Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume
erreichen.“
Annit war sofort Feuer und Flamme. „Natürlich helfen wir da mit. Ich find das klasse, wenn wir was tun können. Ist doch auf jeden Fall besser als einfach nur dazusitzen und zuzuschauen, wie dieser Druda alles zerstört.“
Karla Holm lächelte. „Dann werde ich mich jetzt mal an die Arbeit machen und mir überlegen, wie wir am besten vorgehen.“ Sie tippte mit dem Finger an ihr Kinn. „Da wir gerade von Arbeit sprechen ... Meinst du, dass es Silberstern nicht ein bisschen langweilig wird in dem Stall bei Mannitos Eltern? Wie wäre es, wenn wir ihn im Reservat als Zugpferd einsetzen würden?“
„Als Zugpferd?“, wiederholte Annit erstaunt.
„Na ja, wie du bereits mitgekriegt hast, transportieren wir die Besucher unseres Parks mit Pferdekarren. Vor allem, wenn sie weite Strecken zurücklegen müssen. Da könnten wir dringend ein weiteres Pferd gebrauchen.“
Annit nickte. „Na klar. Das würde Silberstern bestimmt Spaß machen. Aber dann lass uns auch Ranja einsetzen. Dann haben die beiden etwas Bewegung.“ Nachdenklich runzelte Annit die Stirn. Ihr ging wieder durch den Kopf, was die Leiterin des Natari-Parks über die Heimat der Tiere und der Menschen von Kischila gesagt hatte. „Können wir denn nicht gleich anfangen mit dieser Bürgerinitiative?“, wollte sie wissen. „Wir dürfen doch keine Zeit mehr verlieren.“
Karla Holm blickte sie ernst an. „Du hast ja Recht. Aber das Ganze muss hieb- und stichfest sein, damit wir die Menschen wirklich überzeugen können.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ich werde mir jetzt mal den Kopf darüber zerbrechen. Und du kannst ja inzwischen zu Silberstern und Ranja gehen und ihnen erzählen, dass sie ab jetzt auch bei uns mitarbeiten. Und morgen bringst du sie dann mit her.“
Absicht oder Zufall?
Annit fuhr mit ihrem Rad zurück nach Kischila. Sie wollte den Rest des Tages nutzen und mit Silberstern ausreiten.
Von Weitem schon wurde Annit von Anama begrüßt. Wie so oft saß Mannitos kleine Schwester auf der Bank vor dem Haus und spielte mit ihrer Puppe. Als sie Annit kommen sah, sprang sie sofort auf. Wie ein Wirbelwind drehte sie sich ein paar Mal um die eigene Achse, klatschte in die Hände und rannte schließlich auf Annit zu. „Bleibst du jetzt da?“, rief sie flehend. „Spielst du mit mir?“
Da drang Silbersterns lautes Wiehern vom Stall zu ihnen herüber. Er hat gemerkt, dass ich wieder da bin und freut sich darüber, dachte Annit. Eine Woge des Glücks schoss in ihr hoch. Dann nahm sie Anama auf den Arm. „Nein, das geht jetzt leider nicht. Ich will mit Silberstern ausreiten. Er braucht unbedingt ein bisschen Bewegung, damit er gesund bleibt. Silberstern hat übrigens auch eine Arbeit gefunden“, fügte sie stolz hinzu.
„Arbeit? Ein Pferd?“ Anama zog die Stirn kraus. „Das geht doch gar nicht. Ein Pferd hat doch keine Hände.“
Annit musste lachen. „Aber es hat vier Beine und kann laufen. Silberstern wird die Touristen durch den Naturpark fahren.“
„Tour... Tour... was ist das denn?“
Annit blieb die Erklärung schuldig, denn Pelikan blickte gerade mit mürrischer Miene um die Ecke. „Wo treibt sich Mannito herum?“, fragte er. „Ihr seid doch zusammen weggefahren?“
„Mannito hilft noch im Naturpark“, berichtete sie.
„Na, hoffentlich wird er nicht vom Wolf gefressen", knurrte Pelikan und verschwand wieder.
Verwirrt blickte Annit ihm nach. Er verhält sich manchmal wirklich komisch! Ich hab immer mehr den Eindruck, dass irgendwas mit ihm nicht stimmt. Aber was kann das bloß sein?, grübelte sie. Blöd, dass ich Mannito immer noch nicht nach seinem Vater gefragt hab! Aber über all der Aufregung wegen des Freizeitparks hab ich das total vergessen.
Annit drückte Anama einen Kuss auf die Stirn und ließ sie sanft zu Boden gleiten. Auf dem Weg zu Silberstern erklärte sie ihr, was ein Tourist ist.
Zur Begrüßung tätschelte Annit liebevoll Silbersterns Hals und schmiegte sich fest an ihn. Dann führte sie den Hengst aus dem Stall. Sie war gerade dabei ihn zu satteln und zu trensen, als Niculina in Schürze und Kopftuch sich zu ihnen gesellte.
Zärtlich strich sie Silberstern über die Nüstern. „Ein wunderschönes Pferd“, sagte sie und lächelte.
Annit nickte stolz und fügte in Gedanken hinzu: Ja, mein Silberstern ist das prächtigste Pferd auf der ganzen Welt! Und ein magisches noch dazu!
Der Hengst hatte ein
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