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Silberlinge

Silberlinge

Titel: Silberlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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warf Marcone vor, dass er seine Killer auf mich gehetzt hätte, und er zuckte zusammen.«
    »Ich weiß nicht, was du da redest«, wehrte der Schlangenmann ab.
    »Marcone war der Käufer.«
    Er lachte abfällig. »Ein Sterblicher, nichts weiter.«
    »Immerhin hat der Sterbliche herausgefunden, dass du Vater Vincents Platz eingenommen hattest, und einen Auftragskiller losgeschickt. Er war hinter dir und nicht hinter mir her.«
    »Unmöglich«, sagte der Schlangenmann.
    »Übermut tut selten gut. Marcone ist nicht auf den Kopf gefallen.«
    »Du bist sicher stolz auf deine Klugheit, Magier.«
    »Es kommt noch besser«, fuhr ich freundlich fort. »Nikodemus hat mir nicht viel verraten, wenn man davon absieht, dass er unter Zeitdruck stand und jemanden brauchte, der sich mit dem Übernatürlichen auskannte. Seine Tochter war dieser Jemand. Sie fragte ihn, ob er eine Silberschale brauchte. Silberschalen werden in Zeremonien verwendet. In diesem Fall sollte sie wohl Blut für ein Ritual auffangen.«
    Der Schwanz des Schlangenmanns peitschte nervös hin und her.
    »Ich glaube, Vater Vincent war nur eine Probe für das Ritual. Er kam mit zwei Mustern des Grabtuchs herüber, und ihr habt eines davon als Brennpunkt für den Seuchenfluch benutzt, der ihn tötete. Als ihr wusstet, dass es funktionierte, wolltet ihr euch das Grabtuch schnappen.«
    »Du hast ja keine Ahnung, Magier«, sagte der Schlangenmann. Das glühende Mal pulsierte im gleichen Rhythmus wie das zusätzliche Augenpaar. »Du bist ein armseliger Wicht.«
    »Du verletzt schon wieder meine Gefühle. Zwinge mich nicht, den Baseballschläger zu holen. Heute Morgen hat Nikodemus seine Spuren verwischt, indem er das Gebäude niederbrannte, in dem ihr gehaust habt. Ich vermute, er hat dich geschickt, um alle restlichen Spuren zu zerstören und die Sache bei der Polizei und bei mir abzuschließen. Er hat etwas vor, und es wird vermutlich heute Abend geschehen. Wir könnten die Diskussion erheblich angenehmer gestalten, wenn du mir sagst, worum es sich handelt.«
    »Glaubst du wirklich, du kannst mir Angst einjagen?«, gab der Denarier zurück. »Ich habe schon bedeutend mächtigere Männer als dich vernichtet, bevor diese armselige Nation überhaupt entstanden ist.«
    »Wo ist Nikodemus, und was hat er mit dem Grabtuch vor? Ich werde dir einen Hinweis geben. Es hat etwas mit einem Seuchenfluch zu tun.«
    »Ich diene Nikodemus schon seit…«
    »Mindestens seit meinem letzten Besuch beim Zahnarzt, ich weiß«, unterbrach ich ihn. »Allerdings muss ich dich auf etwas hinweisen. Nikodemus ist nicht hier.« Ich deutete auf die Ritter. »Dagegen sind diese beiden Herren hier, und sie sind sehr aufgebracht.«
    Sanya starrte den Denarier an und wackelte leicht mit dem Säbel. Dabei knurrte er. Beinahe wäre auch ich zurückgewichen.
    »Pass auf«, fuhr ich fort. »Wir werden Nikodemus finden, ihn aus dem Verkehr ziehen und verhindern, was auch immer er vorhat. Außerdem werden wir Shiro zurückholen. Du wirst uns sagen, was wir wissen müssen.«
    »Oder?«
    »Oder ich setze deinem Leben ein Ende«, sagte Michael leise.
    Der Schlangenmann starrte mich lange an, dann rasselte und schüttelte er sich. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass er lachte. Schlangen sollten eigentlich nicht lachen. Das wirkt bei ihrem Leib äußerst unvorteilhaft.
    »Du kannst mir nicht drohen«, sagte er, »du kannst mir nichts tun.«
    »Ich sehe hier zwei heilige Schwerter, die anderer Ansicht sind.«
    »Nein«, gab der Denarier zurück. Er griff sich an die Stirn und fummelte an dem Mal herum, als wollte er es abschälen. Das Symbol blitzte und verblasste, dann verschwand das zweite Augenpaar. Sein ganzer Körper erbebte, die Schuppen zerschmolzen. Einen Augenblick lang tauchten Vater Vincents Gesichtszüge auf, doch auch sie wichen einen Moment später dem zusammengekniffenen, harten Gesicht eines dunkelhäutigen Mannes, möglicherweise maurischer Herkunft, der nicht sehr groß war. Knapp über eins fünfzig vielleicht, und auch nicht sonderlich kräftig. Vor mehreren Jahrhunderten war das wohl die durchschnittliche Größe gewesen.
    Der Mann rollte eine leicht angelaufene Münze über den Boden zu Michael hinüber. »Mein Name ist Quintus Cassius, und ich war lange Zeit dem Dämon Saluriel unterworfen.« Seine dunklen Augen blitzten vor Bosheit, und sein Tonfall war ausgesprochen sarkastisch. »Ich bitte um Gnade und die Gelegenheit, meine Sünden wiedergutzumachen. Ich werde dir, edler

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