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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kostbare Geschoss traf den Fürsten nicht und zerschellte auf dem Boden.
    Aber etwas anderes traf den Fürsten weitaus mehr, als die Vase es vermocht hätte.
    Die Oberfläche des Säulenstumpfes blinkte plötzlich in kurzen Intervallen – und der Sockel eines Reiterstandbilds in der Mitte der Vorhalle drehte sich langsam nach links.
    Nurim Dagorew wurde bleich. Er stürmte los, sprang auf den Säulenstumpf und setzte sich auf die blinkende Fläche. Irgendwo klickte etwas, dann drehte sich der Sockel wieder in die Ausgangsposition zurück.
    Mit angehaltenem Atem wartete Dagorew darauf, dass der Spalt, der sich soeben geöffnet hatte, wieder verdeckt wurde – und ob die in der Halle anwesenden fünf Orbiter etwas von dem Vorgang bemerkt hatten. Doch die Doppelgänger waren mit der Untersuchung und dem Abschalten der Vorhallenpositronik beschäftigt und hatten nur einmal kurz herübergeschaut, als die Vase am Boden zerschellte.
    »Da habe ich beinahe etwas angerichtet«, flüsterte Vljegah, während sie neben den auf dem Säulenstumpf hockenden Fürsten trat.
    »Es handelt sich zwar nur um einen falschen Zugang, der nach fünfhundert Metern blind endet, aber hätten die Orbiter ihn entdeckt, wären sie vielleicht auf den Gedanken gekommen, nach echten Zugängen in die Unterwelt zu suchen. Besorgen Sie etwas Schweres, das wir auf den Säulenstumpf stellen können!«
    »Eine andere Vase?« Die Chaioanerin musterte die zahlreich vorhandenen Vasen und Krüge. »Ich fass keine mehr an. Womöglich lege ich den echten Zugang bloß.«
    »Du hast eine schlechte Meinung von der Fantasie unseres Kaisers«, erwiderte Fürst Dagorew. »Nimm irgendeine Vase!«
    Vljegah gehorchte. Augenblicke später konnte der Fürst endlich seinen auffälligen Sitzplatz verlassen.
    Die Hundertschaft der Orbiter zog ab, nachdem alle wichtigen Positroniken im Palast desaktiviert waren.
    »Endlich!« Vljegah seufzte erleichtert. »Brechen wir sofort auf, Nurim?«
    »Was heißt ›wir‹?«, fragte Dagorew.
    »Es heißt, dass ich mitkomme, wenn du ...«
    »Pst!«, flüsterte der Fürst. »Die Orbiter haben bestimmt überall Mikrospione versteckt. Erst wenn wir sie gefunden und beseitigt haben, dürfen wir wieder offen reden.«
     
    Pyon »Kaktus« Arzachena stocherte mit einem Stück Draht im Kopf seiner qualmenden Tabakspfeife herum. Sein schmales, braunhäutiges und außerordentlich faltiges Gesicht war zu einem verschmitzten Lächeln verzogen.
    »Selbstverständlich bin ich mit von der Partie, wenn es darum geht, etwas für Olymp zu tun, Tiff. Ich verdanke den Freihändlern sehr viel, vor allem aber Anson Argyris.«
    »Das Gleiche gilt für mich«, warf der zweite Besucher in Tifflors Arbeitsraum ein.
    Der Erste Terraner wandte den Kopf und musterte Hotrenor-Taak. Manchmal musste er sich fragen, ob er nur träumte, dass aus dem Anführer der larischen Invasionstruppen ein aufrichtiger Freund der Menschheit und wertvoller Helfer der GAVÖK geworden war.
    »Ich freue mich, dass Sie sich zur Verfügung stellen, Hotrenor-Taak. Aber ich bitte darum, auch das große Risiko zu sehen, das Sie mit einem Flug nach Olymp eingehen würden.«
    »Risiken lassen sich nie ganz vermeiden – es sei denn, wir würden überhaupt nichts tun. Wir müssen wissen, was auf Olymp vorgeht und warum die Orbiter auf der Welt der Freifahrer gelandet sind.«
    »Richtig«, pflichtete Pyon Arzachena dem Laren bei. »Wir werden sofort mit der HOBBY-BAZAAR starten.«
    »Nicht mit Ihrem Schiff, Pyon«, erwiderte Julian Tifflor.
    »Warum nicht, Tiff? Es ist ein gutes Schiff, und ich kenne mich blendend mit ihm aus.«
    »Das bestreitet niemand.«
    »Aber wie ich Tiff kenne, wird er bereits ein Schiff für den Einsatz präpariert haben – mit all den kleinen Wunderdingen, die Geheimdienste parat halten«, warf Hotrenor-Taak ein.
    »Sie kennen sich in dieser Materie noch besser aus als ich, Taak«, sagte Tifflor. »Ja, so ist es. Deshalb ist die HOBBY-BAZAAR für diese Mission ungeeignet, Pyon.«
    Arzachena fuhr sich mit den Fingern durch die stachligen Haarborsten, die ihm den Spitznamen eingebracht hatten.
    »Wenn es so ist, sage ich nichts dagegen, Freunde. Was ist es für ein Schiff?«
    »Ein Hundert-Meter-Kugelraumer der GAVÖK, die VARAULT VENCHKE«, antwortete Tifflor. »Kommandant ist Raumkapitän Oscar ›Pig‹ Rizzo.«
    »Ein vielversprechender Spitzname.« Arzachena paffte graue stinkende Wolken in die Luft.
    Julian Tifflor wedelte mit den Händen vor seinem Gesicht. Er

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