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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hintertür betrat, sprach für die Vorsicht und die Schläue des Zeitlosen, war aber überflüssig. Man hätte ihn überall empfangen
    -doch wenn er sich einschleichen wollte, sollte er das Vergnügen haben.
    Ihm war natürlich auch nicht entgangen, dass Kemoauc bereits nach sehr kurzer Zeit das Geheimnis dieser Station gelüftet hatte. Zwar war er nur in einem vergleichsweise winzigen und obendrein unwichtigen Teil der gigantischen Anlage umhergeirrt, aber für den scharfen Verstand des Zeitlosen mussten die Hinweise klar erkennbar sein.
    Umso mehr hatte es ihn verwundert, dass Kemoauc danach nicht den geraden Weg ins Zentrum suchte, sondern planlos umherstreifte. Dass er dabei in die seit Langem stillgelegten Teile der Station eindrang, hatte nicht auf dem Programm gestanden; aber auch das war nicht von Bedeutung. Der Komplex war uralt und wurde nicht mehr gebraucht, und was Kemoauc ausgerechnet dort suchte, würde sein Geheimnis bleiben.
    Auffällig war, dass der Zeitlose wohl erkrankt war. Die Bilder, die er auswerten konnte, zeigten ab und zu einen unsicher wirkenden, zögernden Kemoauc. Es gab sogar kurze Perioden, in denen er geistesabwesend schien, bei einem Mächtigen - einem ehemaligen Mächtigen, verbesserte er sich - ein sehr verdächtiges Zeichen.
    Interessiert beobachtete er, wie Kemoauc die stillgelegte biomedizinische Versuchsanstalt verließ. Offenbar war der Mächtige schließlich
    doch zu der naheliegenden Schlussfolgerung gekommen, dass er dort keine wesentlichen Anhaltspunkte finden konnte.
    Er war gespannt, was der Mächtige sich einfallen lassen würde - und er freute sich insgeheim schon auf die Begegnung.
    Kemoauc legte eine kurze Pause ein. Der Weg fiel ihm plötzlich schwer, als ließen seine Kräfte nach. Unklare, wirre Gefühle spülten immer wieder aus der Tiefe seines Denkens an die Oberfläche und verwirrten den scharfen Verstand des Zeitlosen. Seltsam war vor allem das Maß, in dem die Zeit verstrich. Längst hatte der Mächtige die Kontrolle über die Stunden verloren.
    Kemoauc kam mit einem Minimum an Schlaf aus, und seine Gefährten wollten ihre Qualitäten beweisen und hielten nach Kräften mit.
    Nach seiner Berechnung musste Kemoauc in absehbarer Zeit den inneren Bezirk der Burg erreichen - dieser Bezirk musste bei den Proportionen der Fabrik mindestens so groß sein wie Kemoaucs eigene Burg. Ob es sie überhaupt noch gab?
    Ein erster großer Antigravschacht tauchte auf. Die Vilthaner trauten dem Loch im Boden überhaupt nicht.
    »Ihr braucht mir nur zu folgen«, sagte Kemoauc. »Ich mache es euch vor.« Er ließ sich in den Schacht fallen, und das Energiefeld trug ihn langsam in die Tiefe.
    »Kommt!«, rief Kemoauc in die Höhe. Becca, ein ausgemachter Frechling unter Neerads Nachkommenschaft, stürzte sich als Erster hinab. Danach blies er sich gleichsam auf, als wolle er den Fall verlangsamen. Kemoauc sah lächelnd zu.
    Diese Wesen waren klein und hager; um eine imponierende Gestalt zu gewinnen, mussten sie sich aufplustem. Ihr Geplapper verriet keine große Intelligenz, von der Einsicht in Vorgänge kosmischer Größenordnung konnte keine Rede sein. Aber sie lebten - Kemoauc existierte bloß.
    Der Anblick einer Sperre im Antigravschacht brachte den Zeitlosen in die Wirklichkeit zurück. Er hatte keine andere Wahl, er musste den Schacht an dieser Stelle verlassen. Nach seiner Schätzung hatte er sich dem geometrischen Zentrum der Kosmischen Burg erheblich genähert.
    Schon nach wenigen Metern stieß Kemoauc auf die ersten Androiden.
    Er empfand ihren Anblick als beinahe körperlich schmerzhaft. Die leeren, nahezu ausdruckslosen Gesichter, einander ähnlich, wenn auch nicht völlig gleich, die Sprechweise, die Bewegungen - alles verriet dem aufmerksamen Beobachter, dass er es mit künstlich erzeugten Lebewesen zu tun hatte, mit biologischen Automaten.
    War es Zufall oder bösartige Berechnung, den Innenbereich der Burg ausgerechnet von Androiden bewachen und betreuen zu lassen?
    Kemoauc kam rasch zu der Einsicht, dass die Planung der Station nicht auf seine Person abgestimmt war. Die Androiden wurden eingesetzt, weil sie die Aufgabe in diesem Bereich besser lösen konnten als Roboter.
    »Du dort, komm zu mir!«, rief Kemoauc, als einer der Androiden in seiner Nähe vorbeiging.
    Der Androide blieb stehen, drehte sich um und kam auf Kemoauc zu.
    »Was macht ihr hier?«, fragte der Mächtige.
    »Das weiß ich nicht. Und wenn ich es wüsste, dürfte ich es nicht sagen.«
    »Wer

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