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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anderen Paratendern erfahren, dass Boyt einige seiner engsten Vertrauten zu sich beordert hatte, um ihre Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Doch das genügte Quille nicht. Er hatte immer geglaubt, dass er zu Boyts engsten Vertrauten gehörte und seine besondere Zuneigung genoss. Aber Boyt schien ihn vergessen zu haben, und Quille war deshalb enttäuscht und fühlte sich krank. Paratender zu sein war mehr, als nur zu dienen, es war eine Berufung.
    Quille war vor der Videowand eingeschlafen, doch ein Geräusch weckte ihn. Als er die Augen öffnete, sah er vor sich einen Mann mit einem Pferdegesicht. Neben ihm tauchte ein zweites Männergesicht auf, das grobporig und gerötet war und in dem ein volllippiger Mund unter einer fleischigen Nase milde lächelte.
    »Traurig, dass Boyt Margor Sie so vernachlässigt«, sagte Bran Howatzer. »Man könnte melancholisch werden, sobald man an Ihrer Erinnerung teilhat.«
    Quille wollte hochfahren, aber Dun Vapido drückte ihn zurück. Er hatte die beiden Mutanten inzwischen erkannt. Im Hintergrund sah er die junge Frau, Eawy.
    Bisher hatte er geglaubt, dass Boyts Feinde nichts von seiner Eigenschaft als Paratender ahnten, obwohl er immer befürchtet hatte, dass sie ihn auf Athos gesehen haben könnten. Nun bewahrheitete sich diese Befürchtung.
    »Verschwinden Sie, oder ich ...«
    »Oder was?«, fragte Howatzer mit leichtem Spott. »Wollen Sie die Polizei rufen? Oder gar Homer G. Adams verständigen, der sehr an Margors Paratendern interessiert ist?«
    Quille ließ sich schwer atmend zurücksinken. »Was wollen Sie?«
    Howatzer deutete auf die Wand, auf der das Loower-Raumschiff in der Mondumlaufbahn zu sehen war. »Sie halten sich also auf dem Laufenden, Quille«, stellte er fest. »Dann wissen Sie natürlich, welche Gefahr am Rand des Sonnensystems auf die Menschheit lauert. Achtzehntausend Raumschiffe, das ist eine imposante Streitmacht! Margor hat das Erscheinen dieser Flotte provoziert.«
    »Das ist doch Unsinn!«, widersprach Quille. Beinahe hätte er sich dazu hinreißen lassen, Boyt zu verteidigen und so seine Beziehungen zu ihm zuzugeben, aber er besann sich noch rechtzeitig.
    »Sie brauchen Margor gar nicht zu verleugnen«, sagte Howatzer. »Ich habe mir Ihr Geständnis aus ihrer Erinnerung geholt. Sie schlummerten so entspannt, dass es mir leichtfiel, ihren Tagesablauf anhand Ihrer Gefühlsschwingungen zu rekonstruieren. Sie haben ausschließlich an Margor gedacht.«
    Quille hatte sich wieder gefasst und spürte keine Panik mehr. Aber er dachte intensiv an Boyt und hoffte, dass der Mutant irgendwie aufmerksam würde. »Sie haben noch immer nicht erklärt, was Sie von mir wollen«, sagte er.
    »Nicht viel, Quille«, erwiderte Vapido. »Sie sollen Margor eine Nachricht von uns überbringen.«
    »Aber ...« Quille biss sich auf die Lippen.
    »Sie wollten sagen, Margor hat den Kontakt zu ihnen unterbrochen? Doch nicht für immer. Außerdem sind wir sicher, dass Sie eine Möglichkeit haben, ihn im Notfall zu erreichen - und ein solcher Notfall ist eingetreten.«
    Dentrov Quille brachte ein spöttisches Lächeln zustande. »Sie wissen nicht mehr ein noch aus? Deshalb versuchen Sie es mit simplen Tricks. Aber ich kann überhaupt nichts dazu sagen.«
    »Dann muss ich Sie aufklären.« Howatzer musterte ihn eindringlich. »Margor hat etwas an sich gebracht, was die Loower haben wollen. Sie sind mit dieser gewaltigen Streitmacht gekommen, um sich ihren Besitz zurückzuholen, notfalls mit Gewalt.«
    »Dann ist es also gelogen, dass man die Absichten der Fremden nicht kennt«, sagte Quille mit Unschuldsmiene.
    »Fragen Sie Margor. Er wird sich ebenfalls denken können, was die Loower im Solsystem wollen.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Richten Sie Boyt aus, dass wir bereit sind, zwischen ihm und den Loowern zu vermitteln!«, verlangte Howatzer. »Wenn er klug ist, dann hat er schon erkannt, dass die Loower für ihn eine große Bedrohung darstellen. Wenn die Trümmerleute herausfinden, dass er der Schuldige ist, werden sie eine Treibjagd auf ihn veranstalten, gegen die Adams' Kampagne ein amüsantes Spielchen ist. Und wenn tatsächlich die Existenz der Menschheit von dem Ding abhängt, das er gestohlen hat, dann wird er zum meistgehassten Mann aller Zeiten. So mächtig ist er nicht, dass er ein solches Kesseltreiben überstehen würde.«
    »Sie vergeuden Ihren flammenden Appell an die falsche Adresse«, erwiderte Quille ungerührt. »Ich verstehe überhaupt nicht, wovon Sie

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