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Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Titel: Silbernes Mondlicht, das dich streichelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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und
gänzlich unromantischen Welt?«
    In diesem Augenblick, als Neely
schon vor Panik zu vergehen glaubte, erblickte sie Aidan. Er lächelte sie an,
aber seine Worte waren an Valerian gerichtet.
    »Es war mir ernst damit«, sagte er
schroff. »Laß sie in Ruhe!« Valerian gähnte. »Dein Wunsch ist mir Befehl!«
entgegnete er feierlich. »Es ist fast Morgen, falls du es nicht bemerkt haben
solltest. Welche Sicherheit kannst du mir geben, daß diese bezaubernde kleine
Frau uns nicht Pfähle ins Herz treiben wird, während wir schlafen?«
    »Keine«, erwiderte Aidan müde.
»Außer, daß diese Aufgabe sehr unangenehm ist und sie bestimmt nicht dazu in
der Lage ist. Hör auf, Neely zu necken und geh schlafen, Valerian. Ich möchte
unter vier Augen mit ihr sprechen.«
    Der eindrucksvolle Vampir seufzte
ergeben, hob die Arme und verschwand.
    Neely starrte auf die leere Stelle,
an der Valerian eben noch gestanden hatte, blinzelte und bewegte dann eine Hand
durch den freien Raum, um sich zu vergewissern, daß ihre Augen sie nicht
getrogen hatten.
    Sanft nahm Aidan ihr das Buch ab und
legte es beiseite. Dann bückte er sich und küßte sie auf die Stirn. »Ich weiß,
was du denkst«, sagte er zärtlich. »Aber was du gesehen hast, war weder ein
Trick noch eine Illusion. Die Kunst, zu verschwinden, sich praktisch in Luft
aufzulösen, ist etwas ganz Alltägliches für einen Vampir.«
    »Etwas ganz Alltägliches«,
wiederholte Neely leise. Sie war ziemlich eingeschüchtert, und das ärgerte sie.
Errötend schaute sie zu Aidan auf und maß ihn mit einem herausfordernden Blick.
»Was können Vampire denn sonst noch alles tun, Aidan?«
    Er setzte sich auf das lederne
Sitzkissen zu ihren Füßen und verschränkte seine schlanken, wohlgeformten
Hände.
    »Sie sind imstande, durch die Zeit
zu reisen und zum Zeitpunkt ihres eigenen Todes als menschliches Wesen
zurückzukehren. In die Zukunft allerdings vermögen auch sie sich nicht zu
versetzen. Die Zukunft stellt für uns das gleiche Geheimnis dar wie für dich.
Vampire können sich auf geistige
    Weise mit anderen Wesen
verständigen, die wie sie selbst beschaffen sind, sogar über große Entfernungen
hinweg, und sie bewegen sich so schnell, daß sie nicht gesehen werden können.«
    Neely schob sich an Aidan vorbei und
blieb, die Hände auf die Hüften gestützt, vor ihm stehen. »Können sie ... sich
fortpflanzen? «
    Aidan erhob sich seufzend. »Nicht
auf die gleiche Weise wie ihr Menschen. Aber beruhige dich — Vampire sind
durchaus in der Lage, die körperliche Liebe auszuüben.«
    Neely fühlte eine schon vertraute
Hitze in sich erwachen, zusammen mit einer gewissen Angst und einem
überwältigenden Gefühl von Einsamkeit. »Ich weiß«, sagte sie leise.
    Aidan streckte die Hand aus und
berührte mit einem kühlen Finger die empfindliche Stelle am Ansatz ihrer Kehle.
»Du
    weißt viel weniger, als du glaubst«,
entgegnete er nicht unfreundlich. »Wir sind gierige, gewalttätige, vergnügungssüchtige
Kreaturen — was vielleicht unseren so typischen Drang nach Unsterblichkeit
erklärt.«
    »Dann heiraten Vampire also auch?«
    »Sie gehen manchmal Partnerschaften
ein, aber eigentlich eher selten«, erklärte Aidan, und obwohl er lächelte,
wirkte er sehr traurig. »Im allgemeinen, Neely, halten wir uns von anderen
Vampiren fern. Wir mißtrauen sogar unseren eigenen Gefährten und vor allem den
anderen Ungeheuern, die die Welt bevölkern.« Er warf einen unbehaglichen Blick
durchs Fenster. Die Schwärze der Nacht begann bereits einer grauen Morgendämmerung
zu weichen.
    Neely ergriff seinen Arm, als er
sich von ihr abwenden wollte. »Du ... du meinst, es gibt noch andere —« sie
brach ab und errötete — »Ungeheuer?«
    »Ja«, bestätigte Aidan, und es klang fast
eine Spur gereizt. »Es gibt Werwölfe und Gespenster, Engel und Feen — eine
Menge anderer Kreaturen. Und nicht zu vergessen die anderen Dimensionen,
die diese hier überlagern. Warst du wirklich so eitel, zu glauben, das
Universum befände sich ausschließlich in der Macht der Menschheit selbst?«
    Es war eine Frage, die keine Antwort
erforderte.
    »Ich möchte nicht, daß du gehst!«
sagte Neely rasch, als er sich abwenden wollte. »Bitte, Aidan — ich möchte dich
begleiten, egal, wohin du gehst!«
    Er legte ihr sanft die Hände auf die
Schultern und blickte ihr ernst in die Augen. »Das kann ich nicht zulassen«,
sagte er leise. »Geh nach oben und versuch, dich auszuruhen. Ich werde in
deinen Träumen zu dir

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