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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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halten und in ihrer Überheblichkeit die Götter herausfordern.
    Zum Glück sind meine Lehren der nächsten Generation bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Sie verehren die Götter und ihre Heiligtümer. Daran können Eloha und ihre abtrünnigen Priesterinnen nichts mehr ändern.
    Sie sind in der Überzahl, und ich muss mich ihrer Gewalt beugen. Es fällt ihnen nicht schwer, mich zu überwältigen.
    »Schade um dich, Regga«, sagt Eloha. »Ich hatte so sehr gehofft, dass du mich überdauern und mein Werk fortführen würdest. Aber dein Animus ist stärker.«
    Die Ketzerinnen stoßen mich ins Freie. Der Sturm zerreißt mein zorniges Abschiedslied und trägt es fort. Er wird es über die ganze Welt verbreiten, dass jeder aufrechte Zwotter es hören kann.
    Ich scheide in der Gewissheit, dass in den Höhlen eine neue Generation heranwächst, die wieder voll Ehrfurcht vor den Göttern ist.

9.
     
     
    Jennifer Thyron
    Es wäre interessant gewesen, die genauen Umstände für die Flucht der Lemurer und späteren Vincraner in die Dunkelwolke zu erfahren. Doch in der Hinsicht schien das Psychod kein Wissen zu haben.
    Jennifer besaß darüber mehr Informationen als Tezohr, denn schon beim ersten Kontakt mit den Terranern vor 128 Jahren hatten die Vincraner ihre Geschichte erzählt.
    Sie hatten sich auf der Flucht nicht nur vor den Halutern befunden, die vor fünfzigtausend Jahren in der Milchstraße wüteten, sondern auch vor anderen lemurischen Volksstämmen. Der Hauptgrund der Verfolgung durch die eigenen Artgenossen mochte gewesen sein, dass die Vincraner sich weigerten, über den Sonnensechsecktransmitter nach Andromeda zu gehen. Ebenso mochte mitgespielt haben, dass sie Mutanten gewesen waren. Es konnte als erwiesen gelten, dass die Vincraner schon vor fünfzigtausend Jahren ausgeprägte Parasinne besessen hatten, denn andernfalls hätten sie kaum den Zugang zur Dunkelwolke gefunden. Sie mussten schon damals »Paralauscher« oder »Vakutaster« gewesen sein.
    Sie waren überaus empfänglich für die Ausstrahlung der Psychode, doch wirkte sich diese negativ aus. Das führte dazu, dass die Vincraner die Bedeutung der Kunstwerke verkannten und sie in ihrer Sorge um die eigene Existenz zerstörten und mit einem Tabu belegten. Dieses Tabu existierte noch in Jennifers Gegenwart. Ebenso wie einige Dutzend Psychode, die von den Zwotterfrauen vor der Zerstörung gerettet worden waren.
    Die Vincraner führten in der Dunkelwolke ein zurückgezogenes Leben, bis vor einigen Jahrhunderten die larischen Flüchtlinge aus der Galaxis Provcon eintrafen. Da die Provcon-Laren eindeutig weder lemurischer noch halutischer Abstammung waren, gewährten die Vincraner ihnen in der Dunkelwolke Asyl und übernahmen für sie die Rolle von Vakulotsen. Die Dunkelwolke erhielt den neuen Namen Provcon-Faust.
    Erst zu Beginn der Larenkrise, als die Terraner sich mit den Provcon-Laren gegen das Hetos der Sieben verbündeten, prägte Perry Rhodan den Namen »Point Allegro«. Bald darauf erhielt die Dunkelwolke den Zuzug weiterer Flüchtlinge: Menschen, die sich vor den Laren in Sicherheit brachten und auf Prov III siedelten – und diesen Planeten Gäa tauften, die zweite »Mutter Erde«.
    Jennifer hatte erwartet, dass Tezohr ihren Gedankengang unterbrechen würde, um ihr weitere Daten über die Entwicklung der Zwotter zu vermitteln. Aber offenbar hatten während des Zeitraums von fünfzigtausend Jahren keine gravierenden Veränderungen stattgefunden. Am Schicksal von Regga-Reggard war ersichtlich geworden, dass es in der Entwicklung der Zwotter keine Höhepunkte mehr gegeben hatte. Sicherlich fanden immer wieder Versuche statt, mithilfe der Psychode das geistige Tief zu überwinden. Ahrzaba, die Experimentatorin der Gegenwart, hatte so etwas angedeutet. Doch mussten diese Versuche durchweg Fehlschläge gewesen sein, was die unveränderte Situation der Zwotter bewies.
    Sie waren in einem Teufelskreis gefangen. Nicht nur der Verfolgung und Diskriminierung durch die Vincraner ausgesetzt, sondern durch den ständigen Geschlechtswechsel in ihrer Arbeit immer wieder zurückgeworfen und durch den Aberglauben in den eigenen Reihen behindert.
    Ein Wunder, dass es überhaupt je gelungen war, ein Psychod zu aktivieren. Es wäre wohl auch kaum dazu gekommen, wäre der Anstoß nicht aus der paraplasmatischen Sphäre gegeben worden.
    Tezohr hatte schon in der Vergangenheit die Vorgänge in der Dunkelwolke und auf Zwottertracht durch sein Psychod beobachtet. Aber

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