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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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oder eine höhere Macht unserem Verständnis bewusst Grenzen gesetzt hat, gerade damit wir nicht für alles eine Erklärung finden.«
    Hamiller Kurzsichtigkeit wurde deutlich, als er verwirrt blinzelte.
    »Aber ich kann nicht einfach die Hände in den Schoß legen. Da draußen liegen Anfang und Ende allen Wissens ausgebreitet, und ich soll sie mir nicht ansehen? Nimm die Barys-Körper zum Beispiel. Wir nennen sie so, weil wir nicht wissen, um was für eine Art von Körpern es sich handelt. Zu Anfang, als die BASIS hier ankam, hatten sie ein einheitliches Spektrum. Dann traten die ersten Verschiebungen ein, bis die Barys in allen Farben des Regenbogens schillerte. Und nun ist einer der Körper vollends verschwunden.«
    Geoffry Waringer horchte auf. »Wirklich verschwunden? Oder nur unsichtbar geworden?«
    »Wenn ich das wüsste.« Hamiller seufzte. »Es geht keine nachweisbare Strahlung mehr von ihm aus. In meinem bisherigen Vokabular hätte das geheißen, dass er verschwunden ist. Hier bin ich meiner Sache aber nicht mehr sicher.«
    Eine Zeit lang war es still, dann nahm Waringer den Faden wieder auf.
    »Ein Gedanke geht mir seit Tagen durch den Kopf. Wir wissen, dass es sich nicht um eine nach eigenen Gesetzen existierende, sondern um eine manipulierte Materiequelle handelt. Wir glauben auch zu wissen, dass sich in der Barys die Masse zahlreicher Galaxien zu einer unvorstellbaren Dichte konzentriert hat und dass das Raum-Zeit-Gefüge infolge dieser Materieballung in kaum vorstellbarer Weise verzerrt, verdreht und umgestülpt ist. Wir versuchen, Modelle dieses Kontinuums zu entwickeln und mit ihrer Hilfe seine Charakteristiken zu erkennen und die Gesetze zu lernen, von denen es beherrscht wird. Aber während wir darauf achten, vergessen wir das Einzige, was wir mit Sicherheit wissen, nämlich dass wir eine manipulierte Materiequelle vor uns haben. Die reine Wissenschaft kann über die Verhältnisse in der Umgebung dieser Quelle ebenso wenig aussagen wie über das Verhalten eines Steines, der sich in der Hand eines Menschen befindet. Es kommt in erster Linie auf den Menschen an, was der Stein als Nächstes tut, nicht auf die Naturgesetze.«
    Payne Hamiller nickte zögernd.
    »Ich glaube, ich weiß, worauf du hinauswillst. Selbst in der Umgebung einer manipulierten Materiequelle müssen Erkenntnisse zu gewinnen sein, die unserem Verständnis des Universums weiterhelfen. Aber es gibt Faktoren, die eine Analyse der Lage nicht nur erschweren, sondern diese Analyse von sich aus beeinflussen und gewissermaßen unnatürliche Verhältnisse schaffen.«
    »Ich nehme die Existenz eines Faktors an«, erwiderte Waringer. »Aus Mangel an besseren Einfällen nenne ich ihn den organischen Faktor.«
    Es war finster. Ein schmaler Lichtstreif zog sich weit drüben zur linken Hand durch den schwarzen Himmel. Ein leichter Wind strich durch die Nacht und brachte den Wüstensand zum Singen.
    »Name unbekannt?«, fragte Perry Rhodan.
    »In der Sprache der Wesen, die einst hier lebten, wurde dieser Planet >Die Welt der Städte unter dem Sand< genannt«, antwortete Laire zur Überraschung seiner Begleiter. »Der Name ist längst in Vergessenheit geraten, denn die Wesen existieren in ihrer herkömmlichen Form nicht mehr.«
    Das war die längste Erklärung, die der Roboter während der letzten Wochen abgegeben hatte. Rhodan nahm sich vor, die günstige Gelegenheit zu nützen.
    »Ich hatte den Eindruck, dass es auf jeder dieser Welten ständig hell ist, weil wir uns inmitten einer Stemballung von unglaublicher Dichte befinden. Woher also die Dunkelheit?«
    »Dafür ist die eigenartige Konstellation verantwortlich. Dieser Planet
    ist in Wirklichkeit nur der Mond eines Planetenriesen, der größere Körper verdunkelt vorübergehend den Himmel. Der Mond führt während eines Umlaufs um den Planeten mehrere Drehungen um die eigene Achse aus.«
    »Und was suchen wir hier? Dasselbe wie auf der Welt mit der Ringstadt?«
    »So ist es. Unser Aufenthalt wird auch hier nur von kurzer Dauer sein. Vor uns liegen noch viele andere Ziele.«
    »Wie lange wird unsere Reise insgesamt dauern?«, wollte der Arkonide wissen. »Wir sind von jeglicher Verbindung mit der BASIS abgeschnitten und wissen nicht, was dort geschieht.«
    »Wie lange unsere Reise dauert, hängt von Parametern ab, auf die ich keinen Einfluss habe«, sagte Laire. »Was die BASIS anbelangt, so müsst ihr euch keine Sorgen machen. Die, in deren Auftrag ich handle, hätten mich davon in Kenntnis

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