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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kaffee.
    »Also...?«
    »Sind Sie geneigt, unsere kleine Meinungsverschiedenheit an Bord der MEMPHIS zu vergessen?«
    »Aha - Sie legen also doch keinen Wert darauf, als Meuterer angezeigt zu werden.«
    »Das ist nicht das eigentliche Motiv. Aber wenn Sie schon darauf zu sprechen kommen - ja, das spielt auch eine Rolle.«
    »Was bieten Sie dafür?« Die Frage rutschte ihr einfach so heraus. Im nächsten Moment hätte Lyn sich dafür am liebsten die Zunge abgebissen.
    »Informationen«, sagte Jak Nyman. »Zweifellos stehen wir unmittelbar vor der größten Entdeckung in der Geschichte der terranischen Physik. Die Barys ist voller Unglaublichkeiten.«
    »Zum Beispiel...?«
    »Die leuchtenden Körper, die wir sahen, weisen das reine Spektrum eines schwarzen Strahlers auf, kontinuierlich ohne eine einzige Emissions- oder Absorptionslinie. Es gibt Dutzende von Sonnen und Hunderte von Planeten...«
    »Sonnen? Planeten?«
    »Wir haben sie so genannt. Es gibt Körper, die aus eigener Kraft strahlen, und andere, die das Licht nur reflektieren. Und hören Sie sich das an: Eine Unmenge von Planeten hat eine Albedo von mehr als einhundert Prozent, weitaus mehr sogar!«
    »Sie reflektieren mehr Licht, als sie empfangen?«
    »Das ist natürlich unmöglich.« Nyman lachte. »Wir glauben, dass im
    Innern der Barys das Gesetz nicht mehr gültig ist, wonach die Amplitude einer kugelförmigen elektromagnetischen Welle sich umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstands vom Ausgangspunkt verhält. Ein Planet, der sich zweimal so weit wie ein anderer von einer Sonne entfernt befindet, enthält nicht den vierten Teil des Lichtes, sondern weitaus mehr, womöglich sogar genauso viel wie der andere.«
    »Das ist ein Gesetz der Geometrie, kein physikalisches Gesetz«, hielt Lyn dem Wissenschaftler entgegen.
    »Das weiß ich. Aber die Geometrie der Barys ist eben auch nicht das, woran wir gewöhnt sind.«
    Lyn stocherte in ihrem Teller herum.
    »Also, wie steht’s?«, fragte Nyman.
    »Angenommen. Sie haben mich zum Frühstück so vorzüglich unterhalten, dass ich die Sache mit der Meuterei vergessen werde.«
    Er stand auf. »Das ist großartig. Und gut für Sie.«
    Die Beibootkommandantin sah Nyman von unten herauf an. »Gut für mich? Wieso?«
    »Sie meinten, es ginge nur um mich. Ich gebe zu, obwohl ich bei dem Verfahren nichts zu befürchten hätte, wäre es mir doch unangenehm gewesen, eine Untersuchung wegen Meuterei in meinen Personalakten stehen zu haben. Aber die Sache hat eine wesentlich bedeutendere Kehrseite. Ich habe inzwischen analysiert, was geschehen wäre, wenn wir den Linearflug gewaltsam abgebrochen hätten.«
    Ich weiß, was jetzt kommt, dachte Lyn verzweifelt. Muss ich ihn trotzdem fragen ?
    »Was?«, hörte sie sich sagen.
    »Wir wären verloren gewesen. Und Sie hätten sich mit Ihrer Anzeige wegen Meuterei unsterblich blamiert.«
    Laire hatte sich an der Besprechung der Ergebnisse des ersten Vorstoßes nicht beteiligt, obwohl er von Perry Rhodan dazu aufgefordert worden war. Das gab dem Terraner zu denken.
    »Ich werde das dumme Gefühl nicht los, dass Laire lediglich auf eine Botschaft der Kosmokraten wartet«, stellte Rhodan fest, als die Konferenz vorüber war und er sich mit Atlan und Bull zusammen eine Entspannungspause gönnte. »Sobald die Nachricht eintrifft, kommt er zu uns und sagt, dass es so überhaupt nicht geht, wie wir uns das vorstellen, und wie die Sache tatsächlich zu laufen hat.«
    Später suchte er Lyn Degas auf.
    »Ich weiß die Ehre Ihres Besuchs zu schätzen«, sagte die junge Frau überrascht. »Wenn ich dabei nur nicht die dumpfe Ahnung hätte, dass wieder etwas Unangenehmes dahintersteckt.«
    »Eines Tages werden Sie Ihr angeborenes Misstrauen übertreiben, und die Welt wendet sich von Ihnen ab«, sagte Rhodan amüsiert. »In diesem Fall allerdings haben Sie recht. Wollen Sie die Expedition noch einmal unternehmen? Mit sechs Schiffen und Sie als Verbandsführerin?«
    Lyn starrte den Terraner sekundenlang verblüfft an, dann lachte sie schallend.
    »Mit Speck fängt man Mäuse. Und ich nehme an, wenn ich Ihre Bitte abschlage, kommt postwendend ein direkter Befehl, noch dazu ohne den Speck.«
    »Das liegt nicht in meiner Absicht. Ein Befehl vielleicht, aber Sie wären immer noch Verbandsführerin.«
    Ein Zittern ging durch den Boden. Ein hohles Seufzen drang aus dem Riesenleib des Schiffes. Zehntelsekunden später gellten Alarmsirenen.
    Rhodan winkelte den Arm an, sein Kombiarmband aktivierte

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