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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gegeneinander auszuspielen. Je intensiver sie sich miteinander zu beschäftigen hatten, desto mehr mussten ihre Aktivitäten gegen mich eingeschränkt werden.
    Ich kam zu dem Schluss, dass ein Besuch der Neunturmanlage kein großes Risiko für mich darstellte, und tat den distanzlosen Schritt.
    Der Wischereffekt stellte sich ein, dann fand ich mich in fremder Umgebung wieder. Das orangefarbene Licht zeigte mir, dass ich die Anlage auf dem Mars erreicht hatte.
    Gleich darauf esperte ich einen Geist, zu dem ich eine starke Affinität hatte. Das überraschte mich deshalb, da ich aus Erfahrung wusste, dass Loower sich grundsätzlich meiner Einflusssphäre entzogen. Deshalb stand für mich sofort fest, dass in der Neunturmanlage Menschen lebten.
    Ich sondierte die Gefühlsausstrahlung, deren Ursprung in einem der anderen Türme lag. Es kostete mich keine Mühe, die Emotionen zu lokalisieren, um den Standort des ›Senders‹ herauszufinden. Danach kehrte ich in meine Großklause zurück und tat den distanzlosen Schritt zum Mars ein zweites Mal. Ich materialisierte in jenem Turm, aus dem die psi-affinen Gefühlsschwingungen kamen.
    Es war der Westturm. Hier waren vier Menschen untergebracht, zweifellos Gefangene. Aber nur zu einem von ihnen registrierte ich die über dem Durchschnitt liegende Affinität.
    Ich sah mich genauer um.
    Bei meinem ersten Streifzug durch den Turm begegnete ich nicht einem der Fremden. Daraus schloss ich, dass die Loower den gesamten Komplex der terranischen Familie zur Verfügung stellten. Meine Beobachtungen zeigten auch, dass sich die Eltern und ihre Töchter innerhalb des Turms ungehindert bewegen konnten.
    Jeder der beiden Erwachsenen und die ältere Tochter wurden stets von einem Helk begleitet. Die loowergroßen kegelförmigen Roboter dienten ihnen als Fortbewegungshilfe und ebenso als Kommunikationspartner.
    Ich wurde Zeuge eines Dialogs zwischen dem Mann und seinem Helk.
    »Warum empfängt der Türmer mich nicht?«, fragte der Terraner zornig. »Ich habe meinen Wunsch deutlich und oft genug geäußert.«
    »Das hast du, Haman«, erwiderte der Helk. »Aber wozu brauchst du den Türmer? Deine Aggressionen kannst du an mir abreagieren. Außerdem steht dir Lank-Grohan jederzeit zur Verfügung.«
    »Halte mir Lank vom Leib!«, rief der Mann zornig aus. »Der macht mich mit seinem Geschwafel völlig verrückt. Man muss schon irre sein, um euer entelechisches Denken zu verstehen.«
    »Das siehst du falsch, Haman.«
    »Wie auch immer. Wenn Lank meine jüngere Tochter nicht in Ruhe lässt, drehe ich ihm den Hals um.«
    »Loower haben keine Hälse«, erwiderte der Helk. »Abgesehen davon übt Lank keinen Zwang auf Baya aus. Sie stellt sich ihm freiwillig zur Verfügung und sucht sogar den Kontakt zu ihm. Wäre es ihr Wunsch, dass Lank sie in Ruhe lässt, würde er das respektieren. Aber Baya denkt bereits entelechisch und weiß, wie wertvoll die Gespräche mit dem Psychologen für sie sind.«
    »Sei still!«, herrschte Haman seinen Helk an und sprang aus der Sitzschale. »Verschwinde, ich habe deine geschwollene Redensart satt! Ich werde Baya schon beibringen, wem sie zu gehorchen hat. Das arme Mädchen weiß überhaupt nicht mehr, wohin es gehört!« Er trat mit dem Fuß gegen den Helk. »Hau endlich ab, du Maschinenmonstrum!«
    Der Helk schwebte davon. »Möchtest du dich bei einem strategischen Spiel abreagieren, Haman?«, fragte er aus sicherer Distanz. »Ich könnte …«
    »Verschwinde!«
    Dem Mann schwoll die Halsschlagader, sein Gesicht verfärbte sich dunkelrot. Ohne weiteren Kommentar schwebte der Helk davon.
    Haman stand zitternd da, die Hände geballt, den Blick ins Leere gerichtet. Er stieß die Luft hörbar aus.
    Das war der Moment für meinen Auftritt. Bei meinem Anblick zuckte Haman überrascht zusammen. Er bekam große Augen und vergaß, den Mund zu schließen. Ich mimte ebenfalls Überraschung.
    »Das … das … Ich dachte … Ich war der Meinung, der einzige Gefangene in diesem Turm zu sein«, stammelte ich.
    »Ich habe doch geahnt, dass ich und meine Familie nicht als Einzige entführt wurden. Lank-Grohan wollte mich zwar vom Gegenteil überzeugen, aber ich habe ihm nie geglaubt«, sagte Haman.
    »Mir hat man dasselbe gesagt«, erwiderte ich. »Lank-Grohan behauptete zwar, dass ich innerhalb des Westturms absolute Bewegungsfreiheit hätte. Aber in diesem Bereich hier war ich vorher nie, und ich bin ohne sein Wissen hierher vorgedrungen.«
    »Dann lassen Sie sich besser

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