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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gebietet über diese Station?«
    »Ich darf seinen Namen nicht nennen.«
    »Du weißt, wer ich bin?«
    »Nein.«
    »Ich bin Kemoauc.« Welcher Mächtige hatte es je erlebt, dass er sich in einer Kosmischen Burg oder einer anderen Einrichtung der Kosmokraten hatte vorstellen müssen?
    »Ich habe keinen Eigennamen, Kemoauc«, sagte der Androide f reundlich. »Du wirst mich entschuldigen, ich muss meine Arbeit fortsetzen.«
    »Er ist der letzte Mächtige«, rief Neerad dem Androiden zu. »Du musst ihm gehorchen!«
    Der Androide sah den Vilthaner verweisend an. »Du gehörst nicht hierher. Und ich habe nur der Leitung der Station zu gehorchen « Er entfernte sich.
    »Da haben wir es«, brauste Ladee auf, Neerads Eheweib und Mutter seiner zahlreichen Kinder. »Niemand gehorcht ihm, nur du Tölpel musst auf ihn hereinfallen!«
    Neerad versuchte das Gezänk abzuwürgen, doch die Frau ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Eine wahre Kanonade von Verdächtigungen, Anspielungen und bissigen Kommentaren prasselte auf Neerad herab - und über dessen Kopf hinweg zielte der Wortschwall natürlich auf Kemoauc.
    Der Mächtige ertrug die Vorwürfe eine Zeit lang, schließlich streckte er die Hand aus.
    »Fort!«, sagte er leise.
    Ladee zuckte zusammen, dann packte sie ihre Brut und machte sich auf den Weg zurück. Einige der Kinder kreischten, andere konnten sich vor Freude kaum halten.
    »Ich bleibe!«, verkündete Neerad. »Mach, was du willst, Frau, aber
    ich werde den Letzten der Mächtigen nicht im Stich lassen. Das bin ich meinem Ruf schuldig.«
    »Du wirst sehen, was du davon hast«, keifte Ladee. »Mach nur, was du willst, du wirst es bereuen.«
    »Pah«, machte Neerad, allerdings erst, nachdem Ladee verschwunden war. »Ich kenne keine Angst.«
    »Wie gut für dich«, sagte Kemoauc mühsam beherrscht.
    Wer war er, dass er sich all dies anhören musste? Er hatte schwierigere Situationen bestanden als diese, größeren Gefahren ins Auge sehen müssen. Doch diesmal saß der Feind ihm nicht im Nacken, er musste gegen sich selbst antreten.
    Kemoauc suchte einen anderen Antigravschacht, der tiefer in die Burg führte. Nur dort konnte er mehr in Erfahrung bringen.
    Er fand recht schnell einen Schacht, der ihn seinem Ziel näher bringen konnte. Der Schacht war jedoch bewacht. Zwei Androiden standen neben dem Eingang. Sie bewegten sich nicht, als Kemoauc näher kam. Erst als er den Schacht fast erreicht hatte, hoben beide gleichzeitig die Hände.
    »Zutritt verboten!«
    »Ich bin Kemoauc.«
    »Verwehrt!«
    Der Mächtige nahm darauf keine Rücksicht mehr.
    Die beiden Androiden reagierten rasch und wollten Kemoauc zurückhalten. Der Mächtige setzte sich zur Wehr.
    »Ich komme dir zu Hilfe!« Neerad stürzte sich mitten in das Getümmel.
    Der Kampf dauerte nicht lange. Auch zwei Androiden waren nicht in der Lage, sich ernsthaft mit einem Mächtigen zu messen. Kemoauc brauchte nur zwei Minuten, um die beiden Wachen außer Gefecht zu setzen. Eine weitere halbe Minute verging, bis er den vor Kampflust rasenden Neerad wieder beruhigt hatte.
    Gemeinsam sprangen sie in den Antigravschacht. Kemoauc spähte in die Höhe. Nach kurzer Zeit erschien über ihm ein Gesicht in der Einstiegsöffnung, dann ein zweites. Die Androiden hatten sich schnell erholt. Sie waren bewaffnet, aber sie dachten offenbar nicht daran, von ihren Waffen Gebrauch zu machen.
    Neerad hatte sich beim Einstieg in den Antigravschacht alles andere als geschickt angestellt und sank kopfunter in die Tiefe. »Sie trugen doch Waffen. Sie wollen dich erst hindern, aber dann lassen sie dich gewähren. Was hat das zu bedeuten?«
    »Ich weiß es nicht.« Kemoauc empfand Schmach über diese Antwort.
    Er musste Neerad helfen, den Schacht beim nächsten Ausstieg zu
    verlassen. Wenn diese Anlage nach ähnlichen Grundsätzen gebaut worden war wie die Kosmischen Burgen, dann hatte Kemoauc das Herz des (iebildes bereits erreicht. In diesem Bezirk kannte er sich demnach ziemlich gut aus.
    Es gab einen Entlüftungsschacht, durch den man ungesehen ein beachtliches Stück näher an die Mitte der Burg herankommen kpnnte. Die Abdeckung zu entfernen war eine Sache weniger Augenblicke. Kemoauc schob Neerad trotz protestierenden Gemurmels mit ein wenig Nachdruck in die Öffnung lünein und folgte dem Vilthaner. Mit schnellen Handgriffen schloss er den Zugang wieder.
    »Es ist dunkel hier«, sagte Neerad.
    »Weil es hier kein Licht gibt«, bemerkte Kemoauc boshaft. »Du musst mir folgen, Neerad.

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