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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Eile durch den schmalen Korridor, dass er sich den Handrücken aufschürfte. Das fremde Wesen hielt sich nicht im vorderen Raum auf,
    also musste es nach draußen gelaufen sein. Atlan und Laire standen in der Nähe des Ausgangs.
    »Habt ihr es gesehen?«, fragte Rhodan.
    »Was?«
    »Das Geschöpf. Zierlich, mit einem großen Schädel. Es muss unmittelbar an euch vorbeigekommen sein.«
    Atlan schüttelte den Kopf. »Hier ist nichts vorbeigekommen.«
    »So, wie du es beschreibst, haben die Erbauer der Städte unter dem Sand ausgesehen«, sagte Laire.
    »Dieses Wesen redete mit mir«, bemerkte Rhodan.
    »Wie?« Atlans Stimme hatte einen spöttischen Klang. »Interkosmo?«
    Rhodan schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.
    »Ich Narr! Sie lernten die Mentalenergie beherrschen. Das zierliche Wesen war ein Telepath!« Er wandte sich an Laire. »Wer ist Gourdel?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Ein Geräusch war plötzlich zu hören, ein dumpfes Grollen wie ferner Donner. Der Boden zitterte sekundenlang.
    »Wir müssen gehen«, sagte Laire hastig. »Unsere Aufgabe hier ist getan.«
    Die zuvor so ruhige Welt war in Aufruhr geraten. Èin heftiger Sturm wirbelte den Wüstensand auf, und der Himmel war voller Leuchterscheinungen. In unregelmäßigen Abständen grollte der Boden wie von fernen Erdbeben.
    Rhodan war der Letzte, der die Aufzugkammer im Innern des Felsblocks verließ. Er blickte auf und sah durch den wirbelnden Staub eine gleißende Feuerkugel, die von Sekunde zu Sekunde größer und greller wurde.
    »Meteorit!«, schrie er durch den Sturm.
    Er warf sich hinter dem Felsklotz nieder. Aber schon bäumte sich das Erdreich auf. Er wurde in die Höhe geworfen und fand sich Augenblicke später am Fuß einer Düne wieder. Ein heißer Orkan tobte über ihn hinweg.
    Die Düne rutschte in sich zusammen. Perry wurde halb unter dem Sand begraben und schlug wild um sich. Er brauchte jetzt Bewegungsfreiheit, denn er war verloren, sobald der Sand ihn niederdrückte. In der zusammengebrochenen Düne schuf Rhodan sich eine Höhlung. Obwohl der ausgetrocknete Sand stetig nachrutschte, spürte er instinktiv, in welcher Richtung ihm die Sandmassen den geringsten Widerstand entgegensetzten. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen die Wand, die ihm den
    Weg versperrte, und stolperte und stürzte zu Boden, weil das Hindernis schneller als erwartet nachgab. Mit hastigen Atemzügen, die Hände filternd vor dem Gesicht, pumpte er sich die schmerzenden Lungen voller Luft. Sand knirschte zwischen den Zähnen und stach in die Augen.
    Er raffte sich auf. Die zuckenden Himmelslichter tauchten die Wüste in ein gespenstisches Dämmerlicht. Der Felsblock war verschwunden und mit ihm die Dünen, die ihn umgeben hatten.
    Anhaltendes Dröhnen drang von allen Seiten auf ihn ein. Unzählige Meteoriten rasten aufglühend durch die Atmosphäre. Der Planet bebte unter dem fortwährenden Bombardement.
    Die Ringe stürzen herab!, schoss es Rhodan durch den Kopf. "
    Von Atlan und Laire sah er nirgendwo eine Spur. Der Roboter war Rhodans einzige Hoffnung, von der sterbenden Welt zu entkommen. Er suchte nach einer Deckung, die ihm wenigstens etwas trügerischen Schutz bot, bis Laire wieder auftauchte. Aber der Orkan hatte die Wüste flach gefegt, und selbst der mächtige Felsklotz hatte dem nicht widerstehen können.
    Perry blickte in die Höhe und versuchte, in den huschenden Blitzen der Meteoriten ein Muster zu erkennen, das ihm verriet, in welche Richtung er sich wenden musste. Wenn der Trümmerhagel wirklich von den zerfallenden Ringen herrührte, dann konnte nur ein schmales Band der Oberfläche davon betroffen sein.
    Beißender Rauch stieg ihm in die Nase. Fast wäre er über ein glühendes Trümmerstück gestolpert, das tief im Sand steckte.
    »Es ist keine Zeit mehr zu verlieren, Perry Rhodan«, erklang es hinter ihm.
    Er fuhr herum. Nie zuvor hatte ihn der Anblick der großen schlanken Gestalt mit solcher Erleichterung erfüllt.
    »Laire! Wo ist Atlan?«
    »In Sicherheit. Es wird Zeit, dass wir ebenfalls gehen. Das Ende dieser Welt ist gekommen.«

31.
    Sie schleppten Hormel Dan in den Regenschatten eines der größeren Wrackstücke. Seine Wunde blutete zwar stark, stellte sich aber als oberflächlich heraus. Aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte er schon nach ein paar Minuten, zur selben Zeit ließ der Regen nach.
    »Verzeih«, murmelte er, als er die Augen öffnete und Lyn Degas sah, die sich über ihn beugte.
    »Warum das, du Holzkopf?«, fuhr sie

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