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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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bedeutet das eineinhalb bis zwei Jahre lang eine erhebliche Belastung durch Lärm und Staub.“
    „Wir dürfen aber die Vorteile nicht vergessen“, rief ein  anderer Mann, der ebenfalls dem Gemeinderat ange hörte. „Wir wissen, dass unsere Arbeitslosenrate enorm  hoch ist. Herr Druda verspricht, neue Arbeitsplätze zu  schaffen.“
    „Das hab ich auch gelesen, glaub ich aber nicht“, widersprach einer der Gemeinderäte, während andere klatschten.
    „Frau Dr. Holm hat für das Naturschutzgebiet ebenfalls einen Plan vorgelegt“, erhob nun wieder der erste Mann das Wort. „Natürlich ist sie gegen den von Herrn Druda beabsichtigten Dracula-Park, weil damit gewaltige Teile des Schutzgebietes zerstört würden. Frau Dr. Holm will eindeutig die Unberührtheit der Landschaft und der Tiere erhalten. Aber - und ich halte das für besonders bemerkenswert: Sie plant das Naturschutzgebiet auszudehnen, sodass noch mehr Touristen kommen könnten.“ Er hob die Stimme. „Und das bedeutet auch für uns mehr Geld und mehr Arbeitsplätze. Denn all diese Menschen wollen ja auch essen und übernachten. Auf diese Weise könnten wir ebenfalls mehr Geld einnehmen als bisher. Und natürlich auch neue Arbeitsplätze schaffen.“
    Er machte eine Pause und räusperte sich. „Ich frage mich, warum wir im Gemeinderat bisher nicht auf die Idee gekommen sind, mehr Touristen für unser Naturschutzgebiet anzuwerben?“ Er wedelte mit einem Papier in der Luft herum. „Ökotourismus ist das Stichwort. Frau  Dr. Holm hat das ja hinreichend erläutert. Und ich  betrachte das ebenfalls als die ideale Kombination: Wir  erhalten unsere Natur und schaffen gleichzeitig viele  Arbeitsplätze.“
    Der Bürgermeister rückte seine Brille zurecht und beugte sich über sein Manuskript. „Sie haben Recht. Angeblich soll es sogar noch mehr Arbeitsplätze geben als im Plan Druda. Aber ich bin da sehr skeptisch.“
    Unter den vierzehn Gemeinderäten entstand eine lange Diskussion, bei der ausführlich das Für und Wider zu diesem Thema erörtert wurde. Dabei blieben heftige Wortgefechte nicht aus.
    Schließlich klopfte der Bürgermeister laut auf den Tisch. „Wir kommen nun zur Abstimmung“, rief er über den Lärm hinweg. „Ich übergebe das Wort daher an den Schriftführer, der als neutrale Person die Abstimmung leiten und das Ergebnis protokollieren wird.“
    Schlagartig wurde es still im Saal. Einigen der Gemeinderäte war die Aufregung angesichts der folgenschweren Entscheidung anzumerken, die sie für ihr Dorf gleich treffen würden.
    Dann ging alles sehr schnell. Der Schriftführer forderte die Gemeinderäte auf, per Handhebung ihre Stimme abzugeben. „Wer für die Errichtung eines Freizeitparks ist, hebt nun die Hand“, sagte er.
    Acht Hände schossen in die Höhe.
    „Und nun geben alle ihre Stimme ab, die dagegen sind.“ Der Schriftführer zählte von Neuem und schrieb alles sorgfältig nieder. Nach einer kurzen Pause fuhr er mit lauter Stimme fort: „Ich verkünde hiermit das Ergebnis der Abstimmung.“ Er räusperte sich. „Mit acht zu sechs Stimmen nimmt der Gemeinderat den Antrag von Gabriel Druda an. Das bedeutet, wir werden den Natari-Park in einen Freizeitpark umwandeln lassen. Die Gemeinde hat entschieden. Die Sitzung ist hiermit beendet.“
    „Die Entscheidung fiel aber äußerst knapp aus“, protestierte ein Mitglied des Gemeinderats, das offensichtlich für die Erhaltung des Naturschutzgebiets war.
    „Ja, wir sollten uns erkundigen und prüfen lassen, ob wir da rechtlich was machen können“, pflichtete ein anderer bei.
    Karla Holm wurde blass, als sie wenig später am Telefon von dem Ergebnis der Abstimmung erfuhr. „Das darf doch nicht wahr sein“, rief sie wütend. Sofort bat sie Hugo, Annit und Mannito zu sich, um sich mit ihnen zu beraten.
    Die Entschlossenheit war ihr anzumerken. „Wir werden nicht aufgeben, auf gar keinen Fall“, erklärte sie aufgebracht und deutete auf die Liste, die vor ihr auf dem  Tisch lag. „Augustin Preda hat mir die Unterschriftenliste  gegeben. Viele sind es ja nicht, aber es ist zumindest ein  Anfang.“
    Annit schaute sie etwas ratlos an. „Aber wie soll’s nun weitergehen?“
    Karla Holm holte tief Luft. „Ich schlage vor, wir veranstalten umgehend eine Bürgerversammlung, zu der wir alle einladen, die bereits unterschrieben haben. Die, die unterschrieben haben, sollen außerdem versuchen so viele Familienangehörige,

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