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Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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irgendein Gast.“

 
Haltet den Dieb!
    Am Abend der großen Gala war der Strand festlich geschmückt. Dutzende von Fackeln erleuchteten die Nacht. In der Mitte brannte ein großes Lagerfeuer, über dem ein Lamm gegrillt wurde. Rundum waren Tische und Stühle aufgebaut, ganz links sogar ein kleines Zelt.
    „Ist das schön!“, stieß Annit andächtig hervor. Sie trug ein langes weißes Beduinengewand und auf dem Kopf ein Tuch, das ihre Haare verbarg. Mannito trug eine normale Kellnerjacke und Hose.
    „Echt super“, nickte er ebenso begeistert.
    Annit war ein bisschen aufgeregt. „Hoffentlich lasse ich nichts fallen oder stolpere über etwas drüber.“
    Mannito knuffte sie leicht in die Seite. „Du machst das bestimmt gut, da bin ich sicher.“
    Tamar kam zu ihnen und klatschte in die Hände. Auch er war aufgeregt. „Los geht’s!“, kommandierte er. „Husch, husch, in die Küche! Wir starten mit dem Aperitif, einem Fruchtsaftcocktail.“
    Zusammen mit den anderen Kellnern transportierten Annit und Mannito tapfer ein Tablett nach dem anderen mit kunterbunten Cocktails nach draußen. Anschließend verteilten sie Wein- und Wasserflaschen auf den Tischen und nahmen Bestellungen für die Vorspeise auf.
    Tamar schwitzte und fluchte. „Wie gut, dass das Hauptgericht als Büfett serviert wird!“, wiederholte er immer wieder.
    Während sich die Gäste am Büfett ihr Essen holten, konnte Annit einen Moment verschnaufen. Sie trank einen Schluck Pfefferminztee und verfolgte die Schlacht am Büfett. Plötzlich stutzte sie.
    Ihr Blick fiel auf einen Tisch, auf dem volle Gläser standen, über einigen Stuhllehnen hingen Jacken. Alle Stühle waren leer - bis auf einen Mann im weißen Anzug. Annit beobachtete, wie er sich verstohlen umsah, bückte und blitzschnell in eine der Jackentaschen griff. Etwas herauszog und in seiner eigenen Jackentasche verschwinden ließ. Es war der Mann mit den halblangen, zurückgegelten Haaren, dem sie bereits zwei Mal begegnet war.
    Was macht der denn da?, überlegte Annit. Als der Typ der Reihe nach in alle Jackentaschen gegriffen hatte, setzte er sich wieder seelenruhig auf seinen Stuhl. Der hat doch geklaut!
    Annit schaute sich nach Mannito um. Der kam gerade mit einem voll beladenen Tablett an ihr vorbei. Aufgeregt zupfte Annit ihn an seiner Kellnerjacke. „Du glaubst nicht, was ich eben beobachtet habe“, stieß sie aufgebracht hervor.
    Mannito hatte Mühe, die Balance zu halten. „Mann, Annit, erschreck mich nicht so! Ich lass noch alles fallen!“
    Annit deutete zu dem Mann an dem Tisch. „Der Kerl klaut.“
    „Was?“ Mannito machte große Augen. „Bist du sicher?“
    Annit nickte aufgeregt. „Er hat gerade in alle Jackentaschen gegriffen, hundertpro.“ Sie blickte suchend umher. „Das müssen wir sofort Tamar sagen.“ Sie wollte gleich losstürmen.
    Aber Mannito hielt sie zurück. „Warte noch!“
Verwundert runzelte Annit die Stirn. „Warum denn?“
    „Na ja“, meinte Mannito etwas zögerlich. „Vielleicht glaubt er uns ja nicht.“
    „Ich hab’s doch mit eigenen Augen gesehen“, empörte sich Annit.
    Mannito musterte den Mann kurz. „Wir behalten den Kerl erst mal weiter im Auge, okay? Vielleicht hast du dich ja doch getäuscht.“
    Widerwillig stimmte Annit zu.
    Da drückte Tamar ihr ein großes Tablett mit türkischen Süßigkeiten in die Hand. „Jeder Tisch bekommt so einen Teller. Los, los!“
    Ohne den Mann auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, verteilte Annit die Süßigkeiten auf den Tischen. Der Mann saß am Tisch, aß, trank und unterhielt sich mit den anderen, die inzwischen auch wieder Platz genommen hatten. Keiner suchte nach seiner Brieftasche, keiner beklagte einen Diebstahl.
    Vielleicht hab ich mich ja doch getäuscht, dachte Annit. Gut, dass ich auf Mannito gehört und keinen Alarm geschlagen hab!
    Doch kurz darauf stand der Mann auf, sah sich kurz um und ging an einen anderen Tisch. Annit winkte Mannito sofort zu sich.
    Betont unauffällig stellte sich der Mann hinter den Stuhl eines anderen Gastes. Wieder warf er einen schnellen Blick in die Runde. Mit einer Hand hielt er sich an der Lehne fest, während die andere Hand in die Jackentasche des Mannes vor ihm glitt.
    „Schau dir das an!“ Annit knuffte Mannito in die Seite. „Der klaut schon wieder! Ich hatte Recht. Wir müssen was tun.“
    Mannito stellte das Tablett ab, das er gerade in Händen hielt, und nickte grimmig.

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