig Tage lang nicht bei der Pyramide.«
    Menketre hatte sich in dieser Zeit in seinem Atelier mit Versuchen beschäftigt. »Es gibt Boten!«, erinnerte er und bemerkte erstaunt, dass Assyjah trotz der langen Zeit ihrer Beziehung die einzig wichtige Frau in seiner Nähe geblieben war.
    Sie lächelte, als ob sie seine Gedanken erraten hätte. »Und du versuchst auch, die Pyramide größer zu machen, als der Pharao es gestattet«, sagte sie.
    »Chnemu Chufu hat keine andere Möglichkeit. Er muss sich

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