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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ständig enger werdende Schläuche und ließ sich in scheinbar bodenlose Abgründe fallen, die jedoch urplötzlich zusammenwuchsen. Seine verzweifelten Versuche, die Hindernisse zu durchbrechen, endeten ebenso kläglich wie jene, sich in dem Chaos zu orientieren. Er kehrte um und eilte die soeben passierten Stationen zurück, doch die Bedingungen waren schon nicht mehr dieselben. Alles änderte sich schlagartig, und oft hatte er das Gefühl einer Fahrt ohne Bewegung. Er trat auf der Stelle und mit ihm das riesige Raumschiff. Er war in der metallenen Hülle gefangen, unter einem Folterhelm zum Albtraum verurteilt.
    Er konnte nicht mehr, er musste ausbrechen.
    Margor streifte die SERT-Haube ab und floh. Es gab nur einen Platz, an dem Schutz und Geborgenheit auf ihn warteten – bei seinen Psychoden! Ihre Parusie würde alle Schrecken von ihm abhalten, an ihr konnte er sich aufrichten. Die Ausstrahlung der Psychode vermochte ihn zu stärken.
    Sie allein konnten ihm die Kraft geben, diese Bewährung zu bestehen.
    Als er sich zwischen die paraplasmatischen Gebilde begab, spürte er ihre Kraft auf sich übergehen. Die Ruhe kehrte zurück. Die Parusie besänftigte ihn und machte ihn zufrieden. Er wurde wieder stark und verstand seine Panik nicht mehr. Die Psychode zeigten ihm den Weg.
    Es war so einfach, sich in diesem Chaos zurechtzufinden. Und es gab eine Methode, wie er alle Probleme mit einem Schlag lösen konnte.
    Er war in der Lage, dieses Chaos zu ordnen. Nur er allein hatte die Macht dazu. Er brauchte nur in die paraplasmatische Sphäre einzugehen und würde mächtiger werden, als er es sich in seinen kühnsten Träumen erhofft hatte.
    Das war Allmacht!
    Und wie er sich zu dieser Größe emporschwingen konnte?
    Das Königspsychod signalisierte es ihm, und das Amulett sandte ihm ebenso starke Impulse. Beide standen sie miteinander und mit seinem Denken in Einklang.
    Der Körper fesselt dich, Boyt. Streife ihn ab! Schlüpfe aus dieser leeren Hülle, aus diesem Körpergefängnis, das dich an deiner Entfaltung hindert.
    Wie das geht? Eine Million Läander haben es vor langer Zeit vorgeführt. Sie warten, Boyt ... Wir helfen dir. Folge uns!
    Es war wirklich leicht. Es gelang ihm fast spielend, den Körper aufzugeben, die Barriere der Dimensionen zu durchbrechen und auf die nächsthöhere Daseinsebene überzuwechseln.
    Das war die Erfüllung. Er hatte nie etwas anderes gewollt, hatte nur sein unbewusstes Streben nicht erkannt, das Drängen seines Unterbewusstseins nach Entfaltung. Deshalb hatte er Ersatzlösungen angestrebt. Aber das war endgültig vorbei.
    Nun war er körperlos – und wuchs.
    Er sah ein kugelförmiges Objekt schrumpfen und in der Dimension verschwinden, die er soeben verließ. Das war die MOONBEAM.
    Er wurde größer und noch größer, wuchs zu einem gewaltigen hohlen Gebilde. Nahezu fünf Lichtjahre durchmaß es.
    Er, Boyt Margor, wurde zu einem Teil der paraplasmatischen Sphäre. Und er war nicht irgendein Teil, sondern die wichtigste Komponente unter einer Million. Er war das befriedende Element, das für die Beilegung der chaotischen Zustände sorgte. Er brachte Ordnung und Vollkommenheit – er, der Körperlose, der als Boyt Margor vergeblich das Absolute angestrebt hatte. Nun war er dieses Absolute geworden und hatte einer Million Körperlosen zu ihrer Bestimmung verholfen.
    Er, der Staubmantel der Provcon-Faust. Ein glattes, rundes Hohlgebilde, befriedet und zufrieden.
    Der Suchende war zur Ruhe gekommen. Ein Kreis hatte sich nach Jahrhunderttausenden geschlossen.
     
    Ronald Tekener setzte alles auf eine Karte. Wenn das Raumschiff im Mahlstrom der paraplasmatischen Sphäre vernichtet wurde, hatte er ohnehin nichts mehr zu verlieren. Gerade als die MOONBEAM von einem neuen Beben erfasst wurde, überrannte er seine Wächter und stürmte zum Antigravschacht. Die Paratender reagierten überhaupt nicht darauf. Bevor Tekener im Antigravschacht nach unten sank, sah er, dass der HÜ-Schirm flackerte.
    Ihm blieb nicht mehr viel Zeit, bis der Schutzschirm endgültig zusammenbrach und das Schiff den kosmischen Gewalten ausgeliefert war.
    Tekener erreichte das Deck, auf dem sich der Laderaum mit den Psychoden befand. Er war sicher, dass sich Margor dorthin zurückgezogen hatte.
    Er begegnete mehreren Paratendern, aber sie stellten sich ihm nicht in den Weg. Sie waren starr vor Schreck. Vor dem großen Schott standen nicht einmal Wachtposten. Erst als Tek das Schott öffnete, sah er sie: zwei geschrumpfte,

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