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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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klettern, schwimmen und springen.“ Zuletzt tapste er noch einmal auf allen vieren herum, drehte sich wie ein Bär im Kreis, richtete sich auf und winkte mit den Vorderpfoten.
    Das sah so urkomisch aus, dass Annit und Mannito einen Lachanfall bekamen. Sie konnten nicht mehr aufhören mit Lachen. Sie lachten und lachten, bis ihnen die Tränen über die Wangen liefen.
    Dann führte Hugo sie ein Stück weiter. „Hier, schaut, das sind jetzt Spuren von Wölfen.“ Hugo nahm ein Ästchen zu Hilfe, um ihnen die Umrisse der Fährte zu zeigen. „Wölfe bewegen sich auf ihren Zehenspitzen fort. Daher bezeichnet man sie als Zehengänger.“ Hugo ging ein paar Schritte weiter und fuhr fort: „Im Gegensatz zu den Bären. Ihr erinnert euch, dass ihre Spuren so ganz anders aussahen. Sie sind nämlich Sohlengänger.“ Er zwinkerte ihnen zu. „Und da haben wir was gemeinsam mit ihnen, denn auch wir Menschen sind Sohlengänger.“
    Anschließend führte Hugo sie zu dem einzigen Gehege, das der Naturpark hatte. Ein Luchsweibchen war darin untergebracht.
    „Die ist ja dreimal so groß wie eine Katze“, staunte Annit.
    Das Luchsweibchen hatte einen buschigen Schwanz, sein dichtes Fell war rötlich braun mit dunklen Tupfen und glänzte wunderbar. „Sie ist schon ziemlich alt. Wir haben sie verletzt gefunden, als sie noch ganz klein war. Wenn wir sie hier nicht aufgepäppelt hätten, wäre sie gestorben“, berichtete Hugo. „ Sie hat sich so sehr an den Menschen gewöhnt, dass sie nicht mehr ohne ihn leben kann. Deshalb muss sie hier im Gehege bleiben.“
    Der Tag war wie im Flug vergangen. Am späten Nachmittag brachte Hugo seine Schützlinge ins Haupthaus zurück, wo Karla Holm schon auf sie wartete. „Bitte schön, Frau Doktor, die frisch gebackenen Fährtenleser“, stellte Hugo sie vor, schwang den Arm in weitem Bogen und machte eine elegante Verbeugung. Dann trippelte er in kurzen Schritten rückwärts zur Tür. Kurz bevor er verschwand, nickte er Karla Holm noch einmal zu.
    „Ein echter Clown, unser Hugo. Er ist immer zu Späßen aufgelegt“, bemerkte Karla Holm lächelnd. Sie schüttelte eine Locke ihrer braunen Ponyfrisur aus der Stirn, ließ sich in einen Besuchersessel fallen und bot Annit und Mannito die Plätze daneben an. Dann streckte sie einen Zeigefinger in die Luft, legte die andere Hand hinters Ohr und fragte: „Hört ihr was?“
    Annit und Mannito schüttelten die Köpfe.
    „Könnt ihr auch nicht. Hier gibt’s nichts als Natur. Blätterrauschen, vorhin die Regentropfen auf dem Dach. In der Nacht die Wölfe, wenn sie heulen. Sonst absolute Stille.“ Am Gesicht der jungen Wissenschaftlerin konnte man deutlich ablesen, dass die kleinen grauen Zellen hinter der hohen Stirn schwer aktiv waren.
    Jetzt bin ich aber mal gespannt, was kommt, dachte Annit.
    „Könnt ihr euch vorstellen, dass all das bald vorbei sein soll? Diese Idylle? Dass die Bären und Wölfe flüchten müssen, weil es hier keine Wälder mehr geben wird, sondern Achterbahnen und Karusselle? Und dass Autos hier durchfahren werden?“
    Nein! Annit konnte sich das überhaupt nicht vorstellen. Doch schlagartig schoss ihr die Bemerkung Pelikans vom Abend zuvor durch den Kopf: „Das bisschen Freizeitpark wird ja wohl keine Rolle spielen.“
    „Hat das was mit einem Freizeitpark zu tun?“ Schon sprudelte die Frage aus Mannitos Mund hervor. Er hatte wieder einmal denselben Gedanken gehabt wie Annit. Karla Holm warf ihm einen Blick zu. Dann nickte sie.  Drei tiefe Falten hatten sich auf ihrer Stirn gebildet, die  Finger einer Hand bearbeiteten unruhig den Oberarm  des anderen Arms.
    Annit hatte den Eindruck, als würde sich vor dem inneren Auge der jungen Parkleiterin ein Film abspulen.
    „Freizeitpark. Ja, ja. Sie haben sogar schon einen Namen dafür: Dracula-Park. Ist das nicht hübsch?“, meinte sie spöttisch. „Benannt nach dem berühmtesten Vampir und Blutsauger, Graf Dracula, der vor über 500 Jahren hier in Rumänien geboren wurde.“ Karla Holm fuhr sich nervös durch die Haare. Es war ihr anzumerken, wie aufgewühlt sie war.
    Sie wirkt völlig von der Rolle, stellte Annit fest. Total anders, als ich sie bisher erlebt habe.
    „Sie werden Geisterbahnen bauen, Achterbahnen und Riesenräder. Künstliche Seen anlegen mit lauter Motorbooten drauf. Überall wird Krach und Trubel herrschen.“ Karla Holm war aufgesprungen und ging wütend auf und ab. Wie ein Raubtier, das in einem

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