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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kabine, du Idiot!«, herrschte Simudden den Rothaarigen an. »Was soll der Mist? Sag bloß, du hast gemerkt, dass ich den Komplex hier zurückgelassen habe, und wolltest ihn dir unter den Nagel reißen!«
    Ernüchtert starrte ten Hemmings auf den Simultankomplex. »Habe ich ...?«
    »Ja, du hast! Aber jetzt werfe ich das Ding aus dem Schiff, damit es nicht noch einmal in unrechte Hände gerät! Und du verschwinde hier! Geh in deine Kabine und werde wieder normal!«
    Simudden lief zu den nächstgelegenen Mannschleusen. Mehrere Raumanzüge hingen dort in den Wandnischen. Er streifte sich einen der Schutzanzüge über, prüfte die Funktionen und betrat die Schleuse.
    Viel zu lang erschien ihm die Zeit, bis die Luft aus der kleinen Kammer abgesaugt war und das Außenschott aufglitt. Scheinbar zum Greifen nahe hing Churuude vor ihm im All. Ringsum die bunten Positionslichter zahlreicher Raumschiffe.
    Pearl Simudden holte weit aus und schleuderte das Gerät mit aller Kraft dem Planeten entgegen. In den nächsten Tagen würde es wohl in der Atmosphäre verglühen.
    Der Akone aktivierte das Einschleusungsprogramm. Das Außenschott wurde verriegelt, Luft strömte zischend in die Kammer, gleich darauf öffnete sich das Innenschott.
    Pearl Simudden klappte den Druckhelm zurück – und taumelte gegen die Wand. Sofort war ihm klar, dass der Simultankomplex entweder in diesem Moment aufgehört hatte zu existieren, warum auch immer, oder dass die Entfernung zu groß geworden war. Dieses eigenartige Gerät hatte ursprünglich der Stabilisierung einer Identität gedient ... Er selbst hatte davon profitiert. Diese ungewohnten Gefühlsanwandlungen ...
    Das Schwindelgefühl war verflogen. Nachdenklich zog der Akone den Raumanzug aus.
    Er fragte sich, was für eine rätselhafte und schillernde Persönlichkeit das gewesen sein musste, die die für Menschen, Orbiter und Kegelroboter so verwirrende und gefährliche Wirkung des Simultankomplexes zur Stabilisierung ihrer Identität benötigt hatte. Aber wahrscheinlich würde er die Antwort darauf nie erhalten.
    Als er an der Funkzentrale vorbeikam, in der Kayna Schatten arbeitete, lief er der Planerin fast in die Hände.
    »Du bist blass, Panika«, sagte sie besorgt.
    Sie hat sich sehr verändert – wie wir alle!, dachte Pearl. Vorübergehend oder für immer?
    »Ich bin nur müde«, erklärte er. »Gibt es etwas Neues?«
    »Du solltest dich ausruhen«, erwiderte Kayna Schatten. »Wir brechen noch nicht auf, sondern haben uns nur in einen größeren Verband integriert.«
    »Wo wird das Ziel der Armada liegen? Hast du den Funkverkehr abgehört?«
    Kayna Schatten nickte. »Einiges spricht für die geplante Aufteilung der Armada in zahlreiche Verbände und demzufolge dezentralisierte Aktionen.«
    »Gegen die Horden von Garbesch? Oder hat man sich eines Besseren besonnen?«
    »Die Orbiter sind unbelehrbar«, sagte Kayna Schatten. »Alle reden nur davon, dass die Horden von Garbesch geschlagen werden müssen. Und bei dieser Massierung von Raumschiffen zweifle ich nicht daran, dass sie geschlagen werden – auch wenn das Opfer nicht die Horden von Garbesch sein werden.«
    »Und die Menschheit ahnt nicht, was da auf sie zukommt«, sagte Pearl Simudden dumpf.
    »Wir befinden uns immerhin auf einem Erkunder.«
    »Und?«
    »Die Erkunder werden der Armada wohl vorausfliegen, bevor größere Aktionen anlaufen. Du könntest mit dem Simultankomplex die Besatzung ...«
    Pearl Simudden schüttelte den Kopf. »Er existiert nicht mehr, Kayna. Wir sind wieder auf uns selbst angewiesen.«
     
    ENDE
     

Nachwort
     
     
    »Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.« Dass dieses bekannte Zitat von Wilhelm Busch auch in der Zukunft nichts von seiner tiefgründigen Bedeutung verloren hat, bekommen die Terraner deutlich zu spüren.
    Die eine Bedrohung, die Flotte der Loower im Solsystem, scheint glücklich überstanden zu sein, und eigentlich wäre es nun an der Zeit, dass die Liga Freier Terraner und die Galaktische-Völkerwürde-Koalition in einer gemeinsamen Anstrengung alles das in Ordnung bringen, was nach dem Ende der Larenherrschaft noch in Trümmern liegt. Das ausgehende 36. Jahrhundert sollte eine Zeit des friedlichen Aufbaus sein. Doch erneut ziehen dunkle Wolken herauf und diesmal nicht nur über dem Heimatsystem der Menschen. Große Bereiche der Milchstraße werden wohl unter der Armada der Orbiter zu leiden haben.
    Bislang können die Verantwortlichen diese Gefahr noch gar nicht erkennen.

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