Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
Schüsseln aus die Tunnelmündung gerade noch sehen kann.«
Die Anweisung wurde übermittelt. Rhodan-Danair fiel wieder an den Schluss des Trupps zurück. Wenige Minuten später wartete der Funker überraschend auf ihn.
»Simain hat Besuch bekommen«, sagte der Mann. »Quartain mit einer Horde Freischärler. Quartain will in den Tunnel eindringen, aber Simain hält ihn noch in Schach.«
»Der hat uns gerade noch gefehlt!«
Vor ihnen schälte sich der Lichtfleck aus der Finsternis, der das Ende des Tunnels markierte. Die Distanz zu den Verfolgern hatte sich inzwischen nur unwesentlich verringert. Anscheinend waren nicht alle Malgonen so leichtfüßig wie der Beauftragte des Unüberwindlichen.
Rhodan gab seine Position in der Nachhut auf und stürmte schließlich als Erster aus dem Tunnel. Mit einem raschen Blick überflog er die Situation. Die Quostohter hockten rechts von der Tunnelmündung dicht gedrängt auf dem Boden. Kauk-Simains Leute machten indes Front gegen eine Horde von etwa zweihundert zerlumpten Quostohtern, dieselben, mit denen sie schon in Anquar-Süd aneinandergeraten waren. Einer von ihnen stand Kauk unmittelbar gegenüber und schien wenig davon beeindruckt, dass ein Schocker auf ihn zielte. Es war Quartain.
Rhodan blieb erst neben Walik Kauk stehen.
»Einmal habe ich dich laufen lassen!«, herrschte er den Freischärler an. »Ein zweites Mal kommst du mir nicht in die Quere!«
Er holte zum Schlag aus.
»Nicht!«, schrie Kauk, aber da traf Rhodans Faust schon das Kinn des Freischärlers. Quartain brach mit einem ächzenden Laut zusammen.
Rhodan fuhr herum. »Wieso nicht?«, erkundigte er sich.
Ein schmerzliches Lächeln erschien auf Kauks Gesicht. »Quartain hat sich eben bereit erklärt, mit uns zusammenzuarbeiten.«
»Oh«, machte Perry Rhodan, und in diesem Augenblick sah er nicht besonders zufrieden aus.
»Ich spüre die Malgonen deutlicher«, sagte Lloyd-Mervain. »Wahrscheinlich bleiben uns nur noch ein paar Minuten. Sie haben die Festung schon weit hinter sich gelassen.«
Quartain kam wieder zu sich und schaute sich im Liegen unsicher um. Rhodan beugte sich zu ihm hinab. »Es tut mir leid«, sagte er. »Das war ein Missverständnis.«
Quartain grinste. Rhodan-Danair reichte ihm die Hand und half ihm auf die Füße.
»Als ich von Simain erfuhr, dass du dieses Lager befehligst, war ich sofort bereit, meinen Plan aufzugeben«, erklärte der Freischärler. »Ich nehme dir den Schlag nicht übel. An deiner Stelle hätte ich wahrscheinlich noch schlimmer gehandelt.«
»Es ist gut, dass du deinen Plan aufgegeben hast«, erwiderte Rhodan. »Du wärst einer Armee von Malgonen geradewegs in die Arme gelaufen.«
Quartain erschrak. »Sie kommen?«
»Etliche hundert, womöglich weit über tausend.«
»Wir haben keine Waffen.«
»Eure Knüppel sind ideal, wenn ihr sie zu handhaben versteht. Die Malgonen sind am Schädel leicht verwundbar. Aber ich hoffe, es wird sich vermeiden lassen, euch in den Kampf hineinzuziehen. Unsere Schocker werden unter den Angreifern aufräumen, nur wenn sie zu schnell heranstürmen, könnten einige unbehelligt bleiben. Um die müsst ihr euch kümmern, gemeinsam mit den anderen Quostohtern. Geht hinter den Fahrzeugen in Deckung und greift die Malgonen nur an, wenn ihr sicher seid, dass sie euch nicht fassen können.«
»Wir werden tun, was du sagst!«, versprach Quartain eifrig.
»Noch eins«, sagte Rhodan. »Es ist nicht nötig, allzu hart zuzuschlagen. Wir brauchen keine toten Malgonen. Macht sie nur vorübergehend kampfunfähig!«
Quartain schaute Danair an, als wüsste er nicht, ob er dessen Verlangen ernst nehmen solle oder nicht. »Du willst die Ungeheuer schonen?«, fragte er ungläubig.
»So ist es. Denke an Anquar-Süd und an Nimroff. Du weißt, er hätte dich mühelos erwürgen können.«
Der Freischärler biss sich auf die Unterlippe. »Einverstanden. Wir machen es, wie du willst«, sagte er schließlich.
Die Suskohnen postierten sich in weitem Halbkreis vor der Tunnelmündung. Sie gerieten nur dann in Gefahr, falls es zum Nahkampf kam. Aber niemand hatte die Absicht, die Malgonen so weit heranzulassen.
Fellmer Lloyd kauerten neben Rhodan. »Sie kommen schnell näher«, sagte er. »Ich spüre ihre Entschlossenheit. Sie wollen die Verteidiger gleich im ersten Ansturm überrennen.«
»Gib mir ein Zeichen, sobald sie noch fünfzig Meter entfernt sind.«
Ein kühler, feuchter Wind strich über das kahle Gelände. Gelblich weißer Nebel –
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