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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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angestammten Platz, und jedes Teil hatte eine bestimmte Funktion. Diese Funktionen galt es herauszufinden und im richtigen Moment zu aktivieren. Eigentlich ganz einfach. Und sehr abwechslungsreich.
    Niki sah den Gleiter als großes Ganzes mit allen Tiefen- und Querverbindungen, und Teilstücke, die er nicht sehen konnte, stellte er sich einfach vor. Das Schema war zwingend logisch, eine Frage der Harmonie. Er rasierte den Gleiter auf, und dabei fand er einiges, was ihm gegen den Strich ging. Er hätte gerne einige Änderungen in der Konstruktion vorgenommen, um die Harmonie des Elementaren zu vervollkommnen, aber er erinnerte sich an Duns Warnung: »Unterstehe dich, am Gleiter herumzubasteln!«
    »Du machst das ausgezeichnet, Niki«, lobte Dun. »Wo hast du das gelernt?«
    »Hab' dir doch gesagt, dass ich viel mehr kann, als nur Fallen zu stellen.« Niki war in Hochstimmung.
    »Vom Fallenstellen hast du mir nichts erzählt«, sagte Dun. »Das muss früher gewesen sein, auf Saint Pidgin.«
    »Lass die Erinnerungen daran ruhen, Dun«, wollte Niki sagen, aber mit zusammengepressten Lippen ging das nicht. Fliegen!, ein herrliches Gefühl. Aber nicht Mitfliegen, das Selberfliegen war das Besondere. Er war froh, nicht mehr auf Athos und in Boyts Nähe sein zu müssen. Dun war ein besserer Freund, er ließ ihn tun und lassen, was er wollte, und löcherte ihn nicht andauernd mit Fragen.
    Plötzlich redete das Instrumentenpult. Eine verzerrte Stimme sagte allerlei Blödsinn zu ihm. Niki verwirrte das so, dass er die Kontrolle über den Gleiter verlor. Das detailliert aufgerasterte Bild, das er sich gemacht hatte, fiel zusammen wie ein Kartenhaus.
    »Ich übernehme wieder«, sagte Dun. »Wir müssen uns an die Anweisungen der Flugkontrolle halten.«
    Niki lehnte sich zurück, verschränkte seine dicken Arme im Nacken und schaute gelangweilt durch das Seitenfenster in die Tiefe.
    Eine große Landkarte unter ihnen, wie gezeichnet. In Wirklichkeit war die Landkarte eine Stadt, aus der Vogelperspektive gesehen. Das bestätigte sich, als Dun tiefer ging und Kurs auf das Zentrum der Stadt nahm.
    Der Zauber des Fluges war für Niki verflogen. Er lauschte in die Passagierkabine. Eawy und Bran unterhielten sich mit der Nurse.
    »Wir haben Ihr Kommen bereits avisiert«, sagte Eawy. »Doktor Florian Schuyer ist ein ausgezeichneter Parapsychologe.«
    »Sie glauben wirklich, dass Niki parapsychisch begabt ist?«, fragte die Nurse ungläubig. »Ich habe diese Möglichkeit nie ernsthaft ins Auge gefasst.«
    »Niki ist ein außergewöhnlicher Fall«, behauptete Bran. »Zuerst müssen wir ihn von seiner Sucht heilen und erreichen, dass er nicht mehr nach psionischer Energie giert. Er hatte auch früher nie dieses Bedürfnis, erst Margor hat es erweckt. Schuyer wird ihm helfen.«
    »Unter diesen Aspekten erscheint mancher unerklärliche Vorfall im Zusammenhang mit Niki in einem anderen Licht«, sagte die Nurse, und Niki fragte sich belustigt, wie man nur so verflixt komplizierte Wortgebilde formen konnte, ohne die Übersicht zu verlieren.
    Er versuchte, das Gehörte zu wiederholen. »Scheinen die Spekten vor dem Fall zum Hang hin auf Niki im Licht von Saint Pidgin«, sagte er. Nun, es klang eigentlich gar nicht so übel. Den Schein von Spekten stellte er sich wirklich schön vor.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Dun abwesend. Er konzentrierte sich auf die Landung. Die Kontrolle schwatzte ihm die Ohren voll.
    »Halt die Klappe!«, rief Niki ins Mikrofonfeld und wusste, dass er den richtigen Ton gefunden hatte, als er Duns breites Grinsen sah. Er könnte öfter mal lachen, fand Niki. Sonst ist er immer so ernst.
    Dun erhob sich und stieß ihn an. »Wir sind am Ziel, Niki. Das ist Giseh. Hier wirst du für eine Weile bleiben. Hat dir der Flug gefallen?«
    »Ich stehe im Schein der Spekten, Saint Pidgin ist weit, aber ich steige nicht den Hang hinan, das ist zu anstrengend, und wer hoch oben ist, kann tief fallen«, antwortete Niki, weil er gefragt worden war. Die Worte der Nurse ließen ihn nicht los, und er fand, je öfter er sie wiederholte, desto besser klangen sie.
    »Du sprichst schon ganz famos«, lobte Dun beim Verlassen des Cockpits. Niki folgte ihm mit einigem Abstand. Die anderen waren schon ausgestiegen, und als Dun auf der Piste zu ihnen stieß, sagte er: »Niki macht gute Fortschritte. Ich hoffe nur, dass er keinen Rückfall erleidet, wenn er erfährt, dass wir ihn für eine Weile allein lassen ...«
    Dun verstummte schnell, als er

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