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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entfernt waren.
    »Wartest du auf etwas?«, fragte Pankha-Skrin.
    »Du wirst es gleich sehen.«
    Schweigend verharrten sie. Pankha-Skrin nahm das ungewohnte Bild der Natur in sich auf. Das Schweigen tat ihm gut, er konnte wieder zu sich finden. Er musste gefestigt sein, wenn es an der Zeit war, den entscheidenden Schritt zu tun.
    Längst war Pankha-Skrin bereit, sich für sein Volk zu opfern. Er hatte nur für die Materiequelle gelebt und würde für sie sterben können.
    Ohne diese Bereitschaft wäre er nie auf Laires Angebot eingegangen, ihn zu begleiten.
    Am Himmel erschien ein Licht, das rasch größer wurde und bald die Sonne überstrahlte. Die Leuchterscheinung kam auf den Landeplatz der TARTUS zu.
    Die Leuchtkugel gab einen der Diskusraumer der Demonteure frei, die Pankha-Skrin schon kennengelemt hatte. Er war voller Erwartung, als der Diskus landete.
    Blau gekleidete Androiden sprangen heraus und nahmen abwartende Haltung ein. Nach ihnen trat ein Hominide ins Freie. In ihm erkannte der Quellmeister Servus^ der das Kommando über die sechs Sporenschiffe innegehabt hatte.
    Servus blickte den Quellmeister der Loower nur kurz an, dann wandte er sich an Laire.
    »Bist du bereit?«, fragte er.
    »Ich komme mit euch«, sagte der Roboter.
    Dies war der Moment, da sich Pankha-Skrin zum zweiten Mal seit dem Abflug von der BASIS um seine Hoffnungen betrogen fühlte.
    Laire entging das nicht. »Ich muss allein mit Servus gehen«, sagte er zu Pankha-Skrin. »Es gilt, Vorbereitungen zu treffen, zu denen du nichts beitragen kannst. Du musst noch Geduld haben. Aber glaube mir, dass nach meiner Rückkehr die Entscheidung fallen wird. Nutze die Zeit, um über meine Worte nachzudenken. Wenn ich wiederkomme, musst du dir über ihre Bedeutung klar sein, denn davon hängt das Schicksal deines Volkes ab - und noch viel mehr.«
    Laire verließ den Quellmeister und bestieg den Diskusraumer, gefolgt von Servus und seinen Androiden.
    Es wurde Nacht und wieder Tag. Und noch einmal verschwand die Sonne hinter dem Horizont und erschien erneut am Himmel des Planeten. Währenddessen hatte Pankha-Skrin viel Zeit, über Laires Worte nachzudenken.
    ... dass Feinde von gestern zu Partnern von morgen werden können.
    Du musst davon abkommen, dass, wer einmal dein Feind war, für immer dein Feind bleiben wird.
    Das war eine Aussage, die jedem Loower als Frevel erscheinen musste. Und ein Geringerer als ein Quellmeister hätte sich damit ohnehin nicht auseinandersetzen können. Dennoch war Pankha-Skrin nicht in der Lage, daraus Folgerungen für sein Volk zu ziehen.
    Überlegungen wie diese verstießen gegen die elementarsten Fundamente der loowerischen Entelechie. Pankha-Skrin beschäftigte sich
    dennoch damit. Er war bemüht, diesen Problemkomplex wertfrei zu sehen, trotzdem scheiterte er.
    Die Zeit verging, aber Laire kehrte nicht zurück.
    »Der Roboter hat uns auf dieser Welt ausgesetzt«, behauptete Porloton-Vek.
    Auf diesen Unsinn erwiderte Pankha-Skrin nichts. Wenn Laire sagte, dass er wiederkommen würde, dann tat er das auch.
    Bumetto-Kup und Fahrka-Tet suchten den Roboter Augustus in der Zentrale auf.
    »Welche Befehle hat Laire dir gegeben, Augustus?«, fragte Bumetto-Kup.
    »Ich soll euch beschützen.«
    »Für wie lange?«
    »Bis Laire zurückkommt.«
    »Wann wird das sein?«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    »Und wenn es Jahre dauert?«
    »So lange werde ich nicht warten«, sagte Augustus. »Wenn eine gewisse Frist verstrichen ist und Laire nicht zurückkehrt, dann muss ich annehmen, dass ihm etwas zugestoßen ist. Dann werde ich euch zur BASIS zurückfliegen.«
    »Und wenn die BASIS inzwischen abgeflogen ist?«
    »Dann muss ich nach Erskriannon ausweichen.«
    Als Augustus den Namen Erskriannon nannte, traf das Bumetto-Kup wie ein Schock. Und Fahrka-Tet erging es nicht anders.
    Aus Bumetto-Kups Tiefenbewusstsein stiegen Szenen der Raumschlacht auf, die Pankha-Skrins Kairaquola in dieser Galaxis gegen fremde Angreifer geführt hatte. Im Verlauf der Auseinandersetzung hatte sich der Quellmeister von den Fremden gefangen nehmen lassen. Die Kairaquola war zerschlagen worden, die überlebenden Loower hatten sich auf den verbliebenen Schiffen zum Planeten eines 48 Lichtjahre entfernten Sonnensystems geflüchtet.
    Es war Bumetto-Kup selbst gewesen, der diese Welt Erskriannon taufte, was so viel hieß wie »die Weisheit des Quellmeisters«.
    Für Bumetto-Kup war es ungeheuerlich, den Namen dieser Asylwelt von Laires Faktotum Augustus zu hören.

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