Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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noch weit von der Materiequelle entfernt war, denn sein Skrimarton blieb , weiterhin wie tot.
    Am Verstummen des Antriebs und der Aufhebung der künstlichen Schwerkraft erkannte der Quellmeister wenig später, dass die Space-Jet gelandet war. Fahrka-Tet erschien, um eine Meldung zu machen. Aber da tauchte Laire hinter ihm auf und machte jede Ankündigung überflüssig.
    »Es ist nötig, die TARTUS vorübergehend hier abzustellen«, eröffnete der Roboter das Gespräch. »Ich muss dich bitten, dass du dich noch ein wenig geduldest, bevor du ans Ziel gebracht wirst. Ich warte auf neue Nachrichten von den Kosmokraten.«
    »Ich kann warten«, sagte Pankha-Skrin.
    »Begleitest du mich hinaus?«, fragte Laire. »Dies ist eine Welt mit guten Lebensbedingungen. Die Schwerkraft liegt nur wenig über einem terranischen Gravo, das Atmosphäregemisch ist für Loower gut verträglich.«
    »Ich bin an das Leben auf Raumschiffen gewöhnt«, erwiderte Pankha-Skrin. »Aber ich setze auch gern meinen Fuß auf festen Planetenboden.«
    »Der Anblick der Fauna und Flora dieser Welt wird dich ablenken. ?} Du sollst nicht immerfort grübeln. Du kannst dich auf dieser Welt frei bewegen, Augustus wird über dich und deinesgleichen wachen.«
    Der Quellmeister folgte dem Roboter, der ihn beinahe um eine Körperlänge überragte. Was flir ein präzises, vollkommenes Instrument, 1 einem Helk nicht unähnlich, dachte Pankha-Skrin. Und er fragte sich, ob Laire womöglich der Archetyp aller loowerischen Helks war. Dabei kam es auf das Äußere gar nicht an, sondern auf die Programmierung.
    Irgendwie fand Pankha-Skrin, dass sein Nistor eine ähnliche Bestimmung wie Laire hatte - so unentelechisch eine solche Überlegung auch war.
    Sie verließen die Space-Jet.
    Vor ihnen breitete sich eine exotische Landschaft aus. Sie mochte der i urweltlichen Erde ähnlich sein, auf der die Loower einst das Augenobjekt versteckt hatten. Sie erinnerte Pankha-Skrin jedoch auch an die Beschreibung von Zaltertepe, die ihm sein Helk Nistor gegeben hatte. ? v
    Aber solche Vergleiche sagten eigentlich wenig aus, denn für Pankha-Skrin war jede blühende Welt exotisch. Von den wenigen Welten, die der Quellmeister kannte, waren die meisten endlose Wüs- . ten gewesen, sterbende Planeten, die sich für den Bau von Neunturmanlagen eigneten. Alle Anlagen waren von seinem Volk in Trümmer- , bauweise errichtet worden, um den Feind in die Irre zu führen. Und
    man hatte dazu meist uralte Planeten ausgewählt, auf denen das Leben im Sterben lag ...
    Darum war dies für den Quellmeister eine exotische Welt. Sie trug den Keim überschäumenden Lebens und zeigte die Früchte der kosmischen Aussaat in bunter Vielfalt.
    »Zeigst du mir das alles, um mich an das Wirken der Kosmokraten zu erinnern?«, fragte Pankha-Skrin. »Wir Loower haben gegen die Schwarmkonstrukteure rebelliert, weil wir nicht das Schicksal der anderen Hilfsvölker erleiden wollten. Das musst du berücksichtigen, wenn du daran denkst, was mein Volk dir angetan hat.«
    »Ich hege keinen Groll«, sagte Laire. »Wäre es anders, würde ich nicht davon sprechen, dass Feinde von gestern zu Partnern von morgen werden können.«
    »Das lässt sich auf die Loower nicht anwenden, denn wir sind die Leidtragenden, wie immer du es auch sehen magst.«
    Sie schritten über blühendes Moos, aus dem sich Faminseln erhoben. Vogelschwärme zogen über den grünen Himmel. Es raschelte zwischen den Famen, und gelegentlich zuckte ein Strahlenfinger von der Space-Jet herüber und erlegte einen tierischen Räuber.
    »Kehren wir um, ich will nicht, dass meinetwegen das Leben dieser Welt gemeuchelt wird«, sagte Pankha-Skrin. »Dein Augustus scheint Freude an der Jagd zu haben.«
    »Er führt nur Befehle aus und hat keine Emotionen«, erwiderte Laire. »Er ist ein simpler terranischer Roboter.«
    Pankha-Skrin erinnerte sich nicht, schon einmal ein so banales und doch zielführendes Gespräch geführt zu haben. Er ahnte, dass die Fähigkeit der scheinbar sinnlosen, aber dennoch zweckdienlichen Kommunikation einen Teil der terranischen Mentalität ausmachte. Wenn sogar Laire die Regeln solcher Rededuelle beherrschte, dann mochte das die Norm sein. Daraus konnte der Quellmeister selbst nach den Prinzipien der Entelechie schließen, dass die Loower die Außenseiter des Universums waren. Seine Überlegungen bewegten sich auf einem gefährlichen Grat.
    »Bleiben wir hier«, verlangte Laire, als sie noch an die fünfzig Meter von der Space-Jet