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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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beweisen  können, dass Karla Holm mit ihrer Theorie Recht hat: dass -  wenn der Park da ist - immer mehr Menschen wegziehen wer den und der Park dann noch größer wird. Bisher denken alle,  der bliebe so klein, dass nur ein Teil des Naturschutzgebietes  draufgeht. Aber der Dracula-Park wird sicher wachsen und  dann das ganze Dorf einnehmen. Nur wie soll ich das bewei sen?, überlegte Annit angestrengt. Schließlich fasste sie  einen Entschluss. Wenn geplant ist, dass der Freizeitpark  doch größer werden soll als bisher gedacht, dann gibt es nur  zwei Menschen, die das wissen: der Bürgermeister und Druda.  Ich muss zu den beiden gehen und versuchen, ob ich etwas  herausfinden kann. Vielleicht bekomme ich ja ein Gespräch mit  oder einer der beiden verplappert sich vielleicht oder ...
    Annit wusste, dass ihr Plan nicht besonders erfolgversprechend war. Und zudem gefährlich. Aber es war besser, als herumzusitzen und nichts zu tun. Ich muss mit dem Bürgermeister reden. Gleich heute noch, wenn wir zurück sind. Und dann muss ich in die Höhle des Löwen. Zu Gabriel Druda, entschied sie. Nur so kann ich vielleicht etwas herausfinden, was gegen den Bau des Dracula-Parks spricht. Sie schnaufte tief. Vorausgesetzt ich komme heil nach Kischila zurück - so wie Pelikan heute fährt.

 
Heimlich belauscht!
    Doch die Rückfahrt klappte ptima. Eine gute Stunde  später parkte Pelikan seinen Wagen auf dem kleinen Marktplatz von Kischila. Niculina hatte ihn gebeten, auf dem Rückweg noch ein paar Sachen in dem kleinen Laden einzukaufen.
    Annit nutzte gleich die Gelegenheit, um ins Rathaus zu gehen. Als sie dort erfuhr, dass der Bürgermeister heute nicht in seinem Büro war, machte sie sich schnurstracks auf den Weg zu ihm nach Hause. Zum Glück wusste sie, wo er wohnte.
    Die Haustür stand offen, und als sich auf Annits Klopfen niemand meldete, trat sie ein. „Hallo?“, rief sie laut. Doch niemand antwortete ihr. Als sie vom ersten Stock her Stimmen hörte, stieg sie die Treppe hinauf. Kurz vor dem Raum, in dem gesprochen wurde, stoppte sie. Die Tür war einen Spalt breit auf.
    „Chico, was hast du? Warum weinst du denn? Ist es wegen Lucky?“, sagte eine Frau, die besorgt auf den Jungen blickte.
    Das muss die Mutter von Chico sein, also die Frau des Bürgermeisters, dachte Annit.
    Chico kniete am Boden und hatte einen Arm um seinen Hund gelegt. Über seine Wangen rollten dicke Tränen. „Ich weine ja nicht nur wegen Lucky“, kam es nach einer Weile zaghaft zurück. „Ich weine auch wegen der anderen Tiere, Mama.“ Chico wirkte völlig aufgelöst. Seine Stimme klang traurig und verzweifelt.
    Seine Mutter nickte. „Du meinst die Tiere im Natari-Park, nicht wahr? Ich will ja auch, dass das Naturschutzgebiet erhalten bleibt. Aber dein Vater sieht das nun mal anders. Er glaubt, dass es besser ist für unser Dorf, wenn der Dracula-Park gebaut wird.“
    Langsam erhob sich Chico und sah seine Mutter flehend an. „Kannst du nicht noch mal mit Papa reden, wenn er übermorgen von dieser blöden Dienstreise zurückkommt?“, bat er. Man merkte, wie sehr ihm die Sache am Herzen lag. Chico will anscheinend auch nicht,
dass all die Tiere ihre Heimat verlieren, schoss es Annit durch den Kopf.
    „Ich werde es versuchen“, antwortete die Frau des Bürgermeisters und strich ihrem Sohn tröstend durch die  Haare. „Aber ich kann dir nicht versprechen, dass es mir  gelingt, ihn umstimmen.“
    Bis jetzt hatte niemand bemerkt, dass Annit vor der Tür stand und alles mitgehört hatte. Am besten ich verschwinde so schnell wie möglich wieder, bevor mich jemand entdeckt, beschloss sie. Der Bürgermeister ist eh nicht da, außerdem muss ja keiner wissen, dass ich gelauscht hab. Ganz leise schlich sie die Treppe hinunter und aus dem Haus.
    So, dann werd ich als Nächstes mal diesem Druda einen Besuch abstatten. Mal schauen, was mich da erwartet! Ganz wohl war Annit bei diesem Gedanken allerdings nicht.
    Der Bauunternehmer Gabriel Druda lebte gern auf dem Herrensitz, den er sich auf der Kuppe eines Hügels in der Nähe von Kischila hatte errichten lassen. Das Haus hatte große hohe Räume mit rustikalen Deckenbalken und war feudal eingerichtet. Es war umgeben von einem riesigen Garten, der fast schon einem Park ähnelte. Darin befand sich ein Swimmingpool mit beleuchteter Grotte. Die Anlage erstreckte sich über mehrere Terrassen und bot einen weiten Blick über die gesamte

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